Das verdrängte Pogrom von Erfurt 1975

Aus all dem mag folgen, dass z.B. fremdenfeindliche Denkmuster in der DDR in gewisser Weise einen leichteren Stand hatten als im Westen; wo es nämlich keine Faschisten gab, waren faschistische Denkmuster von ihrem wichtigsten Stigma befreit.
Es gibt und entsteht halt auch überall und global jede Menge Fremdenfeindlichkeit ohne Faschismus, NS und -Traditionen. In Erfurt waren es hauptsächlich Jugendliche.

Waibel schreibt entsprechend u.a. ausdrücklich von einer ausgesprochen homogenen DDR-Gesellschaft, die keinerlei Erfahrung/Übung mit 'Ausländern' hatte. Dieses Phänomen der Homogenisierung besonders in sozialistischen Diktaturen ohne die sonst vielfach übliche Begegnung mit Einwanderern/Nichteinheimischen dank der Abschottung auf allen Ebenen (auch Presse etc.), scheint mir durchaus bedeutsam zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den fortwährenden Lockungen des jenseits der Grenze agierenden Klassenfeindes mochte der ungenügend ideologisch geschulte Genosse ja erliegen; geschenkt. Aber Hitler war besiegt!

Dazu hätte ich eine Theoretische Frage:

Wenn nun gemäß der lenin'schen Imperialismusthese Imperialismus die logische und materialistisch notwendige Konsequenz kapitalistischer Wirtschaftsformen ist und weiterhin im Zugen von deren Fortsetzung davon ausgegangen wird, dass der Faschissmus nichts anderes sei, als eine auf die Spitze getriebene Abart des Imperialismus, wie könnte Hitler dann besiegt sein sein, wenn der nicht hinreichend klassenbewusste und ideologisch geschulte Genosse solchen Verlockungen erliegen konnte?

Wollen sie, Genosse User, da etwa dem Genossen Lenin widersprechen oder die Wahrheit und Notwendigkeit dialektisch-materialistischer Geschichtsentwicklung in Abrede stellen?;)

Ferner, wenn der Bestand der kapitalistischen Systeme jenseits des Ostblocks in der offiziellen Auslegung nicht wenigstens die Möglichkeit einer faschistischen Entwicklung, wenn nicht gar die Unterstellung ihrer Vollendung beeinhaltete, wie erklärt sich dann die Terminologie "antifaschistischer Schutzwall"?

Ich komme zu dem Schluss, wenn die SED-Führung ihre eigenen und die aus dem ML tradierten Gedankenkonstrukte ernst nahm, konnte der Faschismus niemals besiegt sein, so lange der Kapitalismus noch existierte oder irgendwelche ungenügend geschulten Genossen ohne das rechte proletarische Klassenbewustsein auf ihn "hereinfallen" konnten.
 
Deswegen greift es auch zu kurz, einerseits Weibel hier nur mit den Segnungen der 68er, die Du sehr gerne und vielfach anbringst, in Zusammenhang zu bringen, andererseits die 68er als den entscheidenden Unterschied zu DDR-Gesellschaft zu markieren, was fremdenfeindliche Potentiale angeht, denn darum ging es ja bei diesem Faden.
"Segnungen der 68er" setzten sich in der Gesellschaft der Bundesrepublik erst Jahrzehnte später durch.

Sieht man sich die Bundesrepublik der 1970er an, so fällt auf, dass offen rassistische Ausländerfeindlichkeit damals zum "normalen" Diskurs gehörte, egal ob in den Medien, den Parteien oder sogar in den Gewerkschaften. Ein schauliches Beispiel sind die Arbeitskämpfe des Jahres 1973 bei Ford in Köln, die zeitgenössisch als Kampf zwischen "wilden Türken" und aufrechten Deutschen gedeutet wurden. Anders als in DDR wurde ganz offen Rassismus propagiert, während die bundesdeutsche Einwanderungspolitik mit dem Anwerbestopp und dem Versuch einer Rückkehrpolitik eine Kehrtwende vollzog.

Ein jede Menge krude Zitate aus den 70ern zu türkischen Gastarbeitern gibt es in diesem Artikel:
https://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/anwerbeabkommen/43223/skandal-und-konflikt
Es war offenbar in der Bundesrepublik der 70er noch kein Skandal "Gastarbeiter" als "Nigger", "Kulis" oder "Subproletariat" abzuwerten.

Der Unterschied ist wohl eher, dass Ausländerfeindlichkeit in der Bundesrepublik der 70er noch ganz offen geäußert und nicht wie in der DDR geheim gehalten wurde.
 
Das sehe ich auch so wie Freund Magior.

Zitat von Freund Magior:

„Der Unterschied ist wohl eher, dass Ausländerfeindlichkeit in der Bundesrepublik der 70er noch ganz offen geäußert und nicht wie in der DDR geheim gehalten wurde.“

Mich stört auch die Überschrift.

„... Pogrom von Erfurt 1975“

Unter Pogrom stelle ich mir was anderes vor. Ich finde da leider keinen Zusammenhang zu den Vorkommnissen 1975 in Erfurt.
 
Jegliche „faschistische Wiederbetätigung“ kam nicht nur einer inhaltlichen Ablehnung der DDR gleich, sondern karikierte auch den universellen Machtanspruch der Partei.
In der DDR gab es mehr als eine Partei. De jure existierte noch die CDU und die LDP, die 1946 auch relativ erfolgreich waren. Deshalb beschloss die SED, diesen beiden Parteien Konkurrenten entgegen zu setzen: die DBD, die sich an Bauern richtete und die NDPD, die sich explizit an ehemalige NSDAP-Mitglieder richtete. Bis zum Mauerfall existierten diese Blockparteien. Die NDPD hatte in den 80ern etwa 110.000 Mitglieder.
 
Stimmt was Freundin Ugh Valencia schreibt!

Was mich daran allerdings immer störte, diese Parteien waren in der „Nationalen Front“ zusammengefasst. Durch das Heranziehen der FDJ, des DFD, des KB und der DSF (hoffentlich habe ich keinen Vergessen) mit Sitzen in der Volkskammer, war allerdings immer die Mehrheit der SED gesichert.

Mir ist nur ein einziges Mal zu Ohren gekommen das es in der Volkskammer Gegenstimmen gab. Das war mal als die Abtreibung bei Frauen auf der Tagesordnung stand. Diese Gegenstimmen kamen von der Fraktion der CDU.
 
Es gibt und entsteht halt auch überall und global jede Menge Fremdenfeindlichkeit ohne Faschismus, NS und -Traditionen.
Das ist natürlich wahr; und in meinen Augen steht in der Liste der verpassten Chancen der jüngeren Geschichte der fatale Irrtum, dass mit dem Fall der Nazis auch alle gemeinhin mit ihnen assoziierten Übel getilgt worden seien, sehr weit oben.
Waibel schreibt entsprechend u.a. ausdrücklich von einer ausgesprochen homogenen DDR-Gesellschaft, die keinerlei Erfahrung/Übung mit 'Ausländern' hatte. Dieses Phänomen der Homogenisierung besonders in sozialistischen Diktaturen ohne die sonst vielfach übliche Begegnung mit Einwanderern/Nichteinheimischen dank der Abschottung auf allen Ebenen (auch Presse etc.), scheint mir durchaus bedeutsam zu sein.
Freilich spielt das Phänomen eine große Rolle. Xenophobie ist eine zwangsläufige Begleiterscheinung der Anbahnungsphase interkultureller Kontakte. In der DDR (aber z.B. auch in der RSFSR) gesellte sich das Problem hinzu, dass man sozialistischen Bruderstaaten Freundschaft schuldete.
[…] Ich komme zu dem Schluss, wenn die SED-Führung ihre eigenen und die aus dem ML tradierten Gedankenkonstrukte ernst nahm, konnte der Faschismus niemals besiegt sein, so lange der Kapitalismus noch existierte oder irgendwelche ungenügend geschulten Genossen ohne das rechte proletarische Klassenbewustsein auf ihn "hereinfallen" konnten.
Wohlgemerkt, ich schrieb: "Hitler war besiegt!" Er, der angetreten war, die Welt vom "Übel des Bolschewismus" zu befreien, darf durchaus als eine Art Antichrist des Kommunismus gelten. (Notabene: Ich benutze den Begriff 'Kommunismus' im Folgenden im umgangssprachlichen Sinne; seine Spielarten jeweils trennscharf auseinanderzudividieren, stiehlt uns nur die Zeit.)

Nach meinem Verständnis der ideologischen Grundlagen der Regimepolitik war der Kapitalismus als Vorstufe des Faschismus anzusehen; hingegen fallen mir spontan keine Beispiele dafür ein, dass die Führung der DDR das westliche Ausland als akut faschistische Regimes betrachtete.

Der BRD wurde natürlich (insbesondere unter Ulbricht) faschistische Kontinuität unterstellt, aber von solchen Urteilen über, sagen wir, Frankreich habe ich noch nie gehört. Wahrscheinlich wäre dies auch nicht möglich gewesen, da keine noch so große Propagandaanstrengung hätte glaubhaft machen können, dass dort, wo Sartre, Foucault oder Derrida ungehindert den Kommunismus priesen, Faschisten regierten.

Jedenfalls scheint mir, dass die SED durchaus zwischen Kapitalismus und Faschismus unterschied. Berücksichtigt man den Duktus kommunistischer Ideologen, bieten sich sogar Parallelen zu christlichen oder islamischen Fanatikern an; denn ähnlich wie jene die Apostasie für ungleich schlimmer erachten als Akte der Häresie oder Blasphemie, so scheinen diese in faschistischem Gedankengut eine explizite und unumkehrbare Absage an kommunistische Ideale zu erblicken.

Denn natürlich sind zwar beide Ideologien, Faschismus wie Kommunismus, hochgradig kollektivistischer Natur – weswegen Schnittmengen zwischen Rechts- und Linksaußen durchaus existieren –, doch dienen ihnen entgegengesetzte Konzepte als Anknüpfpunkt ihrer jeweiligen Grundsätze.
Mich stört auch die Überschrift.

„... Pogrom von Erfurt 1975“

Unter Pogrom stelle ich mir was anderes vor. Ich finde da leider keinen Zusammenhang zu den Vorkommnissen 1975 in Erfurt.
Der Begriff des "Pogroms" ist zum Sinnbild für Übergriffe durch aufgepeitschte Zusammenrottungen geworden und scheint in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit mittlerweile jegliche Art von Ausschreitung zu umschließen – von veritablen Massakern bis hinunter zu Sachbeschädigungen.

Der inflationäre Gebrauch und die politische Vereinnahmung von Begriffen, deren Schärfe bewahrt werden müsste, damit sie den Menschen weiter als Warnsignale dienen, ist freilich bedauerlich, aber leider nicht mehr zu ändern.
In der DDR gab es mehr als eine Partei. De jure existierte noch die CDU und die LDP, die 1946 auch relativ erfolgreich waren. Deshalb beschloss die SED, diesen beiden Parteien Konkurrenten entgegen zu setzen: die DBD, die sich an Bauern richtete und die NDPD, die sich explizit an ehemalige NSDAP-Mitglieder richtete. Bis zum Mauerfall existierten diese Blockparteien. Die NDPD hatte in den 80ern etwa 110.000 Mitglieder.
Ja, und? Nach dem Buchstaben des Gesetzes war zum Beispiel auch das "Dritte Reich" ein freiheitlicher Rechtsstaat. Nicht zuletzt für die Entrechteten zählt freilich allein, wer die reale Macht in Händen hält, und dies war in der DDR unbestreitbar die SED.

Die auch keine Anstalten machte, vor den in Wahrheit bedeutungslosen Blockparteien oder der Bevölkerung ihre Auffassung zu verbergen, mit dem Staat und seinen Organen deckungsgleich zu sein.
 
Waibel (2014) kommt zu folgendem Ergebnis: "Über 8600 neo-nazistische, rassistische und antisemitische Propaganda- und Gewalttaten sind für die DDR belegt, bei denen es tausende Verletzte und mindestens zehn Tote gab. ......Rassismus, Neop-Nazismus und Antisemitismus waren Bestandteile des öffentlichen Lebens und sie wurden von der SED konsequent geheim gehalten. Die Ursachen dafür wurden geleugnet und verdrängt....oder es wurden die Opfer selbst dafür verantwortlich gemacht."

Das Problem, so Waibel war, dass der "Anti-Faschismus" keine Voraussetzung schuf, um dieses gesellschaftliche Phänomen zu bekämpfen. Es gab beispielsweise keine "politisch motivierte - kleine - Kulturrevolution wie im Westen, bei der die "68er" in Kombination mit einer "Hippi-Underground-Gegenkultur" tradierte NS-Milieus in Frage gestellt haben. Und parallel zu "Wir wollen mehr Demokratie" wagen auftrat.

Und so die Voraussetzung für einen Wertewandel sorgten, der als Mehrheitssicht die politische Kultur in der BRD nachhaltig beeinflußt hat.

Waibel, Harry (2014): Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED. Rassismus in der DDR. Frankfurt am Main: P. Lang.
Waibel, Harry (2017): Die braune Saat. Antisemitismus und Neonazismus in der DDR. Stuttgart: Schmetterling Verlag.

Wo schreibt das Waibel so in den beiden Titeln? Es müsste in Folge von '1968' eine nachweisbaren, substanziellen Rückgang an Taten und Einstellungen beim Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit auch in der BRD selber gegeben haben, sollte dies zutreffen, meine ich.
 
Das Problem, so Waibel war, dass der "Anti-Faschismus" keine Voraussetzung schuf, um dieses gesellschaftliche Phänomen zu bekämpfen. Es gab beispielsweise keine "politisch motivierte - kleine - Kulturrevolution wie im Westen, bei der die "68er" in Kombination mit einer "Hippi-Underground-Gegenkultur" tradierte NS-Milieus in Frage gestellt haben. Und parallel zu "Wir wollen mehr Demokratie" wagen auftrat.

Und so die Voraussetzung für einen Wertewandel sorgten, der als Mehrheitssicht die politische Kultur in der BRD nachhaltig beeinflußt hat.


Waibel, Harry (2014): Der gescheiterte Anti-Faschismus der SED. Rassismus in der DDR. Frankfurt am Main: P. Lang.
Waibel, Harry (2017): Die braune Saat. Antisemitismus und Neonazismus in der DDR. Stuttgart: Schmetterling Verlag.

Bestimmt hast Du meine Nachfrage in #30 übersehen:

Wo schreibt das Waibel so in den beiden Titeln? Es müsste in Folge von '1968' eine nachweisbaren, substanziellen Rückgang an Taten und Einstellungen beim Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit auch in der BRD selber gegeben haben, sollte dies zutreffen, meine ich.

Speziell auf die kursive Passage Deines Beitrages zielte meine Frage. Bei Waibels Titeln, die Du angegeben hast, fand ich keine entsprechenden Äusserungen, soweit ich das in Kürze sehen konnte. Waibels Titel Rassisten in Deutschland (2012) half mir dabei auch nicht weiter.
Ich hatte zudem mal einige Seiten gründlich auf die angegebenen Quellen bzw. Literatur etc. angeschaut - Waibel kann ich nun eher weniger/nicht zu den 'seriösen' Historikern rechnen. Entsprechend ist er, soweit ich sehe, in den fachwissenschaftlichen historischen Zeitschriften und Publikationsreihen mit keinem Beitrag zu finden.
Der Artikel Das Geschäft mit der DDR in der Berliner Zeitung vom 18.12.2020 zu Harry Waibel fasst u.a. teilweise meine eigenen Recherchen und Überlegungen zusammen, gibt natürlich ein größeres, meiner Erfahrung nach gut recherchiertes Panorama ab, in das auch sein Doktorvater Wolfgang Benz einbezogen wurde.
 
1. Der erste Satz bezieht sich auf die zentrale These von ihm. Das wird Dir sicherlich aufgefallen sein.

2. Der zweite Satz führt meinen Gedanken fort und erklärt die Unterschiede im Rahmen der "Wertewandel-Diskussion". Wurde ausführlich von mir im Kontext der "68-Folgewirkungen" ausgeführt. Und es geht ja auch mit dem Thema sozialer Wandel im Kontext des Wertewandel in der BRD-Gesellschaft weiter.

Also eine komparative Erklärung der Unterschiede mit Hilfe von Inglehart.
 
@thanepower , danke für die Klärung. Es war aus meiner Sicht nicht erkennbar, dass der zweite Satz
Es gab beispielsweise keine "politisch motivierte - kleine - Kulturrevolution wie im Westen, bei der die "68er" in Kombination mit einer "Hippi-Underground-Gegenkultur" tradierte NS-Milieus in Frage gestellt haben. Und parallel zu "Wir wollen mehr Demokratie" wagen auftrat.
Deine eigene Position vermittelt.

(Vielleicht mehr OT)
Wenn man davon z.B. davon ausgeht, dass die vermutete kleine 1968er Kulturrevolution einen neuen gesellschaftlich und medial wirksamen, hegemonialen Wertecluster entstehen ließ, wie wirkte sich das beispielsweise empirisch nachweisbar in entsprechenden Untersuchungen auf persönliche antisemitische, rassistische usw. Einstellungen aus?
Lässt sich denn ein eindeutiger mittel- und längerfristiger Rückgang in Folge von '1968' nach 1968 in diesen Bereichen persönlicher Einstellungen nachweisen? Ich meine aus meiner Erinnerung heraus, nein.
Das war eigentlich meine Frage.
 
Die Wahrnehmung der Bedrohung durch die NS-Vergangenheit in den siebziger Jahren und später wurde erst durch die Sinus-Studie": Wir sollten wieder einen Führer haben". deutlich.

Aber auch in dieser Studie spielte der Antisemitismus analytisch keine zentrale Rolle, lediglich eine Frage konzentrierte sich auf den Einfluss der "Juden" in Deutschland.

Die meisten relevanten Zeitdiagnosen aus den siebzigern und achtzigern, wie Greifenhagen oder Reichel zur Politischen Kultur, oder Glaser (Fluchtpunkte...) oder Habermas (Stichworte...) greifen das Thema - Antisemtismus - nicht auf, da es in dieser Phase nicht als zentral auf der politischen Agenda stand.

Dennoch kann man eine Veränderung der Politischen Kultur nach nach 1970 erkennen, die in den allgemeinen Trend zum Wertewandel in den westlichen Industrienationen eingebettet war. Und sich u.a. in der Apo und in der Folge in der "BI-Bewegung" als "politischen Akteur auch manifestierte.

Tabelle 2
„Würden Sie sagen, es wäre besser (ist für Deutschland besser), keine Juden im Land zu haben?“11 (in Prozent)

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"Der Rückgang des Antisemitismus seit Beginn der 1950er Jahre ist nur zu einem kleinen Teil ein Effekt des Umdenkens in der älteren Generation,den größeren Anteil daran haben die nachwachsenden, bereits in
der Bundesrepublik sozialisierten Generationen, die nur zu einem Teil diese Vorurteile übernommen haben. Hier wird ein Trend erkennbar, der sich bis heute fortsetzt. Generations- und Bildungseffekte bewirken heute im Unterschied zur NS-Zeit eine Ablehnung antijüdischer und fremdenfeindlicher Vorurteile: je jünger und besser ausgebildet jemand ist, desto häufiger lehnt er diese ab."
(Werner Bergmann Antisemitismus in Deutschland von 1945 bis heute, in Samuel Salzborn (Hg.) Antisemitismus – Geschichte und Gegenwart)

Dabei kann man bis in die aktuellen Berichte der Bundesregierung zum Antisemtismus in Deutschland erkennen, dass diese Haltung keine Bedeutung im linken politischen Spektrum spielt.
 
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