Brief eines Jugendlichen aus der DDR

marcoderripper

Neues Mitglied
Hallo kann mir einer Tipps geben wie ich einen Brief eines jugendlichen aus der DDR an einen Freund im Ausland schreiben soll. Der Brief soll über das Leben des Jugendlichen aus der DDR sein.

Brauch dringend Hilfe
Danke schonmal
 
Welche Art Ausland darf es denn sein? Doch wohl nicht etwa der Klassenfeind?
Am besten du fängst so an:
Dorogoj Aljoscha
Ja chotel bui c toboi perepisywatsja.
Jetzt kannst du zu deiner Pioniertätigkeit übergehen:
B 1-m klassje ja wstupil b pionerskuju organisaziju
Auf Wunsch kann ich dir noch mehr Phrasen geben. Aber es ist wohl einfacher, wenn du die das Ottokarbuch besorgst, in dem er eine Brieffreundschaft mit Aljoscha beginnt
http://www.ddr-hoerspiele.de/litera/Ottokar.html
 
Macht ihr das, um jemanden zu ärgern? Oder ist das wirklich Eure Überzeugung? Also ich habe in der DDR Brieffreundschaften in gut ein Dutzend Länder gehabt, in allen Erdteilen. Sozialistische Länder waren nicht dabei (es sei denn, man zählt Hongkong zu China). Sprache war englisch. Raus ging übrigens alles, nur reinzu wurde einiges geöffnet und zum Teil eingezogen. Ich hatte diesen Auslandsbriefwechseö von 1971 bis 1990, also kann schon was dazu sagen.
 
Meine Überlegung war, dass der Inhalt des Briefes stark vom Empfänger abhängig ist. Du hast doch deinen Freunden auch nciht immer das gleiche geschrieben. Dann fiel mir Ottokar ein und ein Heftchennamens "Briefe an Freunde - Pisma drusjam".
 
. Raus ging übrigens alles, nur reinzu wurde einiges geöffnet und zum Teil eingezogen. Ich quote]

Erscheint mir unlogisch. Man hätte ja auch Staatsgeheimnisse per Brief dem Klassenfeind schicken können. Ich denke schon, dass da "Horch und Greif" mitgelesen hat.

Grüße Repo
 
Erscheint mir unlogisch. Man hätte ja auch Staatsgeheimnisse per Brief dem Klassenfeind schicken können. Ich denke schon, dass da "Horch und Greif" mitgelesen hat.

Grüße Repo
Erschien mir auch unlogisch. Bis ich mich mal wunderte, warum mal 5 oder 6 Briefe an den Australischen Rundfunk nie beantwortet wurden und ich mich bei denen beschwerte. Die Antwort (erstmals per Luftpost-Leichtbrief), war, daß alle Briefe angekommen waren und auch beantwortet wurden. Das wurde mir von den Genossen allerdings nicht mitgeteilt (steht aber sicher in meiner Stasiakte :) ). Von privaten Kontakten (Singapur und Ägypten) erhielt ich Post vom "Bezirkszollamt" (oder so ähnlich), daß da aus dem und dem Grunde was beschlagnahmt wurde. War denen wohl ein bißchen zu bunt... Im ORF wurde auf Grund eines Briefes von mir nach Österreich auch schon mal mein Name genannt. Mir war da schon ein bißchen unwohl, aber das Haus wurde nicht gestürmt...
 
Erschien mir auch unlogisch. Bis ich mich mal wunderte, warum mal 5 oder 6 Briefe an den Australischen Rundfunk nie beantwortet wurden und ich mich bei denen beschwerte. Die Antwort (erstmals per Luftpost-Leichtbrief), war, daß alle Briefe angekommen waren und auch beantwortet wurden. ...

Wie hast du denn den australischen Rundfunk empfangen?
Das ist ja richtig spannend.
 
Oh je. Hast du dann auch schon mal deine Staasi - Akte begutachtet? Die muß ja zentnerschwer sein... :pfeif:
Leicht ist sie sicher nicht. Wenn die damals von jedem Brief einen Ormig-Abzug gemacht haben.. =) Ich hab den Antrag auf Einsicht bestimmt schon 5 Jahre hier zu liegen. Immer noch nicht ausgefüllt, geschweige denn abgeschickt. Je länger das her ist, je weniger interessiert es mich eigentlich. Wär vielleicht ganz lustig, mal darin zu lesen; das ist aber eigentlich schon alles...
 
Wie hast du denn den australischen Rundfunk empfangen?
Das ist ja richtig spannend.
Schon mal was von BC-DX (broadcasting-extrem distances) gehört? Frag mal ein paar ältere Wessis, die wissen, was das ist... :yes: In der DDR haben sich wohl nur ein paar hundert damit befaßt. War auch nicht gern gesehen.
 
Machen wir mal ein neues Thema auf.
Wer hat die dickste Stasiakte, oder wer war der grösste "Held".
Ein paar Seiten könnte ich auch zusteuern, aber das interessiert doch jetzt keinem mehr.
Für mich ist das abgehakt.
 
Aber um zum Thema zurück zu kommen, ich habe mich in der Kinder- und Jugendzeit mit einem Mädchen in der Tschechei geschrieben - also da haben wir alles mögliche reingeschrieben, also über die Schule, Reisen und was wir sonst noch so gemacht haben, alles unpolitisch und auf Deutsch.
:)
 
Als ich in der 6. Klasse war, hat uns unser Russischlehrer Adressen von gleichaltrigen Schülern aus der SU gegeben.
Das war wohl so eine Art brieflicher Schüleraustausch.
1Jahr lang habe ich mit Natascha geschrieben, sie auf russisch,( musste ich mir immer vom Lehrer übersetzen lassen) ich auf deutsch.
Einmal kam ein Päckchen mit russisch Konfekt an, war lecker und sie fragte, ob ich ihr Kaugummi schicken kann. Da hat meine Mutter 200 Stk. dieser Zahnplompenausreissenden DDR Dinger gekauft und hingeschickt. Leider ist dann der Kontakt abgebrochen. ( nicht wegen dem Kaugummi, aber wir wurden eben älter)
 
Als ich in der 6. Klasse war, hat uns unser Russischlehrer Adressen von gleichaltrigen Schülern aus der SU gegeben.
War bei uns genauso. Mit meiner Natascha (sie hieß auch so - war bestimmt das Großraumbüro "Natascha" in Moskau...) bin ich aber nicht klargekommen. Ich hatte ganz andere Interessen, und sie erzählte immer nur von russischen Schauspielern und Sängern. Sie hat auch ein Bild mitgeschickt, darauf sah sie aus, wie man wohl in den 30er Jahren ausgesehen hat, Dauerwelle und so... Das einzige, worauf ich neidisch war, war die russische Tinte, die war so schön lila :) Der Briefwechsel hat kaum ein Jahr gehalten. Thema war eigentlich nur Urlaub, Hobby und Freizeit gewesen. Da die Sprache nie ausreichte, um sich intensiver auszutauschen, konnte das keine Zukunft haben.
 
Mal eine Frage von mir (paßt als Hintergrundinfo hier vielleicht auch rein).
Von den Kommunisten wurde es ja gern gesehen, wenn man Freundschaften in einem
"sozialistischen Bruderstaat" hielt, das habe ich damals mitbekommen.
Dazu ist mir die Frage eingefallen: Könnte es sein, daß die Kommunisten irgendwelche
Hintergedanken dabei hatten? ( ich denke da an sowas, wie Vermischung der Völker, o. ä. )
Weiß jemand was darüber?
 
Mal eine Frage von mir (paßt als Hintergrundinfo hier vielleicht auch rein).
Von den Kommunisten wurde es ja gern gesehen, wenn man Freundschaften in einem
"sozialistischen Bruderstaat" hielt, das habe ich damals mitbekommen.
Dazu ist mir die Frage eingefallen: Könnte es sein, daß die Kommunisten irgendwelche
Hintergedanken dabei hatten? ( ich denke da an sowas, wie Vermischung der Völker, o. ä. )
Weiß jemand was darüber?

Also, das wird mir jetzt doch langsam zu bunt.
Hast du dir das noch mal durchgelesen, was du da geschrieben hast, oder war das Sarkasmus oder Ironie oder was weiss ich?

Den russischen Mädels der Garnision, die bei uns stationiert war, wurde ausdrücklich verboten, unter Androhung nach hause geschickt zu werden, mit uns deutschen Kontakt aufzunehmen.
Aber hinterm Zaun ging das irgendwie doch.

Zwischen Brief-und Körperkontakt gibt es einen kleinen Unterschied.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte es sein, daß die Kommunisten irgendwelche
Hintergedanken dabei hatten? ( ich denke da an sowas, wie Vermischung der Völker, o. ä. )
Weiß jemand was darüber?
Ich denke eher das Gegenteil. Mit solchen Briefwechseln sollte oberflächlich ein Zusammengehörigkeitsgefühl dargestellt werden, daß man entsprechend agitatorisch ausschlachten konnte. In die Kategorie passen auch Pioniertreffen oder Treffen unter Armeeangehörigen. Alles organisiert. Persönliche Beziehungen zu Russen düften etwas sehr seltenes gewesen sein und waren ganz sicher auch nicht gewollt. Die Russen hätten ja mitkriegen können, wie rückständig und arm sie lebten, im Vergleich zur DDR.
 
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