Der Landser - Nazi glorifizierend?

Damals hat noch die Erlebnisgeneration geschrieben. Die heutigen germanistikgeschulten Wehrdienstverweiger stolpern von einem inhaltlichen Fehler in den nächsten. Das Fehlen der Erlebnisgeneration merkt man auch bei anderen Periodika (Zeitschrift für Heereskunde).

Man kann darüber streiten, was damit gemeint sein soll, dass "von der Erlebnisgeneration geschrieben" sein soll. Jedenfalls wurde ursprünglich für die Erlebnisgeneration geschrieben.

Das hat Folgen für den Inhalt. Selektive Wahrnehmung: Kriegsverbrechen und Vernichtung tauchen in den Heften nicht auf, der Mythos von der sauberen Wehrmacht war tragendes Fundament. Man könnte noch eine ganze Reihe weiterer Punkte anfügen, die oben schon erwähnt wurden (zB Schwerpunkte und "Gewichte"), und die sich inhaltlich nicht wesentlich von der deutschen Kriegspropaganda unterschieden.

Da der Verlag einstellt, stellt sich auch die Verbotsfrage nicht, bzw. wurde in der Vergangenheit negativ beantwortet. Auch der größte Schund kann Meinungsfreiheit und sonstige grundrechtliche Freiheiten einfordern, wenn er nicht nachgewiesenermaßen (Volks)verhetzend wirkt. Das ist eine Wertungsfrage, jedenfalls jenseits persönlicher Geschmacksfragen. An so einer Diskussion würde ich mich nicht beteiligen, wäre wir zu unappetitlich.
 
Und auch diese Jahr ist es soweit, ich muss mal wieder eine Lanze brechen für die
"Volksmusik"

Beorna hatte in seinem/ihrem durchaus guten Post einen formalen Fehler:
Volksverdummungs-Schlager- und der Volksmusik

Volksmusik bezeichnet mitnichten diese Leute a la hinterseer,mross,hertel und wie sie alle heißen aus dem zombie-stadl...
das ist VOLKSTÜMLICHE Musik.

Volksmusik ist das, was wir nicht mehr mitsingen können aber dafür unsere Eltern. (wehe ich hör jetzt "die fahnen hoch") ich meine damit sowas wie das "Westerwaldlied" um mal regional zu bleiben.

argh nu les ich grade es wäre das bekannteste Lied der Wehrmacht :/
aber es entstand aus einem alten Westerwälder Volkslied.
 
Und auch diese Jahr ist es soweit, ich muss mal wieder eine Lanze brechen für die
"Volksmusik"

Beorna hatte in seinem/ihrem durchaus guten Post einen formalen Fehler:


Volksmusik bezeichnet mitnichten diese Leute a la hinterseer,mross,hertel und wie sie alle heißen aus dem zombie-stadl...
das ist VOLKSTÜMLICHE Musik.

Volksmusik ist das, was wir nicht mehr mitsingen können aber dafür unsere Eltern. (wehe ich hör jetzt "die fahnen hoch") ich meine damit sowas wie das "Westerwaldlied" um mal regional zu bleiben.

argh nu les ich grade es wäre das bekannteste Lied der Wehrmacht :/
aber es entstand aus einem alten Westerwälder Volkslied.
Bitte vielmals um Verzeihung :)
 
Da der Verlag einstellt, stellt sich auch die Verbotsfrage nicht, bzw. wurde in der Vergangenheit negativ beantwortet. Auch der größte Schund kann Meinungsfreiheit und sonstige grundrechtliche Freiheiten einfordern, wenn er nicht nachgewiesenermaßen (Volks)verhetzend wirkt. Das ist eine Wertungsfrage, jedenfalls jenseits persönlicher Geschmacksfragen. An so einer Diskussion würde ich mich nicht beteiligen, wäre wir zu unappetitlich.

Der Verlag hat ja nur scheinbar eingestellt. Wie oben geschrieben, hat er den Landser nur in "Weltkrieg Erlebnisberichte" umbenannt. Ansonsten hast Du natürlich recht.

Solange man damit Gewinn machen kann, wird es diese Hefte geben. Daher vermute ich das die jüngsten moralischen Angriffe einen Teil der Kundschaft vergrault haben. Aber das ist Politik.

In einem Geschichtsforum würde ich das Geschichtsbild kritisieren, welches aufgebaut und von vielen für bare Münze genommen wird. Dann wäre die soziale Funktion der Hefte in unterschiedlichen Stadien der Entwicklung in der BRD interessant. Wieso lasen es Kriegsteilnehmer? Wieso Angehörige der 'Weißen Jahrgänge', wieso später Wehrdienstleistende?

Kennt da jemand Untersuchungen?
 
Genau, auf diese Ebene der Kritik ist oben auch schon abgestellt worden. Dort ist auch auf Publikationen verwiesen worden, die sich mit der Wirkung befassen.

Als älteres Beispiel (die neuere zitierte Publikation kenne ich nicht) war auf das Beispiel "Zitadelle" und die Verarbeitung in Landser-Heften hingewiesen worden.
 
Und auch diese Jahr ist es soweit, ich muss mal wieder eine Lanze brechen für die
"Volksmusik"
Beorna hatte in seinem/ihrem durchaus guten Post einen formalen Fehler:
Volksmusik bezeichnet mitnichten diese Leute a la hinterseer,mross,hertel und wie sie alle heißen aus dem zombie-stadl...
das ist VOLKSTÜMLICHE Musik.
Volksmusik ist das, was wir nicht mehr mitsingen können aber dafür unsere Eltern. (wehe ich hör jetzt "die fahnen hoch") ich meine damit sowas wie das "Westerwaldlied" um mal regional zu bleiben.
argh nu les ich grade es wäre das bekannteste Lied der Wehrmacht :/
aber es entstand aus einem alten Westerwälder Volkslied.

Heino hat in einem FAZ-Interview mal was kluges zu dem Thema gesagt.
Sinngemäß:
Wenn deutsche Soldaten heute in Polen einmarschieren würden (was Gott verhüten möge), dann hören die dabei nicht "schwarzbraun ist die Haselnuss", sondern Rammstein.

Wo er recht hat, hat er recht :cool:
 
Der Zusammenhang ist mir erst bewusst geworden als ich auf wiki mal hinter das "westerwaldlied" geschaut habe. ich kenn das nicht von der Wehrmacht, sondern von zuhaus.

Hätte mir eigentlich klar sein müssen wieso eigentlich jeder Deutsche das Lied kennt, es aber nur hier im Westerwald noch bei jeder Kirmes und jedem dritten Bier gesungen wird. Das ist quasi das einzige an deutschem Brauchtum das ich kenne und selbst praktiziere, daher hab ich es als Beispiel genommen.

Bevor ich aber den zweiten roten Stern bekomme, sei noch gesagt das der Komponist der das Lied 1935 als "westerwaldmarsch" komponierte kein Freund der Nazis war.
 
Heino hat in einem FAZ-Interview mal was kluges zu dem Thema gesagt.
Sinngemäß:
Wenn deutsche Soldaten heute in Polen einmarschieren würden (was Gott verhüten möge), dann hören die dabei nicht "schwarzbraun ist die Haselnuss", sondern Rammstein.

Wo er recht hat, hat er recht :cool:

Wobei Rammstein ziemlich missverstanden sind. Die Jungs kommen nämlich z.T. aus der Hausbesetzerszene oder waren in der DDR Punks. Aber sie sind an ihrem Missverstandenwerden nicht ganz unschuldig, da sie sich bei Riefenstahl bedienen. Das wird nicht von jedem verstanden.
 
Wobei Rammstein ziemlich missverstanden sind. Die Jungs kommen nämlich z.T. aus der Hausbesetzerszene oder waren in der DDR Punks. Aber sie sind an ihrem Missverstandenwerden nicht ganz unschuldig, da sie sich bei Riefenstahl bedienen. Das wird nicht von jedem verstanden.

Die wurden mir auch mal als "linke Punks" beschrieben, völlig normale Leute also.

Ich vermute mal dass die, ähnlich wie Laibach, einfach gutverkäufliche Oberflächenreize abkupfern und das Grübeln den anderen überlassen =)
 
silesia schrieb:
Da der Verlag einstellt, stellt sich auch die Verbotsfrage nicht, bzw. wurde in der Vergangenheit negativ beantwortet. Auch der größte Schund kann Meinungsfreiheit und sonstige grundrechtliche Freiheiten einfordern, wenn er nicht nachgewiesenermaßen (Volks)verhetzend wirkt. Das ist eine Wertungsfrage, jedenfalls jenseits persönlicher Geschmacksfragen. An so einer Diskussion würde ich mich nicht beteiligen, wäre wir zu unappetitlich.
Riothamus
Der Verlag hat ja nur scheinbar eingestellt. Wie oben geschrieben, hat er den Landser nur in "Weltkrieg Erlebnisberichte" umbenannt. Ansonsten hast Du natürlich recht.Solange man damit Gewinn machen kann, wird es diese Hefte geben. Daher vermute ich das die jüngsten moralischen Angriffe einen Teil der Kundschaft vergrault haben. Aber das ist Politik.
Ich habe mal einen Blick auf das Impressum in dem Nachfolge-Heft geworfen. Demnach ist der Herausgeber ein Schweizer Verlag. Vormals war der Pabel-Möwig-Verlag in Rastatt der Herausgeber. Die Bauer-Verlags-Gruppe, als Muttergesellschaft von Pabel-Möwig, hat die Reihe einstellen lassen, weil er nicht mehr zum Verlag passen würde. Trotzdem hat die Verlags-Gruppe ja wirtschaftliche Interessen. Wenn sich dann eine andere Gesellschaft findet, kann man ja die Rechte verkaufen. Das scheint hier geschehen zu sein. Und als Schweizer hat man vermutlich auch keine Angst vor der Kritik des Wiesenthal-Centers. So sind viele glücklich. Die Leser behalten ihr Heftchen, die Schweizer verdienen ein paar Franken und Bauer hat sich wohl mit dem Verkaufserlös den Verzicht versüßen lassen.
 
Fragt sich, was unter "Verkauf" zu verstehen ist.

Offenbar hat sich ein Firmenmantel in Stans in der Schweiz "engagiert", ansässig in einem Bürocenter, wie es sich für Briefkästen gehört.

Die wiederum vertreiben in D über den uralten Verlagshop Transgalaxis, Schwerpunkt Science Fiction und Fantasy.
Heinz Bingenheimer ? Wikipedia
 
Danke für Deine Recherche-Ergebnisse. Ist ja spannend.
:)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bauer-Verlags-Gruppe die "Landser"-Reihe jetzt über einen Strohmann weiter verlegt. Das sollte bei Recherche eines Journalisten schnell auffliegen und wäre ein gefundenes Fressen für "Monitor" oder den "Spiegel". Da müsste die Verlagsführung äußerst bescheuert gewesen sein, wenn man für ein Nischenprodukt seinen Ruf aufs Spiel setzt.

Der frühere "Landser" hat auf der Rückseite immer ein Waffensystem vorgestellt. Diese Waffensystem-Beschreibungen wurden vom Pabel-Möwig-Verlag - thematisch geordnet - auch als Bücher verlegt. Bei den von mir eingesehenen Ausgaben der Nachfolge-Reihe fehlt diese Waffensystem-Beschreibung. Ich könnte mir vorstellen, dass die entsprechenden Rechte bei Pabel-Möwig verblieben sind. Daher würde für mich das Weglassen dieser Beschreibungen auf einen wirklichen Verkauf hindeuten. Aber das mit dem Weglassen kann sich ja zukünftig noch ändern.
 
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