DDR - Bewusst wenige Straßenschilder?

Vielleicht noch als kleines OT am Rande:

Die Briten haben 1940, als sie Angst vor der Landung der Deutschen hatten, Ortsschilder entfernt, Hinweisschilder in die falsche Richtung gedreht usw.

Obs was geholfen hätte?
 
Weiß der Teufel was Dich so empört. Ich jedenfalls weiß es nicht.
Die Aussage ist damals gefallen, und die anderen Diskutanten, außer Dir, scheinen den behaupteten Fakt zu bestätigen.
Vielleicht war ja Papas Auto-Atlas ein Westgeschenk. Immerhin möglich, oder nicht?

Nein, ich bin nicht empört. Ich finde es auf die Dauer nur leicht anstrengend, wenn derartige Klischees so liebevoll und nachhaltig gepflegt werden. :winke:

Ich glaube Dir auch, daß diese Aussage so gefallen ist – keine Frage. Allerdings ist sie falsch. Und das kann jeder mit drei Mausklicks überprüfen:

autoatlas ddr - Google-Suche

14 DDR Stadtpläne, VEB Tourist Verlag, TOP Zustand bei eBay.de: Landkarten (endet 07.10.10 20:40:31 MESZ)

eBay: Neue und gebrauchte Elektronikartikel, Autos, Kleidung, Sammlerst?cke, Sportartikel und mehr ? alles zu g?nstigen Preisen

usw. usf.

Was den Autoatlas meines Vaters angeht – der entstammt dem Tourist Verlag. Mein Schwiegervater hat einen ganz ähnlichen.
 
Nein, ich bin nicht empört. Ich finde es auf die Dauer nur leicht anstrengend, wenn derartige Klischees so liebevoll und nachhaltig gepflegt werden. :winke:

Ich glaube Dir auch, daß diese Aussage so gefallen ist – keine Frage. Allerdings ist sie falsch. Und das kann jeder mit drei Mausklicks überprüfen:

autoatlas ddr - Google-Suche

14 DDR Stadtpläne, VEB Tourist Verlag, TOP Zustand bei eBay.de: Landkarten (endet 07.10.10 20:40:31 MESZ)

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usw. usf.

Was den Autoatlas meines Vaters angeht – der entstammt dem Tourist Verlag. Mein Schwiegervater hat einen ganz ähnlichen.



Und Urvos Link?
 
Nein, ich bin nicht empört. Ich finde es auf die Dauer nur leicht anstrengend, wenn derartige Klischees so liebevoll und nachhaltig gepflegt werden. :winke:

Ich glaube Dir auch, daß diese Aussage so gefallen ist – keine Frage. Allerdings ist sie falsch. Und das kann jeder mit drei Mausklicks überprüfen:

autoatlas ddr - Google-Suche

14 DDR Stadtpläne, VEB Tourist Verlag, TOP Zustand bei eBay.de: Landkarten (endet 07.10.10 20:40:31 MESZ)

eBay: Neue und gebrauchte Elektronikartikel, Autos, Kleidung, Sammlerst?cke, Sportartikel und mehr ? alles zu g?nstigen Preisen

usw. usf.

Was den Autoatlas meines Vaters angeht – der entstammt dem Tourist Verlag. Mein Schwiegervater hat einen ganz ähnlichen.

Die Grundfrage ist ja auch nicht, ob es Kartenmaterial gab, sondern inwiefern dieses zuverlässig oder akkurat war, und das war es offensichtlich nicht.
Das mit Darßer Ort und Gedser wird in der Ausstellung im Leuchturm dort dargestellt, das habe ich nicht erfunden..
 
Vielleicht noch als kleines OT am Rande:

Die Briten haben 1940, als sie Angst vor der Landung der Deutschen hatten, Ortsschilder entfernt, Hinweisschilder in die falsche Richtung gedreht usw.

Obs was geholfen hätte?

Die Wehrmacht ist ja teilweise beim Einmarsch in Frankreich mit der Guide Michelin vorgegangen. Da kann es schon nützlich sein die Schilder abzumontieren. Zumindest findet man die Drei-Sterne-Restaurants nicht. Wobei dieses Risiko in England gering sein dürfte.
 
Die Wehrmacht ist ja teilweise beim Einmarsch in Frankreich mit der Guide Michelin vorgegangen.

Verwendet wurden allgemein die sehr guten Kartensätze 1:200.000 in den Mappen Nordwest-, Nordost-, Südwest- sowie Südost-Frankreich sowie die jeweiligen Anlagen "Stadtdurchfahrpläne", herausgegeben vom "Generalstab des Heeres"
 

Soweit ich das beim Überfliegen dieses Links erkennen konnte, geht daraus hervor, daß es zwei Standards bei topografischen (also großmaßstäbigen) Karten gab - AS für's Militär und AV für die Volkswirtschaft, was für den zivilen Sektor sicher teilweise ärgerlich war.

Auf eine Unterversorgung der Bevölkerung mit Auto-Karten läßt sich daraus nicht schließen. Der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, daß die Leute - wie von Dir beschrieben - seinerzeit so scharf auf die Autokarten waren, dürfte der sein, daß es sich um Straßenkarten des Gebietes der Bundesrepublik gehandelt hat. An denen dürfte logischerweise in der Tat Mangel geherrscht haben. :winke:

Ich hab hier übrigens noch'n alten Stadtplan von Postdam aus den 80ern (1:20.000) gefunden. Interessanterweiser ist dort, wo man einen weißen Fleck vermutet, sowohl der Grenzverlauf als auch das Westberliner Straßennetz recht detailliert dargestellt.

Ich fasse mal zusammen: Die Aussage "die kennen sowas gar nicht" ist definitiv Unsinn. Selbst an einer Unterversorgung mit Straßenkarten habe ich - auch aufgrund eigener Erinnerung - größte Zweifel.

Verzerrte Darstellungen auf Karten hat es offensichtlich gegeben. In welchem Umfang und mit welchen Auswirkungen auf wen, und in wie weit sich das verallgemeinern läßt, kann ich nicht beurteilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Leute, ihr könnt doch die Zeit des 2.WK zu diesen Thema nicht mit dem in der DDR vergleichen!:motz:

Also rein aus militärischer Sicht, erscheint es absolut unlogisch zur DDR Strategie, dass eigene Land mit falschen Karten und Verkehrsschildern darzustellen. Aus einfachen Grund, die NVA und DDR Führung plante im Kriegsfall einen Angriffskrieg und Kriegschauplatz sollte die BRD sein.

Und sicherlich sind militärische Bereiche sowie Grenzanlagen nicht in Karten eingetragen, dass ist aber nichts besonderes, dass gibt es heute noch in fast allen Staaten auch im Zeitalter von Google Map und co.

Das es in der DDR Mangelwirtschaft gab, führte m.E. zu fehlenden Schildern als Wegweiser, denn ich kann mich an total kaputte Schilder erinnern. Dafür hatte es einfach kein Geld.
Hier jetzt einen militärischen Vorsatz zu unterstellen halte ich für nicht richtig.
 
Also rein aus militärischer Sicht, erscheint es absolut unlogisch zur DDR Strategie, dass eigene Land mit falschen Karten und Verkehrsschildern darzustellen. Aus einfachen Grund, die NVA und DDR Führung plante im Kriegsfall einen Angriffskrieg und Kriegschauplatz sollte die BRD sein.

.

Das ist ja auch nie passiert.
Alle militärischen Führungsebenen verfügten selbstverständlich über
exakte Karten zB: die bekannten Messtischblätter .
Ob nun von der Wehrmacht erbeutet oder selbst kollationiert/ vervollständigt.
Und auch die russischen " Waffenbrüder " hatten genaue Karten ...

Nur bekam diese nie ein Zivilist in die Hand und die für zivilen Gebrauch
hergestellten Karten sind die absichtlich ungenauen / verzerrten Werke.
Ich geb dir ein Beispiel :
Einer meiner Freunde ist Hobby -Entomologe. Er hat auch mit Akribie
Buch geführt und seine Funde veröffentlicht. Nur hat er immer wieder
Schwierigkeiten mit genauen Ortsangaben der Fundorte gehabt - die
Karten waren ungenau....( war in den 70ern )
Er hat mir damals ein altes Wehrmachtsmesstischblatt von unserem
Wohnort gezeigt , welches er von seinem Opa her besass ( der
war im Grundstücksamt tätig gewesen:devil:)
Sein Kommentar : " Die einzige genau Karte , welche ich besitze ..."

.
 
Verwendet wurden allgemein die sehr guten Kartensätze 1:200.000 in den Mappen Nordwest-, Nordost-, Südwest- sowie Südost-Frankreich sowie die jeweiligen Anlagen "Stadtdurchfahrpläne", herausgegeben vom "Generalstab des Heeres"
Da waren aber nicht die Restaurants verzeichnet.:pfeif:
 
...
Er hat mir damals ein altes Wehrmachtsmesstischblatt von unserem
Wohnort gezeigt , welches er von seinem Opa her besass ( der
war im Grundstücksamt tätig gewesen:devil:)
Sein Kommentar : " Die einzige genau Karte , welche ich besitze ..."

.

Ich habe mal einen Satz sehr genauer topographischer Karten eines Teiles von Russland vor mir gehabt. Die waren erstaunlicherweise von der britischen Armee, aus den 50.er oder frühen 60er Jahren. Die Zeichen und ein Teil der Texte waren jedoch eindeutig deutsch. Die haben die Wehrmachtskarten neu aufgelegt!
 
Die Grundfrage ist ja auch nicht, ob es Kartenmaterial gab, ...

Stimmt. Das war nicht die Frage des Eröffnungspostings. Aber es war die Aussage genau des Postings, auf das ich (mittels Zitierfunktion) antwortete:

Zitat: "Die kennen sowas gar nicht, in der DDR gibt es nicht eine vernünftige Straßenkarte"

Das mit Darßer Ort und Gedser wird in der Ausstellung im Leuchturm dort dargestellt, das habe ich nicht erfunden..
Es sagt ja auch keiner, daß Du das erfunden hast. Es geht doch nur darum, ob sich diese Aussage verallgemeinern läßt.
Zitat Bdaian: "wurde auf den Karten auch nicht dargestellt." Und offensichtlich läßt sie sich nicht verallgemeinern, denn auf meiner alten Karte sind die betreffenden Orte drauf. :winke:
 
Stimmt. Das war nicht die Frage des Eröffnungspostings. Aber es war die Aussage genau des Postings, auf das ich (mittels Zitierfunktion) antwortete:

Zitat: "Die kennen sowas gar nicht, in der DDR gibt es nicht eine vernünftige Straßenkarte"


Das ist doch Krümmelkackerei

Nochmals:
Das ist die Überschrift von Urvos Link:
Die Topographische Karte „Ausgabe für die
Volkswirtschaft“ – Staatssicherheit und
Kartenverfälschung in der DDR
Nun halte ich, wenn neben der Straße Flugzeuge starten und landen, die Eintragung dieses Flugplatzes für eine wichtige Information, wenn ich mit dieser Karte navigieren will.
Wenn Kirchen, alles Beispiele aus dem Link, absichtlich mit anderen Symbolen gekennzeichnet sind, usw. usf. schlicht für keine vernünftigen Straßenkarten mehr, mit denen sich dann der Weg lediglich noch mit dem System Schnitzeljagd finden lässt.

Nachdem ich die Infos in diesem Thread gelesen habe, gibt es keine andere Definition mehr:
In der DDR gab es, absichtlich, keine vernünftigen Straßenkarten!


Und damit musst Du jetzt eben, trotz aller Ostalgie leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch Kürmmelkackerei
Und damit musst Du jetzt eben, trotz aller Ostalgie leben.
Schade, daß Du so unsachlich wirst.

Unabhängig von der Tatsache, daß topographische Karten und Straßenkarten unterschiedliche Dinge sind, die Du in der Argumentation Deines letzten Postings einfach in einen Topf wirfst, halte ich es unter diesen Umständen für sinnvoll, mich aus der Diskussion zurückzuziehen.
 
Topographische Karten sind keine Straßenkarten. Aus Verzerrungen bei großmaßstäblichen topographischen Karten schließen zu wollen, es hätte „grundsätzlich keine brauchbaren Straßenkarten“ gegeben, ist reichlich kühn. Aber bitte – wenn’s so besser in die Argumentationskette paßt.

Da kann man dann den anderen auch schon mal einen ostalgischen Krümelkacker nennen.
 
Kommt mal wieder runter, alle beide. Unter der Palme zu liegen ist doch viel gemütlicher, als oben drauf zu sitzen.
 
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