Das waren gewissermaßen interne deutsche Vorgänge.
Also die Annexion Schleswigs, Elsaß und Lothringens hat in in ganz Europa niemand für eine innerdeutsche Angelegenheit gehalten.
Mal abgesehen davon dass es ja durchaus gute Tradition unter den großmächten waren, in den innerdeutschen Angelegenheiten hier und da mal mitzureden.
De facto, selbst wenn die anderen Mächte anerkannt hätten, dass das "innerdeutsche Angelegenheiten" waren, die sie eigentlich nichts angingen veränderten diese Angelegenheiten die Machtkonstellation in Europa.
Und spätestens das war keine innerdeutsche Angelegenheit mehr und zwang die anderen Akteure in irgendeiner Form dazu Stellung zu nehmen.
Die Einverleibungen sind einem Krieg vorausgegangen, den die von dir genannten Kleinstaaten verloren haben.
......... deren Bestand im Wiender Frieden von 1815 und in der Deutschen Bundesakte festgeschrieben waren und dem die Signatarmächte des Wiener Friedens, als Garantiemächte zur Seite standen ;-).
Mal davon abgesehen, dass die Kleinstaaten keinen Agressionskrieg gegen Preußen geführt hatten sondern auf Basis der Verletzung der deutschen Bundesakte durch die preußische Besetzung Holsteins reagierten, wenn ich mich da richtig entsinne ;-)
Jedem war klar, das der eigentlich Grund des Krieges die Rivalität zwischen Österreich und Preußen verantwortlich war. Die genannten Staaten haben Stellung für Wien bezogen. Am 14. Juni ordnete der Deutsche Bund militärische Maßnahmen gegen Preußen an.
Ja, letztendlich gab die Bundesakte den Kleinstaaten durch das preußische Vorgehen in Holstein aber das Recht zu diesem Vorgehen.
Wohingegen Preußen allerdings kein Recht hatte, die 1815 garantierte Ordnung einfach mal über den Haufen zu werfen.
Das war ein bisschen mehr als innerdeutsches Geplänkel und Preußens Vorgehen dabei alles andere als legitim, geschweigedenn legal.
Und die Milde mit der Preußen gegenüber Österreich verfuhr, die hast du nicht erwähnt. Das war für die damaligen Verhältnisse eher ungewöhnlich.
Dazu hatte ich mich an anderer Stelle schon ausgelassen, ich halte das Ergebnis für alles andere als milde.
Österreich verlor im Gefolge dieses Krieges Holstein und Ventien ohne Kompensation dafür zu erhalten, was zweifellos weh tat.
Damit Venetien zu verlieren rechnete man ja, als man mit Frankreich wegen dessen Neutralität verhandelte, aber da preiste man ja durchaus Kompensation (wohl im Raum Schlesien) ein.
Außerdem war Österreich damit aus seinen beiden bedeutendsten imperialen Spielplätzen Deutschland und Italien de facto herausgeflogen und musste sich jetzt in seinen imperialen Ambitionen damit begnügen mit Russland über ökonomisch wenig interessante Gebiete auf dem Balkan zu feilschen.
Außerdem schwächte dieser Krieg und Sein Ausgang Wiens Position innenpolitisch nochmal massiv und hatte wohl durchaus auch seinen Einfluss darauf, dass der Österreichisch-Ungarische Ausgleich von 1867 in der Art und Weise ausfiel, wie er eben ausfiel.
Insofern war der Frieden für Österreich auf dem Papier sicherlich noch einigermaßen gnädig.
Seine tatsächlichen Auswirkungen, sowohl auf die imperialen Möglichkeiten, als auch die innenpolitische Stabilität Österreichs aber waren katastrophal.
Dänemark hatte völkerrechtswidrig gehandelt und dessen war Kopenhagen sich sehr bewusst. Man war bloß naiverweise der Meinung das es Paris aber vor allem London für Kopenhagen schon richten würde; wie beim letzten Krieg gegen Deutschland. Selbst während der Verhandlungen in London haben die Engländer über die Dänen nur noch den Kopf geschüttelt. Niemand war mehr bereit nach so viel Obstruktion für die Dänen ein Finger krumm zu machen.
Ja, ändert aber nichts drann, dass das Vorgehen Preußens und Österreichs hier ebenfalls völkerrechtswidrig war.
Man wird sicher sagen können, dass beide Mächte das Recht hatten etwas dagegen zu unternehmen, wenn Dänemark eigenmächtig versuchte den Status von Holstein und Lauenburg als zum Deutschen Bund gehörende Territorien ohne Beschluss des Frankfurter Bundestags zu verändern.
Aber spätestens die Abtrennung des nicht zum Deutschen Bund gehörenden Schleswigs und dessen letztendliche Annexion waren durch nichts mehr gedeckt.
Das jemand durch einen völkerrechtswidrigen Akt einen Krieg vom Zaun bricht, legitimiert ann diesem Krieg beteiligte Mächte nicht dazu sich einfach mal alles unter den Nagel zu reißen, was sie gerne hätten, obwohl darauf kein wie auch immer gearteter Anspruch besteht.