Das ist ja alles zutreffend, was du sagst. Ich habe trotzdem starke Zweifel, dass eine deutsche Bundesregierung die Hartz IV Gesetze bei einer noch bestehenden Systemkonkurrenz beschlossen hätte.
Ich nicht. Weder Schmidt noch Schröder hätten vor der 'Wende' darauf verzichtet, wäre die Situation gleich ähnlich gewesen. War sie aber nicht. Und nicht die fehlende Systemkonkurrenz hat die Schröder-Regierung zu den umfassenden Arbeitsmarkt- bzw. Arbeitsmarktpolitik-Reformen geführt (die 'Wende' lag da schon einige Jahre zurück, und die späten Ostblock-Jahre, besonders seit der Perestroika- und Glasnost-Politik von Gorbatschow, sorgten schon vor der '
Wende' für wenig oder nicht mehr vorhandene '
Systemkonkurrenz' - und die DDR hatte 1983/1984 die westdeutschen Milliardenkredite gebraucht, nachdem ab 1981 die großen wirtschaftlichen Probleme im RGW, siehe u.a. Polen und Rumänien mit den defacto-Zahlungsunfähigkeiten, offenbar geworden waren ), sondern erst mal der sogenannte Vermittlungsskandal der damaligen
Bundesanstalt für Arbeit 2002, der u.a. zu einer bedeutsamen Umstrukturierung der Bundesanstalt führte: Bundesagentur für Arbeit.
Begleitend wurde die Arbeitsvermittlung wie Arbeitsmarktpolitik deutlich verändert, nicht mehr die angebliche oder tatsächliche Verwaltung der Arbeitslosigkeit durch eine/die riesengroße Bundesanstalt sollte im Mittelpunkt stehen, sondern effiziente Vermittlung, Förderung und deutlichere Forderung. Im u.a. erklärten Willen, damit die damals bestehende Arbeitslosenzahl von 4 Mill. zu senken.
Natürlich ist es kein Zufall, dass ich die Kohl-Regierungen ab 1982 nicht zu den potenziellen Trägern einer solch weitreichenden Arbeitsmarkt- und Vermittlungsreform zähle, u.a. da Kohl selber von
Wirtschaft vergleichsweise nicht nur keine Ahnung hatte, sondern den Bereich einfach auch nicht verstand im Unterschied zu den beiden genannten.
