Es ist ja schon viel geschrieben worden.
Vor allem finde ich den Beitrag Nr. 25 und den Beitrag Nr. 23 recht zutreffend.
Entspricht auch meiner Wahrnehmung.
Hatte ein paar Sätze geschrieben, aber es würde jetzt doppelt erscheinen.
Im April 1946 ging ich langsam gerade mal auf das 5. Lebensjahr zu.
Was da passierte, konnte ich erst viel später beurteilen.
Meine Quellen waren: Zeitzeugen (Eltern, Großeltern, Anverwandte, Kollegen), Bücher, die Lebenswirklichkeit in der DDR, Studium und so ab anfang der 70ig auch das Westfernsehen.
Anmerkung: Westfernsehen -> man sollte da nicht geringschätzig abwinken. Es gab sehr viele seriöse Sendungen, die sich mit Fakten/Tatsachen/Hintergründe beschäftigten.
Zwangsvereinigung!?
Kommt darauf an wie man Zwang definiert.
Jedenfalls den Mannen um Otto Grotewohl wurden sicher keine Folterwerkzeuge gezeigt.
Passt auch so gar nicht in das Bild, wo sich Wilhelm Pieck (KPD) und Otto Grotewohl (SPD) im Admiralspalast im April 1946 die Hände reichten.
Thanepower hat ja in seinen Beitrag einiges zur damaligen Situation in der SPD geschrieben.
Bei Otto Grotewohl hörte sich das zum 40igsten Parteitag der SPD (fand im Theater am Schiffbauerdamm statt) so an:
„Wir haben es alle am eigenen Leibe verspürt, in welche Gefahr sich die deutsche Arbeiterklasse begeben hatte, als sie sich von den Grundsätzen des konsequenten Marxismus entfernte…“.
Meine Quelle: Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ Band 6.
Fakt ist eins:
Der real existierende Sozialismus ist von 1918 an so in Erscheinung getreten, dass er ein Mehrparteien – System ablehnt.
Bei Marx und Engels ist darüber nicht allzu viel zu finden.
Aber dafür in den Schriften bei Lenin (vor allem in „Was tun“) und bei Stalin recht viel.
Der Kerngedanke bei Lenin und Stalin ist: Der Aufbau der sozialistischen/kommunistischen Gesellschaftsordnung funktioniert nur, wenn die Arbeiterklasse mit einer m/l Partei an der Spitze diese Umwälzung gestaltet, vornimmt, durchführt. Jeder anderen politischen Partei wird diese Fähigkeit abgesprochen.
Siehe hierzu das Schicksal der Sozialrevolutionäre und der Menschewiki in Russland.
Wir hatten es also in der UdSSR, sowie später auch in den Ländern, die im Ausgang des II. Weltkrieges in den Einflussbereich der UdSSR kamen, mit einem Ein – Parteien – System zu tun. Zumindest sind mir keine anderen Parteien in den damaligen Volksrepubliken bekannt.
Eine Ausnahme war die sowjetische Besatzungszone, spätere DDR.
Meine persönliche Meinung ist: Diese Ausnahme entstand deshalb, weil nur ein Teil Deutschlands in den Einflussbereich der Sowjetunion kam.
Wäre ganz Deutschland in den Einflussbereich gekommen, hätte weder eine Vereinigung mit der SPD stattgefunden, noch hätte man andere politische Kräfte wie z.B. die CDU, die LDPD, die DBD oder die NDPD zugelassen. Man hat diese zugelassen, aber man hat diese auch recht schnell unter seine Fittiche genommen mit der „Nationalen Front“.