C
Cherusker
Gast
Robin schrieb:was ist wirklich abgegangen ???
In der Dekade 80-71 v.Chr. war im römischen Reich eine "innere Zerrissenheit" zu bemerken und die Legionen waren mit Asien und Spanien beschäftigt. Diese Situation nutzten germanische Stämme, unter der Führung von Ariovist, aus, um sich nach neuem Siedlungsgebiet gen Westen auszudehnen. Ariovist überschritt 71 v.Chr. den Oberrhein und baute langsam seine Stellungen in der Burgundischen Pforte und im obersten Saonetal aus.
Vorteil hierfür waren auch die permanenten Streitigkeiten unter den einzelnen keltischen Stämmen. Germanen und Kelten kannten keinen gemeinsamen Staat. Ganz im Gegenteil, der nächste Nachbarstamm konnte schon der größte Feind sein, den es auch mit Hilfe von "ausländischen" Mächten zu bekämpfen galt.
So gab es ein Bündnis des Ariovist mit den gallischen Sequanern gegen die gallischen Häduer (61v.Chr.Schlacht von Magetobriga). Trotzdem hat es Ariovist nicht verstanden in den Jahren 71-58v.Chr. genügend germanische Truppen in Gallien zu sammeln.
Rom hielt zu dem Zeitpunkt noch still. Erst Cäsars Auftreten (das Hauptanliegen der Popularen war die Absicherung der Nordgrenzen) änderte schlagartig das Verhalten Roms. Bloß braucht Cäsar einen Grund um sich in das gallische Geschehen einmischen zu können. Da die Helvetier sich auf Wanderschaft befanden (Cäsar behauptet auf Grund von zu wenig Land und der Bedrohung durch Germanen), hatte Cäsar diesen gefunden. Der Helvetier Orgetorix hat ein Bündnis mit den Sequanern und dadurch auch die Tolerierung von Ariovist erhalten. Cäsar sah jetzt, daß die gallischen Mittelstaaten durch mögliche Königsherrschaften des Orgetorix (Helvetier), Dumnorix (Häduer) und Casticus (Sequaner) regiert werden sollten. Weiterhin unterstellte Cäsar den Helvetier, daß sie ganz Gallien unterwerfen wollten (was er dann allerdings machte ).
Cäsar verstand es gegen die gallischen Stämme einzeln vorzugehen. Mit Hilfe von verbündeten gallischen Stämme unterwarf er einen nach den anderen. Erst Vercingetorix konnte durch seinen Aufstand die gallischen Stämme im Widerstand gegen Rom verbünden. Zu dem Zeitpunkt sah es nicht mehr so rosig für Cäsar aus (z.B. Abfall der keltischen Reiterei). Mit viel Glück und den angeworbenen germanischen Söldnern konnte sich Cäsar auch hier "retten" (Gergovia, Schlacht am Armancon, Alesia) und sogar den Gesamtsieg (Alesia)davontragen.
P.S.
Während des Jahres 52 v.Chr. umfaßte Cäsars Heer 12 Legionen (theoretisch 48.000 Legionäre). Dazu kamen noch verschiedene Auxiliartruppen (Bogenschützen, Schleuderer, leichte numidische Infantrie und Germanen).
Die Reiterei betrug zuerst 4.000 gallische Reiter, die dann durch Germanen ersetzt wurden, da sie überliefen.