Eine Meinung kann nur auf Fakten basieren und nicht auf wilden Spekulationen. Wo du ein Sonnenrad ausmachen willst, ist mir auch unklar. Es gibt kreis- oder radförmige Gegenstempel, aber die haben zunächst einmal nichts mit dem VAR-Gegenstempel zu tun. (Es kann natürlich immer mal sein, dass zwe Gegenstempel kombiniert vorkommen, auch dazu hat Werz Untersuchungen angestellt).
Zusammenkopiert aus dem Katalogteil der Diss. von Werz, S. 67/68.
Bevor du nun irgendwie was zusammenphantasierst von Augustus und Sonnenkönig (Du: "König Ludwig wurde ja auch als Sonnenkönig bezeichnet"), müsstest du erst mal belegen, dass Augustus - der im Übrigen kein König war und sich aufgrund römischer Befindlichkeiten niemals
rex, 'König' genannt hätte - jemals die Sonne für sich in Anspruch genommen hätte.
Die Quellen kannst du auch online lesen.
Ovid - Tristitia
Strabo - griechisch
Strabo - englische ÜS
Strabo - englische ÜS
Strabon - englische ÜS
Velleius Paterculus - lateinisch
Velleius Paterculus - lateinisch + englische ÜS
Frontinus - lateinisch
Frontinus - lateinisch + englische ÜS
Seneca Maior - lateinisch
Seneca Minor - lateinisch
Florus - lateinisch
Florus - lateinisch + englische ÜS
Tacitus - lateinisch
Tacitus - englische ÜS
Tacitus - auszugsweise deutsche ÜS
Sueton - lateinisch
Sueton - lateinisch + englische ÜS
Cassius Dio - englische ÜS
Cassius Dio - zweispachig griechisch - französische ÜS
Bedenke bei den Übersetzungen bitte immer, dass es sich um Interpretationen handelt. D.h. in der Übersetzungstheorie entspricht ein Wort der Zielsprache nie zu 100 % dem Wort in der Originalsprache sondern weicht um Nuancen ab. (De facto ist das natürlich ene extreme Sicht, da etliche Worte in der Originalsprache dann doch genau das bedeuten, was sie auch in der Zielsprache bedeuten, aber diese extreme Sicht ist ja auch nur ein Vehikel, um angehenden Übersetzern die Probleme der Übersetzung klar zu machen.)
Nur mal als Beispiel:
Das lateinische Wort
dimittere wird in einem Wörterbuch mit folgenden Übersetzungsmöglichkeiten aufgeführt
wegschicken, entfernen, befreien, verlieren, unterlassen, ablegen, aufgeben, im Stich lassen, entlassen, abschieben, ungeschoren lassen, verzeihen, verzichten, hinterlassen
Die jeweils richtige Übersetzung ergibt sich aus dem Kontext, je unklarer der ist, desto unsicher ist die Übersetzung. Nun gibt es viele Worte, wo die Übersetzungsmöglichkeiten weit weniger breit ausgefächert sind, das hier ist schon ein krasses Bsp.
Was hier im Forum zu breiten Diskussionen geführt hat, ist die Stilfrage. Eine gute Übersetzung
im Sinne der Übersetzungstheorie übersetzt einen Text so, dass er in der Zielsprache natürlich klingt. Wenn wir aber als Historiker mit einem Text arbeiten - und deshalb müssen wir immer wieder in die Originalsprache zurück - dann dürfen wir uns nicht darauf verlassen, dass das, was im Deutschen gut klingt auch im lateinischen Original stand.
Es gibt bei Tacitus eine Stelle, die in einer bekannten deutschen Übersetzung von Sontheimer zwei Verben, wovon eines im Plusquamperfekt (also der Vorvergangenheit) steht und das andere im Imperfekt Konjunktiv (einfache Vergangenheit, eine Möglichkeit ausdrückend, hier durch Tacitus begründend gemeint) im deutschen als einfache Vergangenheitsformen nebeneinanderstellt. Das ist im Deutschen - wo man außerhalb des Ruhrgebiets, wo das Plusquamperfekt auch keine Vorvergangenheit ist, sondern eine Mischformaus Perfekt und Imperfekt, das Plusquamperfekt nur in Ausnahmefällen verwendet - stilistisch schöner, verfremdet aber Tacitus Aussage so sehr, dass hier im Forum heftige Debatten über diese Stelle geführt wurden.