Beschäftigung mit Geschichte: Bloß Gegenwarts- o. Weltflucht?

hatl

Premiummitglied
Manchmal befürchte ich, es ist nur Weltflucht. :confused::rolleyes:
Wohin?
Ist die Beschäftigung mit Geschichte eine Flucht aus der Gegenwart?
Oder hilft sie uns diese besser bergreifbar zu machen?
Und wohin könnte man fliehen?
In ein Hobby vergleichbar mit dem Briefmarkensammler der sich freut ein seltenes Exemplar in seinem Album zu haben?

Ja, manchmal ist es nur "Weltflucht".
 
Ein bisschen Weltflucht liegt sicherlich darin.

Kein Abschnitt der Weltgeschichte fasziniert mich persönlich mehr als der "Herbst des Mittelalters": die Blütezeit Burgunds, die Rosenkriege, die Pracht der Spätgotik. Aber wenn es mich in diese Zeit verschlüge, ich wäre hoffnungslos verloren. Schon der Mangel an Klopapier würde mich um den Verstand bringen.
Und irgendeinen beruflichen oder materiellen Nutzen habe ich von meinem Faible auch nicht.

Was bleibt? Dass etwas bleibt, da bin ich ganz bei Dir, @hatl, aber was es ist, dessen bin ich nicht sicher.
 
Wohin?
Ist die Beschäftigung mit Geschichte eine Flucht aus der Gegenwart?
Oder hilft sie uns diese besser bergreifbar zu machen?
Und wohin könnte man fliehen?
In ein Hobby vergleichbar mit dem Briefmarkensammler der sich freut ein seltenes Exemplar in seinem Album zu haben?

Ja, manchmal ist es nur "Weltflucht".
Moin

"Flucht aus der Gegenwart", bei mir ja und nein! Jeder braucht irgendwas um mal abschalten zu können. Ich kann bei einigen Geschichtsthemen in eine andere Vorstellungswelt eintauchen. Das hilft mir im realen Leben::)
 
Das Schmökern in der Geschichte ist bei mir manchmal schlichtes Abschalten. Ich erachte das allerdings nicht für Eskapismus, eher für Genuss. Mein gestriges, erfolgsarmes Pilzesuchen wie auch der abschließende Espresso auf der Terrasse eines Cafés nebst Rauchopfer, das erachte ich auch nicht als Weltflucht.
Und manchmal bilde ich mir ein, die Marotten der Gegenwart und mich selbst mit all meinen Schrulligkeiten durch mein Geschichtsinteresse wenigstens einen Hauch besser verstehen/einordnen zu können.
 
Wenn ich so über einen möglichen Zusammenhang von Geschichtsbeschäftigung und Weltflucht nachdenke, ... dann sind da ja 2 Welten.
Keine Ahnung, wie es Euch damit geht? Bei mir kommt es vor, dass sich aus dem Stöbern in der Geschichte eine Weltflucht zurück in die Realität ergeben kann. Dann, wenn ich denke: "Mannomann, homo sapiens hatte mal wieder nichts besseres zu tun als sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen und sich abzumurksen."
Gründe dafür mögen darin liegen, dass
  • gerade in älterer Geschichtsliteratur militärische Aspekte schon mal einen größeren Raum einnehmen können.
  • ich eine Vita durchlaufen habe, die mich nicht mit unmittelbar erfahrbarem Krawall größeren Maßstabs konfrontiert hat - abgesehen vom Nachrichtenkonsum.
  • mir einfach soziale Werte wichtig sind.
Fraglos, bei etlichen Tierarten ist das Töten von Artgenossen aus unterschiedlichster Motivationen ebenfalls gegeben, so Infantizid (z.B. Löwen) oder Kampf um Reviere und Ressourcen (z.B. Schimpansen). Auch würde eine Karriere als Gottesanbeter- oder Spinnenmännchen das Risiko von aktivem Kannibalismus zum eigenen Nachteil bergen, desgleichen eine als Tigerhaibaby im Mutterleib, oder als Waran oder Schlange - etliche Beispiele gibt's da in der Tierwelt.
Doch massenhaft Artgenossen zu töten, das ist dann doch das Alleinstellungsmerkmal von homo sapiens. Ebenso diese gezielt zu quälen. Mein Lesen der Folterprotokolle im Zuge der Hexenprozesse gegen Katharina Lips* und ihre Enkelin Anna Schnabel vor ein paar Tagen, das habe ich jedenfalls an diesem Tag abgebrochen - kann ich unumwunden als Flucht bezeichnen. Gut möglich, dass das damit zu tun hat, dass ich gelegentlich durch Betziesdorf (Wohnort der Katharina Lips) wie Marburg (Prozessort) komme.

*Katharina Lips – Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, aber Krieg, Folter ,Qualen, Mord, Schändung usw. sind sicherlich nicht der Standart. Das sind halt die Auswüchse und Dinge, die länger im "Volksgedächnis" bleiben. Friedliches wirtschaften erscheint mir eher die Realität ( früher wie heute) wiederzuspiegeln.
 
Ja, aber Krieg, Folter ,Qualen, Mord, Schändung usw. sind sicherlich nicht der Standart. Das sind halt die Auswüchse und Dinge, die länger im "Volksgedächnis" bleiben. Friedliches wirtschaften erscheint mir eher die Realität ( früher wie heute) wiederzuspiegeln.

Wenn ich so über einen möglichen Zusammenhang von Geschichtsbeschäftigung und Weltflucht nachdenke, ... dann sind da ja 2 Welten.
Keine Ahnung, wie es Euch damit geht? Bei mir kommt es vor, dass sich aus dem Stöbern in der Geschichte eine Weltflucht zurück in die Realität ergeben kann. Dann, wenn ich denke: "Mannomann, homo sapiens hatte mal wieder nichts besseres zu tun als sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen und sich abzumurksen."
Gründe dafür mögen darin liegen, dass
  • gerade in älterer Geschichtsliteratur militärische Aspekte schon mal einen größeren Raum einnehmen können.
  • ich eine Vita durchlaufen habe, die mich nicht mit unmittelbar erfahrbarem Krawall größeren Maßstabs konfrontiert hat - abgesehen vom Nachrichtenkonsum.
  • mir einfach soziale Werte wichtig sind.
Fraglos, bei etlichen Tierarten ist das Töten von Artgenossen aus unterschiedlichster Motivationen ebenfalls gegeben, so Infantizid (z.B. Löwen) oder Kampf um Reviere und Ressourcen (z.B. Schimpansen). Auch würde eine Karriere als Gottesanbeter- oder Spinnenmännchen das Risiko von aktivem Kannibalismus zum eigenen Nachteil bergen, desgleichen eine als Tigerhaibaby im Mutterleib, oder als Waran oder Schlange - etliche Beispiele gibt's da in der Tierwelt.

Doch massenhaft Artgenossen zu töten, das ist dann doch das Alleinstellungsmerkmal von homo sapiens. Ebenso diese gezielt zu quälen. Mein Lesen der Folterprotokolle im Zuge der Hexenprozesse gegen Katharina Lips* und ihre Enkelin Anna Schnabel vor ein paar Tagen, das habe ich jedenfalls an diesem Tag abgebrochen - kann ich unumwunden als Flucht bezeichnen. Gut möglich, dass das damit zu tun hat, dass ich gelegentlich durch Betziesdorf (Wohnort der Katharina Lips) wie Marburg (Prozessort) komme.

*Katharina Lips – Wikipedia
Das Marburger Land, eine idyllische Landschaft. Auf jedem Meter historische Relikte. Ein großer Teil der Mitglieder im Geschichtsforum kennt diese Landschaft sehr gut. Und immer wieder kommt man an Orte, wo die Schicksale einzelner Menschen mit der großen Geschichte verwoben sind. Es gibt viele literarische Selbstzeugnisse, viele einsehbare Dokumente.

Der Hexenturm im Marburger Schloss: Er sieht idyllisch aus, Blumen blühen, man kettet das Fahrrad an und freut sich auf die angekündigte Führung. Und dann, im Inneren des Turms, die Zellen, in deren Türen aus festem Holz die Gefangenen ihre Gebete, ihre Wünsche, eine Fürbitte an den Leser oder einfach eine Blume geritzt haben.


Gegenwartsflucht ist die Beschäftigung damit nicht. Die Zeit dafür und damit erspare ich mir durch Verzicht auf Fernsehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Friedliches wirtschaften erscheint mir eher die Realität ( früher wie heute) wiederzuspiegeln.
Gefühlt würde ich sagen, nö, genau anders herum. Mir geistern hier Größenordnungen durch den Kopf, von pimaldaumen kommt historisch gesehen durchschnittlich 1 Friedensjahr auf 10 Kriegsjahre (wird wohl v.a. abhängig von räumlichen Bezugsgrößen sein).
Müsste mich da allerdings schlauer machen, finde vielleicht später Zeit dafür - jetzt ist erst mal vermutlich sehr friedfertiger Besuch zum Abendessen angesagt. ;)
Gegenwärtig ist mir dieser aus eigener Familienforschung hervorgegangene Aspekt. Von 1945 zeitlich zurück bis ins späte 17. Jahrhundert war die dabei fassbare Zahl von Gefallenen u. Kriegsversehrten recht beträchtlich (tiefer ländlicher Schwarzwald, keine militärische Tradition).
 
Nein, sicherlich hat es immer fast überall Kriege gegeben, die waren aber "regional". Man kann hier ja "Kriegs.-und Friedensjahre" nicht einfach pauschal auf alle Gebiete gleichzeitig übertragen, auch muß man ja sehen, was die Kriege tatsächlich für Schäden anrichten. Für GB gilt ja, das Gebiete nur in den Bürgerkriegen "verheert" wurden. Ähnliches gilt doch für viele Regionen.
 
Was bleibt? Dass etwas bleibt, da bin ich ganz bei Dir, @hatl, aber was es ist, dessen bin ich nicht sicher.
Was mir bleibt ist eine zunehmende Skepsis gegenüber eigene bisherige Vorstellungen.
Und auch eine Skepsis gegenüber Medien.

Man kann sich ja anschauen, was über Ereignisse z.B. in alten Zeitungen berichtet wurde und was wirklich geschah.
Toll finde ich z.B. die Berichterstattung in US-Blättern über die Explosion auf der Maine Februar 1898.
Wie in den ersten Tagen noch einigermaßen objektiv berichtet wird und wie das dann sehr schnell in ein allgemeines Kriegsgeschrei mündet.
Später wird man sagen, der folgende Krieg sei auch auf öffentlichen Druck entstanden, die Maine aber wahrscheinlich ohne Fremdeinwirkung explodiert.
Oder man kann sich die Berichterstattung über die Schlacht von Solferino 1859 reinziehen.
Alles gut, und auf einmal werden fast kommentarlos lange Listen von Gefallenen veröffentlicht.
Oder man kann sich anschauen was 1989 über den Tiananmen berichtet wurde und was tatsächlich geschah.
Bemerkenswert sind auch gegenwärtige Berichte, die häufig einen falschen Eindruck hinterlassen.
Und das kann ja fatale Wirkung entfalten, um wieder zur Maine zurückzugehen.
Interessant finde auch Mythen, besonders nationale Gründungsmythen, die üblicherweise mehr Lüge als Fakten zur Grundlage haben.
Und auch das kann üble Folgen haben.

Und irgendeinen beruflichen oder materiellen Nutzen habe ich von meinem Faible auch nicht.
Würde ich zwar spontan auch für mich sagen,
doch immerhin ist es nützlich sich mit einer Denkweise vertraut zu machen, die die berufliche Ausbildung nicht bietet.
 
Ist die Beschäftigung mit Geschichte eine Flucht aus der Gegenwart?
Ich sehe das konservativer und zugleich pragmatischer

Mein Lebensziel ist es irgendwann zum panglobalen Gottkaiser aufzusteigen, das Sonnensystem zu kolonisieren, und die Errichtung eines monumentalen Eisskulpturen-Parks auf dem Uranus durchzusetzen. Der Skulpturenpark soll aus Abbildern von Videospielcharakteren bestehen, und sie sollen von terrestrischen Staatspräsidenten* mit viel Gesichtsbräuner und erlegten Stubentigern unter dem Astronautenhelm mit vom russisch orthodoxen Patriarchen geweihten Kettensägen aus dem Eis gechnitten werden.

*Die Übernahme eines solchen Amtes wird unter meiner Herrschaft die Verpflichtung beeinhalten anschließend 5 Jahre als Kunsthandwerker auf dem Uranus zu dienen.

Die Geschichte kann dabei nützlich sein, wie ich das hinbekomme. Das mit dem Transport zum Uranus ist zwar derzeit noch ein Problem, aber man kann aus ihr lernen, wie man es schafft unangefochtener Gottkaiser zu werden und wie man Menschen dazu bekommt, sich dafür zu begeistern bescheuerte Ideen umzusetzen.
Abgesehen davon betrachte ich Geschichte als meine ganz persönliche niemals endende Satire-Show, weil die Inhalte der komplexen Realität mitunter dermaßen verspinnert und verstrahlt sind, dass sich das kein Mensch hätte ausdenken können oder man würde ihm zummindest massivste Überteibung und Spinnen von Seemannsgarn vorwerfen.

Spaß bei Seite:

Fragen wir mal anders herum:

Ist denn die Vergangenheit etwas, dass abgetrennt von der Gegenwart existiert und in die und deren Betrachtung man sich also aus der Welt flüchten könnte?

Das Paradox ist doch für mich irgendwo, dass der Mensch gar nicht anders kann, als sich über den Weg seiner Erinnerung in Geschichte und Gegenwart gleichermaßen zu bewegen und als Teil kollektiver gesellschaftlicher Erinnerung auch gar nicht anders kann, als Geschichte am laufenden Meter zu produzieren.

Ist es eine Form von Flucht sich bewusst in einem Raum zu bewegen, den wir permanent, meist im Zustand der Geistesabwesenheit konstruieren, der teils materieller, teils immaterieller Bestandteil der gegenwärtigen Wirklichkeit ist und über dessen Inhalte und ihre Zusammenhänge nachzudenken?
Kann man sich in die Geschichte flüchten? Oder ist die Geschichte so zu sagen die ausbruchssichere geschlossene Anstalt, aus der der Mensch auf Grund seiner geistigen Verfasstheit niemals herauskommen wird, es sei denn, er schafft es irgendwann sich evolutionär oder artifiziell von seinem Langzeitgedächtnis zu trennen und außerhalb einer materiellen Welt mit Relikten aus der Vergangenheit zu leben.
 
Ich lese zur Entspannung Comics. Das kann Weltflucht sein. Die Beschäftigung mit Geschichte kann auch das Hineinträumen in andere Zeiten und Geschichten sein. Für mich ist es der Versuch, die Welt zu verstehen. Die exakte Geschichte wiederholt sich nicht, aber vielleicht gibt es Muster, die sich wiederholen.
 
Weltflucht kann ich meine Beschäftigung nicht nennen. Eigentlich ist es frustrierend, wenn ich dabei wieder einmal erkennen muss, dass zum Beispiel die Menschen früher ihre Zeit wohl doch besser bewältigt haben als die heutige Menschheit, zu der ich selbst gehöre. Oder es zeigt sich wieder einmal, dass sich bis heute vieles nicht oder nur scheinbar geändert hat, zumindest, was die menschliche Mentalität betrifft.

Weltflucht ist für mich allerdings, wenn historische Romane in Wirklichkeit nur Wohlfühlromane für das Gegenwarts-Ego sind, wie dies im Augenblick auf dem deutschsprachigen Buchmarkt die "große" Mode sein dürfte. Etwa nach dem Motto, die damals waren so dumm, beschränkt, minderwertig etc., wir dagegen sind doch so toll, großartig etc. (Für mich sind das allerdings auch keine historische Romane mehr, auch wenn sie unter diesem Etikett und mit dem höchsten Qualitätsrang vermarktet werden.)
 
Ich habe schon immer gern gelesen - und zwischendurch immer gern historisches. Aber eher Fachliteratur zu bestimmten Themen. Oder auch Biographien.

An ausgewiesene Romane stelle ich keine Ansprüche, sie sollen mich unterhalten.
 
Geschichte - beim Lesen des Diskussionsstrangs fiel mir eine doch ähnliche Freizeitbeschäftigung ein:

Ich habe während der Schulzeit Segelflugzeuge geflogen (später war es nicht mehr möglich, wegen Farbenfehlsichtigkeit). Ich habe von den motorischen Anforderungen (Reaktionsfähigkeit, stark eingeübte Bewegungsabläufe, Orientierung im dreidimensionalen Raum) und den organisatorischen Notwendigkeiten (Sicherheit, Planung, Verantwortung) sehr profitiert.

Es ist also nicht das ganze Leben, aber man übt und trainiert die wichtigen Anforderungen auch des Alltags.

Und in der Beschäftigung mit Geschichte? Wir trainieren kausales Denken, und wir versuchen sehr stark auch Entscheidungen und Entwicklungen in der Vergangenheit nachzuvollziehen. Mir ist aufgefallen, dass ich auch immer wieder meine Fremdsprachenkenntnisse trainiere. Und in der Luftbildarchäologie, Kunstgeschichte und Stilkritik ganz wichtig die Mustererkennung, die ich auch tagtäglich im Beruf als Arzt gebraucht habe.

Die Beschäftigung mit der Geschichte ist auch eine Beschäftigung mit der Gegenwart.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Gegenwartsflucht" betreibe ich, wenn ich mich (wie ziemlich oft) nach den 90ern zurücksehne und z.B. Musik von damals höre.

Indem ich mich mit Geschichte beschäftige, klinke ich mich weder aus der Gegenwart bzw. der Welt aus noch erwarte ich mir davon, irgendetwas besser zu begreifen. Einen konkreten Nutzen habe ich davon nicht. Sie interessiert mich eben ganz einfach.
 
@Ravenik & @hatl

Intellektuell profitiert man sicherlich davon, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen, das wollte ich gar nicht in Abrede stellen. Ohnehin ist jede Art der Weiterbildung nützlich, und sei es selbst zu Nischenthemen, denn: Wer rastet, der rostet. Gleiches gilt für jedes Hobby, oft genug zwingt uns ja das Berufsleben, geistig ausgetretenene Wege zu beschreiten.

Vielleicht war auch meine Wortwahl etwas voreilig. Man könnte ja sogar fragen, ob so etwas wie Realitätsflucht bei ernsthafter (faktenbasierter) Beschäftigung mit geschichtlichen Themen überhaupt möglich ist. Es hieße ja, sich in vergangene Realitäten zu flüchten, oft unschönere als unsere eigene, oder zumindest mit unschönen Parallelen zu unserer Realität.

Trotzdem ist es—für mich zumindest—ein Rückzug aus dem Hier und Jetzt, und gerade in Detailfragen ist der Nutzen allenfalls abstrakt. Wissen um des Wissens willen. Ganz instinktiv, oft nachgerade irrational. Es gibt Epochen und Regionen, deren Geschichte interessiert mich überhaupt nicht, ganz egal, wie relevant sie für den Fortgang der Menschheit oder unserer Zivilisation waren bzw. sind.
 
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