Bajuwarengrab in München

Paoso, die Suche nach dem Phantom.

Die Aussage, daß Pasing seinen Namen von einem Sippenführer "Paoso" oder "Paso" oder gar "Poaso" habe, ist ebenfalls eine reine Vermutung früherer Namensforscher.

Man nimmt an, daß sich im 6. Jh. eine größere Sippe niedergelassen, die alte Siedlung im Bereich des späteren (Insel-) Schlosses und der alten Kirche übernommen hat, wie das beim Gasthaus "Schweizerhof" (Planegger Straße 14) aufgefundene Reihengräber vermuten lassen. Doch bestand zu jener Zeit, wie weitere Funde aufzeigten, noch eine zweite Siedlung im Bereich des heutigen Wensauerplatzes, die später allerdings verschwunden ist.
Pasing Geschichte

Unser Heimatort war schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit besiedelt. Da er an der Heerstraße Salzburg Augsburg lag, wurde er früh durch römische Soldaten und Kaufleute christianisiert. Viel später, es war so um das Jahr 500 herum bei der Einwanderung der Bajuwaren, gründete der Sippenführer Paoso das Ackerbauerndorf Pasing. Der blauäugige Paoso ließ für seine Leute und sein Vieh soviel Hütten aufschlagen, wie seine Sippe Familien umfaßte. Ungünstig gewählt war der Platz nicht, gelegen an der römischen Heer und Handelsstraße, inmitten von satten Wäldern und fruchtbaren Ackerböden, gleich bei der wasserspendenden Würm. Und ganz allein war er auch nicht in dieser Gegend, denn andere Sippenführer hatten ebenfalls Ansiedlungen gegründet: Svapo (Schwabing), Kiso (Glesing), Sentilo (Sendling), Manzo (Menzing), Grevolf (Gräfelfmg) und Ubo (Aubing). An welcher Stelle des heutigen Ortsbildes jene Bajuwaren hausten, läßt sich mit Sicherheit nur an zwei Stellen rekonstruieren. So wurden bei Ausschachtarbeiten in der Kolonie 1 (Wensauerplatz) und in Bahnhofsnähe 1893 Skelette, sowie Waffen und Tonperlen in 80 cm Tiefe gefunden, die jener Zeit zugeordnet werden. Bekannter ist der Platz beim Schweizer Hof (Planegger Straße), wo Reihengräber mit Grabbeigaben wie Ton und Glasperlen gefunden wurden. Hier soll sich auch die Grabstätte des Ortsgründers Paoso befinden.
Heimatgeschichte - Pasing im Schnellkurs

Man darf also keineswegs ausschließen, dass das Grab des Paoso gefunden wurde. Es ist ja nicht zum ersten mal passiert.:yes:
 
Meinst du Friedrich Knoke in Bad Iburg? Ein Klassiker. Das war aber eine Tonscherbe.

Nee, das Schwert mit Gravur habe ich selbst gesehen. Ein Nachfahre des Studienrats hat es mir gezeigt. Mir ist auch nicht bekannt, wo er unterrichtet hat; genau genommen muss es nicht Ostwestfalen gewesen sein.

Die Franzosen haben ja seit Napoleon römische Gladii als Seitengewehre nachgebaut, die dann vielfach '70/'71 als Beutestücke nach Deutschland kamen. Um so ein Stück handelt es sich.

Natürlich schließe ich hinsichtlich der Gravur Nachahmungstäter nicht aus.
 
Danke Maglor, gerade der Beitrag Heimatgeschichte-Pasing im Schnellkurs bedarf aber wohl einer Bearbeitung. warum sollte Paoso blauäugig gewesen sein, warum Gründer, warum Einwanderung der Bajuwaren?
 
Danke Maglor, gerade der Beitrag Heimatgeschichte-Pasing im Schnellkurs bedarf aber wohl einer Bearbeitung. warum sollte Paoso blauäugig gewesen sein, warum Gründer, warum Einwanderung der Bajuwaren?

Paoso = Bajuware = Germane = blauäugig dürfte ja wohl alles selbstverständlich sein, oder?
 
Meines Wissens lassen sich -ingen Orte beinahe ausschliesslich alemannischen Siedlungen (Baden-Württemberg, Deutschschweiz) zuordnen.

"Sie kommt in allen Gegenden vor, die von der Völkerwanderung bis ins frühe Mittelalter (etwa 9. Jahrhundert) germanisch besiedelt waren oder wurden."

Man denke nur an Göttingen, Groningen, Reading, aber auch Washington (England) mit weiterem Suffix.

https://de.wikipedia.org/wiki/-ing#Ortsnamen
 
warum sollte Paoso blauäugig gewesen sein, warum Gründer, warum Einwanderung der Bajuwaren?
Das gehört schon alles irgendwie zusammen - zumindest seit dem 19. Jahrhundert. Die Augenfarbe von Paoso ist auch gar nicht das eigentlich Problem, weil dieser Paoso eben doch nur eine etymologische Konstruktion ist. Viel mehr sollte man sich fragen, wie Heimatforscher so blauäugig sein können.
 
Hm, Konstruktion vielleicht. Aber das sagt nichts über seine Existenz aus. Selbst Caesar können wir nur konstruieren.

Natürlich ist die Quellenlage eine vollkommen andere. Aber bisher hast Du nicht überzeugend dargelegt, dass der Ortsname nicht als Quelle genutzt werden kann.

Ragnar Lodbrok ist eine Sagen Gestalt. Doch er ist auch historisch, da er Söhne hatte, die historisch sind. Das bringt uns weiter nichts. Doch man kann nicht einfach sagen, er sei nur konstruiert und damit nicht real. Um das zu sagen, muss man die Quelle aus dem Weg räumen, die die Konstruktion erlaubt. Natürlich ist eine Konstruktion nicht sicher zu beweisen. Und das sollte man weder verschweigen noch vergessen.
 
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