Nomadisch lebten im wesentlichen nur die Stämme der Plains und der westlichen Halbwüsten, die reine oder überwiegende Jäger-und Sammlerkulturen waren (und in den meisten Wild-West-Filmen vorkommen
)
Wie schnell sich die Lebensweise ändern konnte, kann man am Beispiel der Diné, bekannter als Navaho, sehen.
Sie kamen aus dem Norden als Nomaden nach Arizona und übernahmen von den Hopis sehr schnell den Ackerbau und den Garten-, speziell den Obstbau.
So lebten sie bald in einer eigenartigen Mischweise, bei der Teile der Stämme ganzjährig sesshaft blieben, Teile als Halbnomaden mit dem Vieh im Sommer herumzogen und zum Winter wieder in die Siedlungen zurückkehrten.
Diese Siedlungen sind allerdings sehr zerstreut und nicht befestigt gewesen.
Bei dieser Lebensweise traf es die Diné sehr, als Kit Carson bei seinen Bemühungen, sie zu unterwerfen, als erstes ihre Felder verwüstete und die Aprikosenhaine, die den ganzen Canon de Chelley bedeckten, umhauen ließ.
Das haben sie den Amerikanern bis heute nicht vergessen, und kein Navaho-Guide, den man im Canon de Chelley nehmen muss, wird das nicht erwähnen.
Viel entspannter ist das Verhältnis der Diné zu den Spaniern, obwohl es zwischen den Spaniern und ihnen ja auch zu zahlreichen Kämpfen kam. In der gefühlten Erinnerung der Navahos erreichten sie offenbar gleichzeitig mit den Spaniern die Region, obwohl sie nach heutigem Kenntnisstand eher etwa 200 Jahre früher ankamen. Wenn die Navaho-Guides auf die Cliff-Dwellings eingehen, so erklären sie immer, dass die Bewohner dieser Siedlungen die Gegend schon verlassen hatten, ehe "die Spanier und die Navahos ankamen".
Die Apachen, die ja zur gleichen Sprachfamilie wie die Navahos gehören und gleichzeitig mit ihnen diese Gegend erreichten, haben die ursprüngliche nomadische Lebensweise beibehalten. Trifft man auf Apachen, so bieten sie durchweg ein trauriges Bild, ganz im Gegensatz zu den äußerst anpassungsfähigen Diné oder Navahos.