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Besonders sollte man die Entwicklungen in Staaten untersuchen, um dieses Geschichtsbild zu revidieren, die wie Sachsen eine ähnliche breite und ambitionierte Basis am Beginn des 17.Jh. besaßen wie Bayern und Pfalz. Beiden gelang auch nicht der Sprung unter die selbstständig argierenden Staaten bzw. sie scheiterten noch eklatanter als Sachsen an den eigenen Großmachtfantasien. Der Einfluss des schwerlich zu unterschätzenden großen Nachbarn, hier Preußen dort Österreich, wirkte sich doch entscheidend aus.... Kernthese der lange Zeit vorherrschenden borussisch geprägten Geschichtsschreibung ist es immer gewesen, daß Sachsen im Vergleich zu Brandenburg-Preußen auf auf beiden Gebieten [Innenpolitik vor allem hinsichtlich der Eindämmung des Einflusses der Stände und Außenpolitik, Anm. von mir] hoffnungslos ins Hintertreffen geriet, und zwar schon im ausgehenden 17.Jahrhundert: Während Preußen durch militärische Aufrüstung und seine ausgreifende Außenpolitik eine selbstständige Stellung in Europa erlangte, verharrte Sachsen infolge seiner Schwäche und seiner unflexiblen Außenpolitik im Kreis der minderen Mächte. ... Der Grundfehler dieses Geschichtsbildes bestand indes darin, daß es eine Ausnahmeerscheinung - Preußen - zum Maßstab erhob. ...
Noch harscher ist die wohl durchdachte Kritik von Karlheinz Blaschke:König August II. erwies sich wirklich nicht als weitblickender Machtpolitiker. Schweden hat er sich unnötig zum Feind gemacht wo es doch ein idealer Bündnisspartner hätte sein können.
*"Während er somit auf dem Felde der Außenpolitik und im Kriegswesen sein Ungeschick erwiesen hatte, muß ihm die Regierung seines sächsischen Kurfürstentums der schwerwiegende Vorwurf gemacht werden, ein schlechter Regierer und schlechter Haushalter gewesen zu sein".
*"Seinem Sohn und Nachfolger hinterließ er sein Heer, das dem preußischen in Quantität und Qualität kaum nachstand. Sachsen war dank seiner wirtschaftlichen Blüte in der Lage, die enormen finanziellen Militärlasten zu verkraften. Erst die Unfähigkeit seines Nachfolgers und dessen Ministers Graf Brühl ließ die sächsische Armee verkümmern und führte zum Disaster am Lilienstein."
**"Immer neue außenpolitische Aktivitäten sowie die ständigen Ausgaben für Luxus und Prunk ließen August und die sächsischen Erblande nie aus den finanziellen Schwierigkeiten herauskommen.
...
Die Landesverwaltung brachte er in geordnete Bahnen und auch die Finanzlage besserte sich. Jedoch mußten erhebliche Mittel für die wesentlich verstärkte Armee (30000 Mann) aufgebracht werden. Wenn auch eine relative Stabilität in den Regierungsjahren nach 1719 eintrat, seine weitgesteckten politischen Ziele vermochte August keinesfalls zu erreichen.
Innenpolitisch konnte sich der monarchische Absolutismus nicht so durchsetzen wie in Preußen. Damit hatte sich der Vorsprung dieses militaristischen Staates gegenüber Sachsen derartig vergrößert, daß er kaum noch aufzuholen war. Sachsen war somit im Wettstreit um die politische Vorherrschaft im nördlichen, protestantischen Deutschland bereits vor den schlesischen Kriegen unterlegen. ..."
PS: Scheinbar ist und war August der Starke extrem umstritten in der zeitgenössischen Meinung wie in der Historikerdiskussion. Ein Streit um Wirkung, Leistung und so fort der bis heute anhält und überdauert.
Mir ja. In dem Buch über die Herrscher Sachsens der beck'schen Reihe wird das auch angemerkt. Komischerweise fühlten sich die in der Sache mahnenden Autoren aber auch nicht bereit diese bedenkliche Lücke zu füllen.Ist Euch eigentlich schon mal aufgefallen das es über August den Starken keine umfangreiche wissenschaftliche Biographie gibt?
Dann habe ich mich darin vertan. Danke für die Berichtigung.Nein Staszewskis Buch über August II. ist nicht auf Deutsch erschienen, nur das Buch über seinen Sohn August III.
[FONT=Times New Roman, serif]Staszewski, Jacek: August III., Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Eine Biographie. Berlin, 1996. [/FONT]
Gut aber Professor Czok ist auch nicht mehr der Jüngste. Schaue ich mir manche Bücher an, habe ich aber den Eindruck, dass er schon eine feste Größe in der sächsischen Geschichtswissenschaft ist.Achso zu dem Buch von Czok, naja er hat es ja schon 1989 geschrieben und dann noch ein bisschen aktualisiert und es wurde mehrmals neu aufgelegt.
Leider klappt letzterer Link nicht mehr.:weinen:
Aber so:Leider klappt letzterer Link nicht mehr.:weinen:
Vielen Dank, Mercy.
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