Bezugsbasis bei Tauschhandel

Treibsand

Aktives Mitglied
Ich möchte gern verstehen , wie beim reinen Gütertausch- Handel eine Bezugsbasis zwischen den Handelsgütern entsteht , bzw, gebildet werden konnte. . . Als Beispiel: Ein Händler der Bronzezeit möchte gern Salz erwerben. Er bietet Bronze - Messer oder Bernstein oder Felle an. Angenommen die Salzförderer sind interessiert - wie legen sie fest , wieviel ein Messer , ein Beutel Bernsteine oder ein Fell an Salzmenge wert sind? . . Sobald wir eine Relation zu Gold, Geld oder anderen Wertstoffen ziehen können,ist das für Käufer und Verkäufer nicht mehr so schwierig. Dann wird sehr wahrscheinlich ein Preisgefüge entstehen- nicht anders , als wir es heute gewohnt sind. Wie also funktionierte das bei reinen Tauschgeschäften ? Immer auf individuelle Vereinbarung hin ? Immer ein Einzelfall ? Oder gab es über gewisse Zeit dann auch ein Preisgefüge ? Was war dann die Basis für einen zuerkannten Wert ? Spielte der Herstellungsaufwand eine entscheidende Rolle oder der Gebrauchwert ? - hier für nomale Waren gedacht - nicht für Luxusgüter. . . Ich fand nichts näheres in der Suche oder beim Googlen. Gibt es evtl. dazu Literatur oder histor. Aussagen ? Haben die Ägypter oder Römer über solche Tauschhändel evtl. berichtet ? Ich danke Euch für Euer Interesse !
 
Die Römer benutzen anfangs das aes signatum, das war ein Barren aus Bronze, der anfangs mit einem Ochsen (pecus, daher pecunia > pecuniam non olet) versehen war. Der wird (oder wurde) so interpretiert, dass er den Wert des Bronzebarrens widerspiegeln solle. Allerdings gibt es auch aes signata mit Elefanten und Adler darauf, die werden wohl kaum so häufig als Waren gehandelt worden sein, dass es sinnvoll war, sie als Gegenwert abzubilden.

Als Bericht für Tauschhandel fällt mir der als Übersetzung überlebte Periplus des karthagischen Entdeckers Hanno ein.
 
Danke !

Die Ausdeutung dieses aes signatum als eine erste Wertbeziehung -daher eine Bronzemenge entspricht 1 Ochsen ist sehr gut nachvollziehbar. Offenbar ist nicht bekannt , wann und warum man diese Wertbeziehung hergestellt hat - schade denn gerade das wäre der Punkt.

Ich werde mich um Hannos Schrift bemühen !

Leider ist der Text des Beitrags irgendwie derzeit nicht zu bearbeiten.... da hängt etwas....

edit -...lag an meiner Browser - Script- Sperre *gg*
 
Zuletzt bearbeitet:

Hannos Bericht ist ja sehr anschaulich.
Wegen dem gegenseitigen Misstrauen tauschte man also am Strand und
prüfte die Wertstellung Gold /Ware bis auf einer Seite Zufriedenheit bestand.

So ungefähr kann das ja an vielen Orten zuerst abgelaufen sein.

Danach muss sich das entwickelt haben.
Zur Zeit finde ich den Hinweis auf einen regen Glasperlenhandel bei den
Kelten.Es wird angenommen - die Produktion fand im Voralpengebiet statt
und diese Glasperlen - besonders die früh eingeordneten Pfahlbau-Glasperlen
wurden ziemlich verteilt über Nordeuropa archäologisch nachgewiesen.
Ich bin nur nicht sicher , ob das schon die Annahme rechtfertigt , das es reisende Händler gab oder ob es einfach Weitergabe zwischen den
Stämmen und Sippen war.

Falls es Hinweise auf bestimmte Waren in anderen Gebieten während der
Bronzezeit / frühen Eisenzeit gibt - bitte ich um Hinweise.
 
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