In Ergänzung zu Melchior und Silesia noch ein eher grundsätzlicher Aspekt. Diese Betrachtung der Beeinflussung durch das "Mutterland" ist teilweise kritisiert worden als postkoloniale Sichtweise.
Ob das nun gerechtfertigt ist, sei dahingestellt. Dennoch beinhaltet es m.E. ein richtiges Argument, dass die Interaktion der Beeinflussung durch beide betrachtet werden sollte. Und keine einseitige Beeinflussung.
In diesem Sinne hat GB sicherlich einen Einfluss auf Indien gehabt, politisch, gesellschaftlich, kulturell, auch bürokratisch oder ökonomisch.
Aber diese Form der Beeinflussung verlief auch von Indien nach GB und wirkte sich auf die Konfliktlinien in der Londoner Politik teilweise sehr deutlich aus.
Und aus dieser Beziehung hat sich eine enge Abhängigkeit entwickelt, die noch heute im Rahmen des "Common Wealth of Nations" eine Bedeutung für alle Beteiligten hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Commonwealth_of_Nations
Interessant ist beispielsweise der Aspekt der Handelshemnisse aus dem 19. Jahrhundert für die Einfuhr der Kleidung aus Indien nach GB. Die Gründe wirken teilweise sehr "modern". Und es wird ersichtlich, dass sehr viele Aspekte in diesem Konflikt relevant waren.
Dieser Punkt ist auch deswegen interessant, weil an ihm die Kontinuität und auch die Brüche von Handel und Globalisierung ersichtlich werden.
Vielleicht ein interessanter Ansatz?