Klasse! Liefert mehr Details! In meinem Alter hat man auch nicht mehr alles im Kopf
Du sagst es überdeutlich. - Ich schließe Teile der Gliederungsübersicht von Ki-Zerbo (1981) an, aus der man Epochen und Räume herauslesen kann:
1. Die Vorgeschichte [bekannte These: A. = Wiege der Menschheit]
2. Das antike Schwarzafrika (Niltal)
3. Dunkle Jahrhunderte [bis 6. Jh. n. Chr.]
4. Schwarzafrika 7.-12. Jh.: Von den Königreichen zu den Kaiserreichen
(Araber; Westafrika, v. a. Gana; Nubien)
5. Große Jahrhunderte [Ende 12. bis Ende 16. Jh.]
Die "Große Epoche": Aufschwung in vielen Gebieten in ökonomischer, politischer und kultureller Hinsicht; "hochstehende soziale Organisationen" im westlichen Sudan (Mali, Gao [Songhai]), Zentral-Sudan (Haussa, Bornu), an der Westküste (Joruba und Benin), in Äthiopien, dem Kongo, Simbabwe und Ostafrika
6. Die Wende [16. Jh.]
Das Songhai-Reich wird von den Marokkanern zerstört; Türken und Portugiesen beenden die Blütezeit Äthiopiens; das Reich am Kongo zerfällt. In allen Teilen Zentralafrikas wird der Sklavenhandel etabliert, gegen den nicht mehr genügend Widerstand organisiert werden kann - das ist die eigentliche Wende.
7. Jahrhunderte der Neuordnung
(Sklaven)-Handeltreibende Staaten an den Küsten, kleinere Staaten [auf begrenzter ethnischer Basis] im Innern
8. Integrationsversuche im 19. Jahrhundert
Vereinzelt treten charismatische Führer auf, die versuchen, größere politische Einheiten zu schaffen, angefangen vom Zulu-Reich bis zum Mahdi.
9. Die Invasion des Kontinents: Afrika wird den Afrikanern entrissen
Zi-Zerbo schreibt von einer "Mauer der Mythen", die man als Historiker einreißen müsse, um Afrika gerecht zu werden. Hegel nannte Afrika "das Geschichtslose und Unaufgeschlossene" schlechthin; in einem Handbuch von 1928 heißt es, "dass das eigentliche Afrika bis zu D. Livingstone keine Geschichte gehabt hat"; Pierre Gaxotte wird 1957 [!] mit der Aussage zitiert, die afrikanischen Völker hätten "der Menschheit nichts gegeben", und der ungarische Historiker E. Sik mit dem Urteil, man könne bei "der großen Mehrheit der klassenlosen afrikanischen Völker [...] vor dem Erscheinen der europäischen Usurpatoren nicht von Geschichte im wissenschaftlichen Sinn des Wortes sprechen."
Soweit die etwas düstere Ausgangssituation, die nur aufgrund einer stark ausgeprägten rassistischen Komponente überhaupt sich entwickeln konnte.