April 1945: Kleinengstingen

1. Teil:

Die Combat Group 1 der 1. franz. Panzerdivision umfasste insgesamt
1 Kürassierregimet (2eCuir) mit 76 Panzern,
1 Zuavenbataillon,
2 Artilleriebataillone mit ins. 76 Selbstfahrlafetten,
1 Panzeraufklärungskompagnie,
1 Panzerjägerkompagnie,
diverse Unterstützungseinheiten.
sie war aufgeteilt in die Groupements Vallin, Durosoy und Doré. Und die selbständige Panzeraufklärungskompagnie 5/3RCA

Wobei die Gruppe Doré die Schw. Alb umging, und auf fast keinen Widerstand traf.

zu den Deutschen:
Den Oberbefehl hatte die Heeresgruppe G, General der Infanterie Schulz, Gefechtsstand vom 9.-19. April 45 in Jungingen bei Hechingen.
Am 19. übernahm diesen Gefechtsstand das AOK 19, General der Panzertruppe Brandenberger. Nominell 3 Armekorps mit über 9 Divisionen!
Die "Albrandstellung" war in den 30ern erkundet worden, und Pläne zum Ausbau von Feldbefestigungen lagen vor. Die Ersatz- und Ausbildungsdivision 405 sollte diese Befestigungen im Frühjahr 45 anlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
2. Teil

Nennenswerte Verbände des AOK 19 waren aber lediglich die
257. Volksgrenadierdivision, die genannte Ausbildungsdivision 405, die
16. Panzergrenadier und die 716. Infanteriedivision.
Die übrigen Divisionen waren sg "Stellungsdivisionen" die für den mobilen Einsatz weder ausgerüstet noch ausgebildet waren. Die "Infanterieregimenter" waren umbenannte Zollgrenzschutz, Ersatz- und Sicherungsverbände undauch Volkssturmeinheiten. die nicht einmal Uniformen hatten.
Die Artillerie stammte vom Westwall und wurde von örtlich beschlagnahmten
Bauern-Gespannen transportiert.

Die 16. VGD und die 716. Infanteriedivision wurden am 20.+21.4. im Schönbuch zerschlagen, nur noch Rest flüchteten.
Die 257 VGD zog sich am 21.4. vom Neckar bei Rottenburg "hinhaltend kämpfend" auf die Albrandstellung zurück.
 
3. Teil

Die 16. VGD und die 716. ID hatten zusammen noch 5 (fünf) Panzer und 50 Geschütze die sie im Schönbuch stehen ließen.

Der Ausbau der geplanten Feldstellungen geschah, soweit ich das bisher feststellen konnte, nur vereinzelt und auch dort rudimentär.
Aber auch so war der Steilabfall der Alb ein erhebliches Hindernis und verzögerte den Vormarsch der Alliierten um mehrere Tage.

Östlich der franz. 1. Panzerdivision kämpfte die 2. marokkanische Infanteriedivision (2 DIM) die wesentlich mehr Widerstände zu überwinden hatte, als die 1DB. Der größte Teil dieser Division war im Groupement Chappuis zusammengefasst.
3. Spahiregiment §e RSM =Panzeraufklärer
8. Panzerregiment (e RCA
5. Schützenregiment 5e RTM
20. alpenjägerregiment 20e BCA
Diese Gruppe stieß am 22.4. von Mössingen Richtung Sigmaringen vor, wo sie am 24.4. ankamen. Ihr Vordringen wurde insbesondere am Albrand bei Thalheim, Salmendingen und Schlatt verzögert.
Eine kleinere Kampftruppe der 2 DIM bestehend aus dem 2. marokkanischen Schützenregiment 4 RTM verstärkt durch Panzerjäger. kommend aus dem Raum Tübingen aufgesessen auf LKW´s über Hechingen, Bisingen nach Burladingen, von Boll aus "zu Fuss" über den Heiligenkopf nach Ostmettingen (wo man bass erstaunt war, dass "Fusslatscher" erobernd einzogen)
 
Nochmal zurück zur Lage vor Kleinengstingen: zu den Abläufen hier hatte ich die Publikation von Bettinger, Die Geschichte der HGr G, aus 2010 übersehen, hier ab 21.4.1945.

Am 22.4. stand in Linie NW-SO das deutsche LXXX. Armeekorps (etwa Linie Metzingen, Urach, Korpsgefechtstand in Münsingen, "Altes Lager". An dem Tag drückten die 100. US-ID auf Neuffen, die 10. US-PD auf Blaubeuren, beides wurde eingenommen, Münsingen mit Artillerie beschossen.

Die deutsche Seite:
- etwa Zailingen/Schlattstall Kampfgruppe 246. VGD (Gefechtsstand bei Grabenstetten)
- Artillerie der Flak-Kampfgruppe "Stuttgart" im Abfließen hinter die Donau
- bis Neuffen: Kampfgruppe 47. VGD
- Korpsgefechtsstand: Altes Lager Münsingen, dort auch Stab "Sicherungsdivision Münsingen, GenLt. Merker, sowie AusbDiv Nr. 405), dann unterstellt 47. VGD
- Urach bis Pfullingen: "Brigade Pfeiffer" mit 2 Btl. und unbewegl. Artillerie.

23.4.:
KGr. 246 VGD: Auingen/Münsingen/Hengen
KGr. 46 VGD: von dort mit unterstellter Brigade Pfeiffer bis Metzingen.
Unterstellt wurde nun noch KGr. 257 VGD, westlich Zwiefalten, teilweise bereits eingeschlossen.
Befohlen wurde nun dem gesamten LXXX. AK Korps durch die vorgesetzte 19. Armee, die Donaubrücke bei Zwiefaltendorf zu benutzen und überzusetzen. Um Mitternacht/frühmorgens 23.4. war bereits die 47. VGD abgerückt über die Straßen Urach-Hayingen, und dürften Kleinengstingen östlich passiert haben, die Donau noch am 23.4. überschreitend. Die beiden übrigen Divisions-Reste sollten folgen.

24.4.
Morgens hatten Reste der 47. VGD sowie die Korpsstelle LXXX. AK die Donau überschritten, ab Morgensgrauen begann die 246. VGD den Übergang über die Donau bei Zwiefaltendorf. Dabei wurden sie bereits von frz. Panzern auf dem Südufer der Donau beschossen. Der Übergang stockte. Nachmittags flossen auch Teile der 257. VGD diesem Brückenkopf zu. Teile aus dem Übergang gelangten bis vor Uttenweiler, was ebenfalls bereits besetzt war. Wieder andere Teile gelangten nach Dobel.

Nachts zogen sich die frz. Truppen unerwartet zurück, so dass auch den Resten der 246. und 257 VGD der Donauübergang bei Zwiefaltendorf noch gelang.


An den Rückzugslinien der alten Korpstellung vom 22.4./23.4. auf den 24.4. ist erkennbar, dass der Raum des heutigen Engstingen durch den schnellen Rückzug auf den Donauübergang wohl nur Durchzüge erfahren hat. Während von Norden die US-Truppen auf den Donauübergang drückten, stießen südlich und entlang der Donau bereits frz. Truppen Richtung Ulm vor. Durch dieses Nadelöhr flossen Reste des deutschen LXXX. AK dann Richtung Biberach und Laupheim ab.
 
Nochmal zurück zur Lage vor Kleinengstingen: zu den Abläufen hier hatte ich die Publikation von Bettinger, Die Geschichte der HGr G, aus 2010 übersehen, hier ab 21.4.1945.

Am 22.4. stand in Linie NW-SO das deutsche LXXX. Armeekorps (etwa Linie Metzingen, Urach, Korpsgefechtstand in Münsingen, "Altes Lager". An dem Tag drückten die 100. US-ID auf Neuffen, die 10. US-PD auf Blaubeuren, beides wurde eingenommen, Münsingen mit Artillerie beschossen.

Die deutsche Seite:
- etwa Zailingen/Schlattstall Kampfgruppe 246. VGD (Gefechtsstand bei Grabenstetten)
- Artillerie der Flak-Kampfgruppe "Stuttgart" im Abfließen hinter die Donau
- bis Neuffen: Kampfgruppe 47. VGD

- Urach bis Pfullingen: "Brigade Pfeiffer" mit 2 Btl. und unbewegl. Artillerie.

23.4.:
KGr. 246 VGD: Auingen/Münsingen/Hengen
KGr. 46 VGD: von dort mit unterstellter Brigade Pfeiffer bis Metzingen.
Unterstellt wurde nun noch KGr. 257 VGD, westlich Zwiefalten, teilweise bereits eingeschlossen.
Befohlen wurde nun dem gesamten LXXX. AK Korps durch die vorgesetzte 19. Armee, die Donaubrücke bei Zwiefaltendorf zu benutzen und überzusetzen.

24.4.
Morgens hatten Reste der 47. VGD sowie die Korpsstelle LXXX. AK die Donau überschritten, ab Morgensgrauen begann die 246. VGD den Übergang über die Donau bei Zwiefaltendorf. Dabei wurden sie bereits von frz. Panzern auf dem Südufer der Donau beschossen. Der Übergang stockte. Nachmittags flossen auch Teile der 257. VGD diesem Brückenkopf zu. Teile aus dem Übergang gelangten bis vor Uttenweiler, was ebenfalls bereits besetzt war. Wieder andere Teile gelangten nach Dobel.

Nachts zogen sich die frz. Truppen unerwartet zurück, so dass auch den Resten der 246. und 257 VGD der Donauübergang bei Zwiefaltendorf noch gelang.


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Ich werde meine obigen Ausführungen die nächsten Tage noch ergänzen.

Aus der Hand mal soviel:
- Korpsgefechtsstand: Altes Lager Münsingen, dort auch Stab "Sicherungsdivision Münsingen, GenLt. Merker, sowie AusbDiv Nr. 405), dann unterstellt 47. VGD
Der General Maerker, Zeitzeugen nennen ihn einen Alkoholiker, war verantwortlich, dass ca. 2 Kompagnien junge deutsche Soldaten als "Kriegsverbrecher" im Bergwerk und beim Minenräumen landeten. Maerker befahl sie in die "Lazarettstadt" Tübingen, ein zuvor mühsam mit den Franzosen ausgehandelter Status, der Maerker bekannt war!

Um Mitternacht/frühmorgens 23.4. war bereits die 47. VGD abgerückt über die Straßen Urach-Hayingen, und dürften Kleinengstingen östlich passiert haben, die Donau noch am 23.4. überschreitend. Die beiden übrigen Divisions-Reste sollten folgen.

Die Straße "Urach - Hayingen" geht über Münsingen, ca. 10 km Luftlinie östlich Kleinengstingen.

An den Rückzugslinien der alten Korpstellung vom 22.4./23.4. auf den 24.4. ist erkennbar, dass der Raum des heutigen Engstingen durch den schnellen Rückzug auf den Donauübergang wohl nur Durchzüge erfahren hat. Während von Norden die US-Truppen auf den Donauübergang drückten, stießen südlich und entlang der Donau bereits frz. Truppen Richtung Ulm vor. Durch dieses Nadelöhr flossen Reste des deutschen LXXX. AK dann Richtung Biberach und Laupheim ab

Das liest sich viel beeindruckender als es war, da sind im Großdeutschen Agoniestil des Jahres 45 noch Fähnchen auf der Karte gesteckt worden, und Pfeile gezeichnet, mehr nicht.
Bei Zwiefaltendorf, ich hab es weiter oben schon erwähnt, haben sich ein paar höhere Stäbe den Weg Richtung Alpenfestung durch die Nachhuten der Fransozen freischießen lassen, viel mehr ging da nicht.

Die 2.DIM hat, wie gesagt zw. dem 22. und dem 27.4. über 10.000 Gefangene gemacht, damit ist eigentlich alles
 
Das liest sich viel beeindruckender als es war, da sind im Großdeutschen Agoniestil des Jahres 45 noch Fähnchen auf der Karte gesteckt worden, und Pfeile gezeichnet, mehr nicht.
Bei Zwiefaltendorf, ich hab es weiter oben schon erwähnt, haben sich ein paar höhere Stäbe den Weg Richtung Alpenfestung durch die Nachhuten der Fransozen freischießen lassen, viel mehr ging da nicht.

Die 2.DIM hat, wie gesagt zw. dem 22. und dem 27.4. über 10.000 Gefangene gemacht, damit ist eigentlich alles


Noch zur Ergänzung:
Der Oberbefehlshaber der 19. Armee, zu der alle diese genannten Divisionen und anderen Vereine gehörten, schätze die Kampfkraft seiner gesamten Armee am 22. 4. als die eines verstärkten Regiments ein. Also so ca. 1.800-2.000 Mann.
 
Die Agonie in die die beschriebene 19. Armee verfallen war, ist nun keineswegs auf Kampfverluste zurückzuführen, sondern auf die absolute Unmöglichkeit überhaupt noch eine Versorgung zB mit Sprit oder Nachschub an Munition (die eigentlich noch ausreichend vorhanden war) durchzuführen.

Eine Bewegung am Tag war fast unmöglich geworden, die Bahnanlagen standen unter ständiger Luftüberwachung, und zu allem Unglück war das Wetter überaus schön im April 1945.
 
Der General Maerker, Zeitzeugen nennen ihn einen Alkoholiker, war verantwortlich, dass ca. 2 Kompagnien junge deutsche Soldaten als "Kriegsverbrecher" im Bergwerk und beim Minenräumen landeten. Maerker befahl sie in die "Lazarettstadt" Tübingen, ein zuvor mühsam mit den Franzosen ausgehandelter Status, der Maerker bekannt war!

Dazu einige Anmerkungen: Der Generalleutnant hieß Ludwig Merker, einen GL (oder General) Maerker gab es nicht in der Wehrmacht, -> jedenfalls nach Keilig, Das Heer III.

Der Hinweis auf Alkohol ist berechtigt, zahllose rückwärtige Dienste und höhere Stellen (für die die Beschaffung kein Problem war) dürften sich im Frühjahr 1945 im Dauersuff befunden haben.

Merker war früher Divisionskommandeur (35. ID in den Smolensker "Rollbahnschlachten" 1943), im Jahr zuvor Kampfkommandant von Pinsk/Rückzug im Rahmen der russischen Sommeroffensive 44, danach Kampfkommandant von Wien bis zur Einschließung (Abberufung 5.4.1945, weil zu "weich", der Nachfolger Bünau kam knapp am Strang vorbei, Sippenhaft für die Familie war angedroht).

Von der Kampfkommandantur Wien abgeschoben, wechselte Merker Anfang April 1945 auf den fünftrangigen Posten des Kommandeurs des Truppenübungsplatzes Münsingen, und sollte dort die "Division Münsingen" aufstellen, übernahm dann aber die Restteile der "Division Nr. 405" und gliederte sie ein. Lageinformationen dürfte er (wie zT auch seine vorgesetzten Korpsstäbe) kaum gehabt haben. Die TrÜPl hatten Marschkompanien und -bataillone auf Anforderung in Bewegung zu setzen und zu versenden.

Die 405. hatte bei Übernahme durch Merker (Vorgänger General Seeger, der zur 719. wechselte) keine Verbindung mehr zu ihren zugeordneten Truppenteilen, so Vermerk im KTB, hatte also auch mit der Verteidigung Tübingens nichts zu tun. Wesentliche Teile der 405. in Regimentsstärke waren außerdem bereits anderen Divisionen unterstellt. Merker übernahm die 405. am 21./22.4.1945, da war Tübingen bereits besetzt.

Zu den Strafen für "Kriegsverbrecher": die anschließende Verwendung von Kriegsgefangenen für Bergwerksarbeit oder Minenräumen erfolgte in französischen Verwahrung 6-stellig und war somit üblich, nicht von Kriegsverbrechen abhängig.
(diverse Hinweise in Böhme, Kurt W.: Die deutschen Kriegsgefangenen in französischer Hand (Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges Bd. XIII)

Die Straße "Urach - Hayingen" geht über Münsingen, ca. 10 km Luftlinie östlich Kleinengstingen.
Deshalb auch mein Hinweis.
 
Der Oberbefehlshaber der 19. Armee, zu der alle diese genannten Divisionen und anderen Vereine gehörten, schätze die Kampfkraft seiner gesamten Armee am 22. 4. als die eines verstärkten Regiments ein. Also so ca. 1.800-2.000 Mann.

Damit meinte Brandenberger vermutlich die "Grabenstärke" bzw. sogar die Verwendbarkeit des bunt zusammengewürfelten Haufens. Die 19. Armee umfaßte Mitte April rd. 44.000 Mann, die Divisionen ("Divisions-Kampfgruppen") auf jeweils Regimentsstärke plus Trosse, also pimalDaumen jeweils drei- bis fünftausend Mann, zusammengeschmolzen.

Siehe zu den Gefangenenzahlen auch:
Die 2.DIM hat, wie gesagt zw. dem 22. und dem 27.4. über 10.000 Gefangene gemacht, damit ist eigentlich alles
Das betrifft hier+lokal die Teile der zwei Armeekoprs des AOK 19, nämlich LXIV. und LXXX. Dazu kamen beim AOK 19 noch Teile des XVIII. SS-Korps (ohne SS-Divisionen).
 
Merker war früher Divisionskommandeur (35. ID in den Smolensker "Rollbahnschlachten" 1943), im Jahr zuvor Kampfkommandant von Pinsk/Rückzug im Rahmen der russischen Sommeroffensive 44, danach Kampfkommandant von Wien bis zur Einschließung (Abberufung 5.4.1945, weil zu "weich", der Nachfolger Bünau kam knapp am Strang vorbei, Sippenhaft für die Familie war angedroht).

Das würde passen. Merker hat, als er von den Verhandlungen mit den Franzosen erfuhr, anscheinend einen Tobsuchtsanfall bekommen, und dem Tübinger Standortältesten und den anderen Beteiligten sofortige Füsilierung angedroht.
Angst um den eigenen Hals.
Unter dem Gesichtspunkt wird man auch die Behauptung der fehlenden Verbindung zur unterstellten Truppe sehen müssen. Zu dem Zeitpunkt funktionierte das öffentliche Telefonnetz noch weitgehend.
 
Das würde passen. Merker hat, als er von den Verhandlungen mit den Franzosen erfuhr, anscheinend einen Tobsuchtsanfall bekommen, und dem Tübinger Standortältesten und den anderen Beteiligten sofortige Füsilierung angedroht.

Es ist nicht möglich, dass hier etwas aufgebauscht wurde?

Merker hatte in Münsingen (wo er gerade eingetroffen war) nach den Unterlagen weder mit Tübingen noch mit der Division 405 vor dem 21.4.1945 etwas zu schaffen. Die Zeitzeugen-Details widersprechen jedenfalls den übrigen Angaben.
 
Es ist nicht möglich, dass hier etwas aufgebauscht wurde?

Merker hatte in Münsingen (wo er gerade eingetroffen war) nach den Unterlagen weder mit Tübingen noch mit der Division 405 vor dem 21.4.1945 etwas zu schaffen. Die Zeitzeugen-Details widersprechen jedenfalls den übrigen Angaben.


Kann sehr gut sein.
Zu den "Tübinger Verhandlungen" mit den Franzosen gibt es zumindest 5 verschiedene Versionen.
Das einzige unumstrittene ist, dass der Dr. Dobler wohl eine führende Rolle spielte.
 
Der Oberbefehlshaber der 19. Armee, zu der alle diese genannten Divisionen und anderen Vereine gehörten, schätze die Kampfkraft seiner gesamten Armee am 22. 4. als die eines verstärkten Regiments ein. Also so ca. 1.800-2.000 Mann.

Das Zitat habe ich nun zuordnen können. Es bezieht sich auf den 23.4.1945, betr. Verteidigung von Ulm, und auf die Stärke der 19. Armee nach den Donau-Übergängen -Brückner, S. 123, Fn. 9 zur Studie von Brandenberger, MGFA B-745, S. 111.

noch unter Kommando verbliebene Einheiten am 23.4.1945:
Übrig geblieben waren Reste der Divisionsgruppe 189 (Brückenkopf Erbach), Reste der Divisionsgruppe 407 (an der Iller), Reste der Divisionsgruppe 405 (Ochsenhausen). Der Rest des LXXX. Armeekorps war wie geschildert in der Schwäbischen Alp eingeschlossen (Auflösung 25.4.), das XVIII. SS-AK im südlichen Schwarzwald (Auflösung 26.4.), mit den Resten des LXIV. AK bestand kein Kontakt mehr, das provisorische AOK 24 verfügte über 2 Btl. östlich Singen.

Die Armee war damit binnen 14 Tagen zerschlagen worden.
 
Das Zitat habe ich nun zuordnen können. Es bezieht sich auf den 23.4.1945, betr. Verteidigung von Ulm, und auf die Stärke der 19. Armee nach den Donau-Übergängen -Brückner, S. 123, Fn. 9 zur Studie von Brandenberger, MGFA B-745, S. 111.

Mein Zitat stammt aus dem Aufsatz von Joachim Streit "Die militärische Besetzung der Kreise Hechingen und Balingen im April 1945"
erschienen in "Blau-weiß-rot - Leben unter der Trikolore"
Zollernalb-Profile Band 5 1999 ISBN 3-927249-13-0
 
... und welche Quelle gibt Streit an?

Jean de Lattre de Tassigny, Histoire de la Premiére Armée Paris 1949
Frank R. Willis, The French in Germany 1945-49, Sanford 1962
Etat Major de l´Armée de Terre, Service Historique, Les grandes unités Francaises, Vincennes 1972
Albert Benary, Die Berliner Bärendivision, Geschichte der 257. Infanteriedivision 1929-1945, Bad Nauheim
Günter Cordes, Die militärische Besetzung von Baden-Württember 1945, Beiwort zum historischen Atlas Baden-Württemberg VII, 1980 (Karte VII 10)
Gerhard Junger, Schicksale 1945, Das Ende des 2. WK im Kreis Reutlingen, Reutlingen 1971
Paul Gaujac, L´Armee de la victoire, Du Rhine au Danube 1944-1945, Paris 1986
Yves Buffetat, La champagne d´Allemagne, Rhine et Danube, Paris 1992
 
Nette Bibliographie, 3 davon kenne ich.

Ich meinte aber die Primärquelle für das Zitat von Brandenberger.
 
Die Armee war damit binnen 14 Tagen zerschlagen worden.


Ausweislich etlicher Ortschroniken, hatte die Wehrmacht in der Zeit, und zumindest in diesem Raum, eine bemerkenswerte Taktik entwickelt, die Feinde während ihres Rückzugs "auf Abstand" zu halten.
An geeigneten Stellen wurde eine Kanone aufgebaut, die ein paar Granaten auf die heranrückenden Franzosen verschoss, mit der letzten Granate wurde des Geschütz gesprengt. Es wurde keine Protze bereitgestellt, keine Infanteriedeckung war vorhanden, nichts....
Geschütz und Bedienung wurden von vorne herein als Totalverlust angesehen.
Zur "Eigensprengung" kam es meist nicht mehr, da die einsame Kanone natürlich einen riesen Feuerzauber auf sich zog, die Bedienung oft nicht in Gefangenschaft ging sondern fiel.
 
Nette Bibliographie,

Fast so lang wie der Aufsatz.:still:

Ich meinte aber die Primärquelle für das Zitat von Brandenberger.

Das war mir schon klar.:cool:
Ganz im Gegensatz zum übrigen Werk, hat dieser Aufsatz aber leider keinen Anmerkungsapparat.
Vielleicht hat es der Verfasser bei lediglich 3,5 Seiten für überflüssig gehalten.
Ich unterstelle, dass der Andreas Zekorn keinen Flachmann mit dem Aufsatz betraut hat.
 
Dann gehe mal davon aus, dass er es bei Brückner abgeschrieben oder unmittelbar aus der Brandenberger-Studie zitiert hat.

Sorry für die Unterbrechung, zurück zum Thema:

Mich würden noch Details zu Heilbronn, Stuttgart, Tübingen, Reutlingen und Ulm interessieren. Ich schlage noch nach.
 
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