Einseitige Quellen sollte man kritisch lesen,was wirklich 9 n.CH.geschah wissen wir doch nicht genau und nur aus römischen Quellen.
Wie gesagt, wenn du begründen kannst, warum du einen einzelnen Sachverhalt aus den Quellen nicht glaubst, dann ist das legitim. Pauschal zu sagen: (wie hier im Zitat): "Die sind einseitig, deshalb sind sie alle unglaubwürdig", ist
keine gute Begründung.
Die durch Zweifel an den Quellen geschaffenen Leerstellen mit eigener Phantasie zu füllen (wie in gestrigen Beiträgen geschehen) ist unseriös.
Überhaupt habe ich den Eindruck, dass du den Inhalt der Quellen gar nicht kennst. Du solltest aber die Quellen zumindestens mal gelesen haben, um sie verwerfen zu könnnen. Aber wie gesagt, das würde dich nicht berechtigen, die Leerstellen neu zu füllen.
Z.b Prof.Salvatore Ortisi betrachtet den Bau der Mauer am Kalkriser Berg durch Funde römischer Münzen als Teil eines römischen Lagers an und nicht von Germanen gebaut ,von Arminius geplant.
Irgendwie würfelst du da was durcheinander. Wo sagt Ortisi, dass er
aufgrund der Münzfunde das ganze für ein Lager hält?
Es gibt in Kalkriese zwei Thesen zum Wall.
These 1: Der Wall gehört zu einem Römerlager
These 2: Der Wall gehört zu einem germanischen Hinterhalt
Als zu Anfang der Grabungen 1989 in Kalkriese der Wall gefunden wurde, der heute als Südwall des möglichen Lagers gilt, da war natürlich These 1 die These schlechthin. (Schlüter/Wilbers-Rost/Rost)
Als aber dann der Wall an den Enden abrupt endete und es sich abzeichnete, dass die Funde sich im nördlichen Wallvorfeld konzentrierten, außerdem war der Wall nicht gerade ausgeführt, entwickelte man These 2 von einem germanischen Wall, an dem sich ein Defileegefecht abgespielt habe. (Wilbers-Rost/Rost)
Ca. 2011 hat Schlüter dann die Römerwallthese wieder populär gemacht und eine kryptische Lagerbeschreibung bei Tacitus für das Jahr 14 als Beispiel für ein Lager mit zwei parallelen Wällen ohne die Verbindungwälle angeführt.
2016 hat man in Kalkriese angefangen, diese These zu überprüfen. Ortisi und sein Grabungsleiter Rappe sind davon davon überzeugt, 2017 Spuren des Nordwalls des Lagers gefunden zu haben. Das ist also die Rückkehr zur ursprünglichen These. Das musste aber noch durch weitere Grabungen verifiziert werden. Soweit ich weiß, konnten die Grabbungen 2018 das nicht bestätigen, was 2019 ergeben hat und ob dieses Jahr die Grabungen stattfanden (wäre ja an der frischen Luft und zumindest theoretisch könnte man mit Abstand arbeiten), weiß ich nicht.
Jedenfalls machen die Münzfunde kein Lager aus. Die Münzfunde datieren (VARus-Stempel, die nicht vor 7 und nicht nach 9 auf die Münzen gekommen sein könnnen, Prägedatum jüngste Münze 2 n. Chr.; spätere Münzen, wie im Kölner Brandhorizont des Winters 13/14 fehlen).