das zweite deutsche Kaiserreich 1871-1918 die Kultur

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Gast

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Hallo

Ich brauche dringend viele viele viele Informationen für meine GFS in Geschichte für das Thema:

die Kultur des zweiten deutschen Kaiserreichs.

Ich bin schon Stunden im Internet und habe erst sehr wenige Informationen gefunden. Ich bitte dringend um Hilfe!

Dankeschön!

Maggie
 
Ich empfehle:

Glaser, Hermann
"Die Kultur der Wilhelmischen Zeit" - Topographie einer Epoche
Frankfurt, Fischer 1984
 
Vielen vielen Dank euch.
Ich habe eine Frage, denkt ihr, dass ich Alltag und Lebensweise auch mit in meiner GFS schreiben kann. Oder gehört das eher nicht zu dem gebit "Kultur"?
 
Gast schrieb:
Vielen vielen Dank euch.
Ich habe eine Frage, denkt ihr, dass ich Alltag und Lebensweise auch mit in meiner GFS schreiben kann. Oder gehört das eher nicht zu dem gebit "Kultur"?

Doch , das gehört mit rein :) Alltag und Lebensweise sind wesentliche Bestandteile der Kultur .
 
Hallo

Ich möchte mich bei euch bedanken.
Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.
Ich habe noch ein paar andere Fragen:
Zu dem Gebiet Kunst:
Ich bin mir sicher, dass der Expressionismus im deutschen Kaiserreich eine Bedeutung hatte, was ist aber mit dem Impressionismus?
Zu dem Gebiet Kultur:
Es gab doch während der Zeit des deutschen Kaiserreichs einen Kulturkampf, oder?
Zu dem Gebiet Musik:
Hat man im deutschen Kaiserreich wirklich den impressionismus gehört?

Hoffe auf baldige Antworten,
Vielen Dank für eure Mithilfe ünd Bemühungen

Maggie
 
Malerischer Impressionismus war in Deutschland sehr wohl erfolgreich, man sehe etwa Max Liebermann oder Max Slevogt. Den Expressionismus würde ich erst später ansetzen, beginn im Ersten Weltkrieg bzw. mit dem Blauen Reiter. Der musikalische Impressionismus wurde zwar durchaus aufgeführt, hatte im Vergleich zur Wagnernachfolge relativ wenig Gewicht (wirklich bedeutende impressionistische Musik aus Deutschland wüßte ich auf Anhieb nicht zu benennen). Und als Kulturkampf bezeichnet man die Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche im Bismarckreich.
 
Aufgrund der Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche wurde die standesamtliche Trauung eingeführt, die immer wie heute auch in Deutschland der kirchlichen Trauung vorausgehen muß.
Beim Kulturkampf stand Bismarck nicht nur im Gegensatz zur katholischen Kirche sondern auch zur Zentrumspartei. Man kann diesen Kulturkampf als eine Niederlage von Bismarcks Politik bezeichnen, da die Kirche ihren Zusammenhalt erhalten konnte. :grübel:
 
Gast schrieb:
Hallo


Zu dem Gebiet Kunst:
Ich bin mir sicher, dass der Expressionismus im deutschen Kaiserreich eine Bedeutung hatte, was ist aber mit dem Impressionismus?
Zu dem Gebiet Kultur:

Zu dem Gebiet Musik:
Hat man im deutschen Kaiserreich wirklich den impressionismus gehört?

Hier mal was für den groben Überblick :)

http://www.dhm.de/lemo/html/kaiserreich/kunst/

für den feineren empfehle ich die "Kulturgeschichte der Neuzeit " von Egon Fridell, Band 2 / 5. Buch . Kapitel wie : "Der Stil der Stillosigkeit", " Die dt. Renaissance.."
Fridell deckt amüsant die Doppelbödigkeit der wilhelminischen Alltagskultur auf
und nennt köstliche Beispiele i.d. entsprechenden Kunst-und Kulturrichtungen dieser Zeit, die der Lust am "Unechten " fröhnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also nochmals dankeschön.

Ich habe den Expressionismus (Kunst) noch mit in meiner GFS mit hineingebracht, denn im unserem Geschichtsbuch (ANNO 3, Westermann Verlag) steht komischer Weise unter dem Kapitel das Deutsche Kaiserreich Gesellschaft und Kultur nur der Expressionimus beschrieben. Der Impressionismus wurd noch nicht einmal erwähnt, aber ich denke es ist sinnvoll den Impressionismus mit hineinzubringen.
Ich habe bisjetzt nach so langer Zeit gerade einmal das Teilgebiet Kunst für meine GFS erledigt, und das ist gerade mal eine halbe Seite, jedcoh sollte ich noch 2 1/2 Seiten schreiben. Ich denke die Wissenschaft, Religion, Musik und Kulturkampf werde ich auf jeden Fall noch mit hineinbringen, ich denke somit hätte ich dann zwei Seiten ungefähr. Dann bräuchte ich noch eine Seite.
Meine Freundin und ich machen diese GFS zusammen, sie macht die Gesellschaft und ich mache die Kultur. Sie hat gemeint, dass der Alltag und die Lebensweise eher zu ihrem Thema passen würde. Aber was für Themengebiete soll ich denn noch reinbringen? In meinem Geschichtsbuch steht noch etwas über die Arbeiterkultur, jedoch finde ich das nicht so sinnvoll darüber etwas zu schreiben da es so etwas nirgends irgendwo aufzutreiben gibt. Was meint ihr dazu?

Vielen Dank für eure Bemühungen
Eure Maggie
 
Gast schrieb:
...In meinem Geschichtsbuch steht noch etwas über die Arbeiterkultur, jedoch finde ich das nicht so sinnvoll darüber etwas zu schreiben da es so etwas nirgends irgendwo aufzutreiben gibt. Was meint ihr dazu? ...

Liebe Maggie,

Die Arbeiterkultur gehört m. E. unbedingt mit zu einer Darstellung deines Themas.
Unter dem Stichwort "Arbeiterbildungsvereine" solltest du einiges Material finden, z.B. hier
http://www.kalenderblatt.de/index.php?what=thmanu&lang=de&manu_id=1178&sdt=20060219&maca=de-podcast_kalenderblatt-1086-xml-mrss.
Lieraturangaben kannst du hier einsehen
http://library.fes.de/prodok/orgind/m160.pdf

Dazu gehört auch die Geschichte der "Arbeitersportvereine" (weiterer Suchbegriff mit vielen Treffern bei Google)
 
"Unter Wilhelm Zwo war es gar nicht so..."

Heute ein interessanter Artikel in der "Literarischen WELT", der mit alten Vorurteilen aufräumt:

Offene Gesellschaft Kaiserreich: Nie waren homosexuelle Themen und Autoren so präsent wie in der Zeit um 1900

Berlin als Hochburg der Homosexuellen, verbreitete Beziehungen im Militär und Schilder am Badesee: "Homosexuelle Männer werden gebeten, sich ihre Anlagen nicht anmerken zu lassen" :cool: Lesensert..
 
Arne schrieb:
Berlin als Hochburg der Homosexuellen, verbreitete Beziehungen im Militär und Schilder am Badesee: "Homosexuelle Männer werden gebeten, sich ihre Anlagen nicht anmerken zu lassen" :cool: Lesensert..

Dass es beim Militär immer Homosexualität gegeben hat, ist völlig klar:D .
Viel wichtiger ist die Benachteiligung der arbeitenden Bevölkerung, kein Achtstundentag und Kinderarbeit. An diesen sozialen Gegensätzen ist den auch das Kaiserreich zu Grunde gegangen.:grübel:
 
heinz schrieb:
Viel wichtiger ist die Benachteiligung der arbeitenden Bevölkerung, kein Achtstundentag und Kinderarbeit. An diesen sozialen Gegensätzen ist den auch das Kaiserreich zu Grunde gegangen.:grübel:

Ich dachte immer, das hätte mehr mit dem verlorenen Weltkrieg zu tun gehabt.

Der Kinderarbeit war doch durch das Kinderschutzgesetz von 1903 bereits ein Riegel vorgeschoben worden. Nur in der Landwirtschaft mußten die Kinder wie seit alters her arbeiten.
 
Ich dachte immer, das hätte mehr mit dem verlorenen Weltkrieg zu tun gehabt.

Der Kinderarbeit war doch durch das Kinderschutzgesetz von 1903 bereits ein Riegel vorgeschoben worden. Nur in der Landwirtschaft mußten die Kinder wie seit alters her arbeiten.


Noch im Jahre 1876, als die wirtschaftliche Lage des Reiches nach den Gründerjahren nicht mehr ganz so optimal gewesen war, beispielsweise hatte die Eisenindustrie nach dem beispielslosen Boom durch den weltweiten Eisenbahnbau gewisse Probleme, war in Preußen nichtsdestotrotz angedacht, hinsichtlich der Kinder- und Frauenarbeit gesetzgeberisch tätig zu werden. Bismarck war, wieder einmal, aus gesundheitlichen Gründen nicht in Berlin präsent, er war gerade von einer Kur aus Kissingen nach Varzin zurückgekehrt.


Bismarck schrieb an den Vizepräidenten des Preußischen Staatsministeriums und brachte seine ablehnende Haltung zum Ausdruck. So schrieb er, das „angesichts der gegenwärtigen ungünstigen Lage der Industrie erscheint jede gesetzgeberische Thätigkeit bedenklich, welche ohne absolute zwingende Gründe die Produktion erschwert. Die Industrie bedarf der Ruhe, um nach der rückläufigen Bewegung der vergangenen Jahre sich sammeln und den Kampf mit der ausländischen Concurrenz wieder aufnehmen zu können.“

Des Weiteren hatte er geschrieben:“ Sehr zweifelhaft scheint mir der Werth einer allgemeinen Beschränkung der Arbeitszeit junger Mädchen bis zum vollendeten 18.Lebensjahr zu sein. Ungleiche Arbeitszeiten sind mit dem Geschäftsbetriebe der meisten Fabriken unvereinbar. Die Webereien z.B. können nicht einige Webstühle früher, andere später im Stillstand setzen. Sie müssen im Interesse eines ungestörten Ganges der Maschinen darauf halten, daß entweder alle Arbeiter gleichmäßig lange Stunden arbeiten, oder daß nach der halben Zeit geschichtet wird.“

Und zuletzt dieses Argument noch: “Verbietet man jungen Mädchen beispielsweise 12 Stunden zu arbeiten, so reduciert man faktisch ihre Arbeitszeit auf 6 Stunden, eine maßregel, deren Zweideutigkeit um so fühlbarer wird, wenn man bedenkt, daß für die Gesundheitsgefährlichkeiten einer Beschäftigung keineswegs immer die Dauer derselben maßgebend ist, daß vielmehr auch bei Beurtheilung dieser Frage Nebenumstände eine wesentliche Rolle haben. Ist mit einer langen arbeitszeit eine gute ernäherung verbunden, so wird sie der Gesundheit weniger schaden, wie eine kurze Arbeitszeit, bei welcher es an der nothwendigen Pflege des Körpers fehlt. Daß aber je kürzer die Arbeitszeit ist, desto kleiner der Verdienst und desto größer die Schwierigkeit wird, die Mittel zur reichliches Ernährung des Körpers zu beschaffen, bedarf keines Beweses.“

Und so wurde nichts geändert.
 
Interessante Details!

Bismarck und die Ökonomie bzw. Nationalökonomie wäre mal ein eigenes Thema.*


* bzw.: die "ökonomischen Ansichten Bismarcks"
 
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