nomen est omen?
Man könnte die Sache ja auch mal von der Namenkunde her angehen, Lukrezia Borgia hat dankenswerterweise hinreichend Stoff geliefert. :bussi:
"Es ist ganz unglaublich zu sagen, wieviel von diesem Getränk (Bier) sie saufen, wie sie einander dazu zwingen und ermuntern. Bis zum Erbrechen getrunken zu haben ist nicht genug, sondern wieder bis zur Nüchternheit, indem sie Tag und Nacht fortmachen. Wer alle übersäuft, trägt nicht nur Ruhm davon, sondern auch einen Kranz aus wohlriechenden Blumen."
So schreibt 1522 Joanes Boemus Aubanus, der Vater der wissenschaftlichen Volkskunde, über die Sachsen.
Sachsen
Und so sehen Säufernamen aus:
Trinkaus oder etwas gemildert Trinkhaus; im Niederdeutschen heißt er Drinkuth oder, drastischer, Suput, Supthut (Sup et ut!) oder, leicht entschärft, Suppus. Oder ganz erbarmungslos: Süper (Säufer).
Es gibt fast 100 Familiennamen, die ihren Ursprung in der Trinklust unserer Vorfahren haben, und die muß also gewaltig gewesen sein.
Die Namen Trunk, Trinkl, Tränkle und Trenkle, niederdeutsch Drenker. oder auch Drenkhahn ("Trink-Johann"); Schluck, Schlucker oder Schlücker und Schluckebier kommen ja irgendwoher.
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Bier und Wein:
Schluckebier, Füll(e)bier (zu Fülber und Filbir gewandelt),Schengbier, Saugspier, Sausbier, Schmeckebier, Schwenkbier, Schwengsbier und Schwengber.
Ößwein (oesen = leer machen), Esenwein und Essenwein, Bausche(n)wein, Pauschenwein und Pausewein (bayerisch bausen, Pauß = Fülle). Holwein (hol den Wein!) Hohlwein.
Echte Bekenner wie Lobe(n)wein und Liebenwein fehlen bei den Biertrinkern).
Mengewein und Mengebier sind die Händler (mengaere = Händler),
Mengwasser war aber ein Spottname für Kaufleute, die ein besonders fades Gesöff verhökerten.
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