Der Volkssturm

Dernburg

Mitglied
Um den drohenden Untergang zu entgehen, wurde durch "Führererlaß" der Volkssturm
ins Leben gerufen, Der "Deutsche Volkssturm" war weniger ein militärisches als in erster Linie
ein politisches Unternehmen, eine Angelegenheit der NSDAP, ein Werk, dass von
Martin Bormann politisch umgesetzt wurde.Diese Maßnahme betraf alle wehrfähigen
Männer zwischen 16 und 60 Jahren, betroffen waren rund 6 Millionen Männer,
alle bisher aus Alters- und Gesundheitsgründen freigestelte Männer, das Durschschnittsalter
betrug 52 Jahre, sowie Kinder und Jugendliche der HJ. Die Männer des Volkssturmes
hatten Kombattantenstatus, insgesamt erwies sich der Einsatz des Volkssturms als
zwecklos, zehntausende starben, viele überlebten dieses als Schwerstbehinderte.

Fragen, die sich stellen:

Verhältnis Volkssturm und Wehrmacht

Rechtssystem

Verwendung und Einsatz

Ausrüstung

Organisation

Aufstellung

Ordnung
 
Der Volkssturm war das letzte Augebot der Naziherrschaft. Kinder und alte Männer wurden zu den noch vorhandenen spärlichen Waffen gerufen. Er konnte den Untergang der Nazi-Diktatur auch nicht aufhalten.
 
in bottrop wollte eine volkssturm armee (15 mann stark!) die autobahnbrücke gegen die anrückenden amerikaner verteidigen. die ortsansässigen frauen konnten die männer davon abhalten und sie davon überzeugen ihre waffen wegzuschmeißen und nach hause zu gehen (sie hatten's ja nicht weit). so konnten die amerikaner kampflos durchbrechen und ihr weg richtung osten war frei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vom ersten Eindruck her erweckt die Seite bei mir zwar insgesamt etwas Bauchgrummeln ...

@ Papa Leo: musst du nicht haben! Die Beiträge sind in der Regel sehr gut und obwohl es eine private Seite ist, werden neue Forschungsergebnisse berücksichtigt und wissenschaftlich einigermaßen korrekt gerarbeitet. Die Autoren dagegen sind militärhistorisch interessierte Menschen, aber keine Revisionisten oder Ewiggestrige - ich kenne einige von ihnen aus Foren.
 
Ashigaru schrieb:
@ Papa Leo: musst du nicht haben! Die Beiträge sind in der Regel sehr gut und obwohl es eine private Seite ist, werden neue Forschungsergebnisse berücksichtigt und wissenschaftlich einigermaßen korrekt gerarbeitet. Die Autoren dagegen sind militärhistorisch interessierte Menschen, aber keine Revisionisten oder Ewiggestrige - ich kenne einige von ihnen aus Foren.

Gut zu wissen - der optische Eindruck der Startseite erweckt halt schon gewisse Assoziationen. Der Volkssturm Beitrag selbst (hab ihn jetzt mehrfach gelesen) scheint tatsächlich recht gut und korrekt zu sein.
 
Dernburg schrieb:
Das stimmt, ich hätte die Quelle angeben sollen, habe ich vergessen, sorry.

Warum bringst du denn unter "Frage und Antwort" Teile einer Ausarbeitung einer Website, wobei du die Gliederung ohne die gebrachten Inhalte wiederholst. Willst du die Angaben dort irgendwie durch uns hier überprüft haben, oder worin liegt hierbei deine Frage?
Ich komme nicht so richtig hinter die Richtung deiner Frage, wenn es denn eine Frage sein soll?:confused:
 
Papa_Leo schrieb:
Gut zu wissen - der optische Eindruck der Startseite erweckt halt schon gewisse Assoziationen. Der Volkssturm Beitrag selbst (hab ihn jetzt mehrfach gelesen) scheint tatsächlich recht gut und korrekt zu sein.

Dein Eindruck ist für mich sehr interessant. Da ich selbst zwei kolonialhistorische Seiten vom Aufbau und Design betreue, ist so ein Feedback für mich wichtig.
Wenn man Seiten designed und viel zeitgenössisches Bildmaterial einbaut um die Seite bunt und ansprechend zu gestalten, wird das scheinbar von kritischen Betrachtern leicht als Propaganda verstanden.
Wissenschaftlicher, also "ernsthafter" wirken sicher Seiten mit überwiegendem Textanteil. Die sind aber für das "normale Internetpublikum" viel zu trocken und reizlos. Ich lehne mich da im Design lieber dem "Illustriertenstil" a la STERN oder so an. Es ist für mich etwas traurig, wenn das dann schnell, auf den ersten Eindruck als reaktionär verstanden wird.
 
Arne schrieb:
Dein Eindruck ist für mich sehr interessant. Da ich selbst zwei kolonialhistorische Seiten vom Aufbau und Design betreue, ist so ein Feedback für mich wichtig.
Wenn man Seiten designed und viel zeitgenössisches Bildmaterial einbaut um die Seite bunt und ansprechend zu gestalten, wird das scheinbar von kritischen Betrachtern leicht als Propaganda verstanden.
Wissenschaftlicher, also "ernsthafter" wirken sicher Seiten mit überwiegendem Textanteil. Die sind aber für das "normale Internetpublikum" viel zu trocken und reizlos. Ich lehne mich da im Design lieber dem "Illustriertenstil" a la STERN oder so an. Es ist für mich etwas traurig, wenn das dann schnell, auf den ersten Eindruck als reaktionär verstanden wird.

Nein, es geht auch darum, WELCHES Bildmaterial mich gleich auf der Startseite begrüßt. Und wenn es nach Propagandabildchen ausschaut, dann sollten wenigstens erklärende Bildunterschriften da sein.
 
Biogramm eines Volkssturm-Führers

„In diesen Tagen (die letzten März- und die ersten Apriltage 1945) wurde in Breitenbrunn (Spessart) Generalmajor Gaul (gest. 1.9.1957) verwundet. Wie Pfarrer Lippert an seinem Grabe sagte, hatte er bis zuletzt als Soldat in gutem Glauben seine Pflicht getan“ (Heimatbuch Reistenhausen 1965).

Der Bericht des Pfarrers Beck aus Stadtprozelten vom 15.Juni 1945:
"In Breitenbrunn leistete General Gaul Widerstand und schoss einen leeren Panzerspähwagen, dessen Mannschaft den Bürgermeister Kohlmann nach deutschen Truppen vernahm, ab. Bürgermeister Kohlmann hatte die Frage nach der Anwesenheit deutscher Truppen verneint. Die Amerikaner glaubten sich betrogen, drohten die Gemeinde zusammenzuschießen und haben in der Nacht von Ostern auf Montag von der Brasselburg aus da Dorf beschossen und einige Häuser und viele Scheunen in Brand geschossen. Die Kirche bekam einen "glücklichen" Treffer in die Empore, das Pfarrhaus hatte einige geringe Schäden, die 3 Häuser um die Kirche sind total zerstört. - In Breitenbrunn fielen 3 deutsche Soldaten und wurden dort katholisch beerdigt. Der Lokal Kaplan P. Wendelin Marquard kam mit seiner Haushälterin ... hierher übernacht, weil Breitenbrunn niedergebrannt werden sollte." Ortschronik Breitenbrunn
http://www.trachtenkapelle-breitenbrunn.de/Dorf/Geschichte_Dorf/geschichte10.htm

Dieser Gaul interessierte mich und so entstand nach und nach das Biogramm eines Volkssturm-Anführers:

Hans Gaul, Jahrgang 1877, trat am 1. Juli 1897 als Fahnenjunker in die Bayerische Armee ein. Er wurde am 10. März 1899 zum Leutnant befördert und war zu diesem Zeitpunkt Offizier des Bayerischen Infanterie-Regiment Nr. 16. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde bekanntlich das kaiserliche Reichsheer, welches eigenständige bayerische Regimenter und Divisionen umfasste, demobilgemacht, also weitgehend aufgelöst. Nur kleine Reste wurden in das neue 100.000 Mann Heer übernommen, welches die Siegermächte im Versailler Vertrag dem Deutschen Reich zugebilligt hatten. –
Hans Gaul muss bis zum Ende des 1. Weltkriegs mehrfach befördert worden sein, denn am 1. Februar1925 wurde er bereits zum Oberstleutnant befördert Offenbar war er bei Kriegsende Major gewesen. Ab dem 1. Februar 1928 war er Kommandant des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr . Genau ein Jahr später, am 1. Februar 1929 wurde er zum Oberst befördert und zwei Monate später, am 31. März 1929 verabschiedet.
Aus heutiger Sicht mag es verwundern, dass ein Offizier befördert und kurz darauf in den Ruhestand geschickt wird. Die Reichswehr versuchte jedoch damals auf verschiedene Weise die Begrenzung auf 100.000 Berufsoldaten zu umgehen und schuf sich u. a. durch solche Maßnahmen "stille Reserven".
Nach der "Machtergreifung" Hitlers 1933 wurden zum Aufbau der Wehrmacht Offiziere benötigt und Hans Gaul reaktiviert: Zum 1. Oktober 1933 trat er wieder in die Armee, die nunmehr Wehrmacht hieß, ein und wurde Kommandeur im Wehrbereichskommando
Nürnberg I .
Am 1. Februar 1942 wurde Hans Gaul zum Generalmajor befördert. Zum 30. September des gleichen Jahres wurde die Mobilmachungsverwendung aufgehoben, d. h. Hans Gaul wurde mit 65 Jahren in den Ruhestand geschickt.
Er lebte in Reistenhausen und wurde kurz vor Kriegsende wieder aktiv.
 
Mercy schrieb:
Aus heutiger Sicht mag es verwundern, dass ein Offizier befördert und kurz darauf in den Ruhestand geschickt wird.

Dieser Punkt wundert mich eigentlich weniger. Könnte es nicht (auch) mit der üblichen Praxis zusammenhängen, daß man Beamte noch kurz vor dem Ruhestand befördert um ihnen eine höhere Pension zukommen zu lassen?
 
Arne schrieb:
Dieser Punkt wundert mich eigentlich weniger. Könnte es nicht (auch) mit der üblichen Praxis zusammenhängen, daß man Beamte noch kurz vor dem Ruhestand befördert um ihnen eine höhere Pension zukommen zu lassen?
Da bin ich zuwenig Fachmann; mir wurde von einem erfahrenen Archivar diese Begrundung gegeben:
Die Reichswehr versuchte jedoch damals auf verschiedene Weise die Begrenzung auf 100.000 Berufsoldaten zu umgehen und schuf sich u. a. durch solche Maßnahmen "stille Reserven".
 
Nach dem heutigen Beamtenrecht muß jemand das Amt noch zwei Jahre ausgeübt haben, um daraus Pensionsansprüche ableiten zu können.
 
Am ärmsten waren die Volkssturmleute dran, die SS-Uniformen bekommen haben. Sie wurden in der Gefangenschaft fälschlicher Weise furchtbar behandelt. Denn abstreiten brachte nicht viel. Oft wurde solch ein Missverständnis erst nach Wochen aufgeklärt. Die davon betroffenen Volkssturmleute können einem nur Leid tun.
 
Ein Detail am Rande:
Mein ältester Bruder war als Gymnasiast bei der Heimatflak, zuerst in Friedrichshafen, dann beim Leunawerk, zum Schluss an der Oder-Front im Erdeinsatz. Die Batterie kam in polnische Kriegsgefangenschaft. (Er nicht, das ist aber eine andere Geschichte)
Als ich Wehrdienst ableisten sollte, der 3. Sohn einer Familie wurde damals nicht eingezogen wenn schon 2 gedient hatten, galt das dann nicht. Er hat wohl auf Flugzeuge und Panzer geschossen, aber nicht als Soldat, nein als Hitlerjunge.
So sah das der deutsche Barras 1970.
Die Nazi-Obrigkeit brachte Staatsbürger unter Bruch des Völkerrechts in gravierende Lebensgefahr.
Die bundesrepublikanische Obrigkeit zuckte mit den Schultern kein Soldbuch, kein Soldat.

Grüße Repo
 
"ein haufen menschen ist genauso wenig eine armee wie ein haufen baumaterial ein haus ist"
ein passendes zitat am rande in bezug auf die "militärische vorbereitung des volksturms":fs:
 
Wulfenkrieger schrieb:
"ein haufen menschen ist genauso wenig eine armee wie ein haufen baumaterial ein haus ist"
ein passendes zitat am rande in bezug auf die "militärische vorbereitung des volksturms":fs:

Die Granatensauerei dabei:
Völkerrechtlich waren das keine Soldaten, das waren Partisanen! Die konnte jeder bei Gefangennahme abmurksen!
Und wer sich dem Volkssturm entzog und erwischt wurde, den haben die Nazis an den nächsten Baum gehängt.

Wurden die Witwen eingentlich als Kriegerwitwen mit Rente usw. anerkannt?
Würde mich sehr wundern.

Der Dank des Vaterlands............

Grüße Repo
 
Zurück
Oben