LEG XVII
Aktives Mitglied
Eine "von Funden unabhängige Theorie" gibt es nicht
Natürlich gibt es die. Hier ein Beispiel (nagelt mich bitte nicht auf die Werte und Formeln fest, Akustik an der Uni ist lange her, wie gesagt nur ein Beispiel):
Römische Signalturmketten übertrugen optische und akustische Signale. Zum Übertragen optischer Signale musste eine Sichtverbindung zwischen den Signaltürmen bestehen. Für die Übertragung akustischer Signale durfte der Abstand zwischen den Signaltürmen nicht zu groß sein. Der Schalldruckpegel eine Signalhorns beträgt 140 db in 20 cm Abstand und nimmt mit 6 db pro Abstandsverdopplung ab. Damit ergibt sich in 2000 m ein Schalldruckpegel von 60 dB, der gleich dem Pegel von normaler Sprache ist, auch bei einer Unterhaltung auf dem Signalturm werden also die Signalhörner des Nachbarsignalturms wahrgenommen. Draus ergibt sich, dass in direkter Sichtverbindung und in einer Entfernung von ca. 2000 m zur Sparrenberger Egge weitere römische Signaltürme gegeben hat.
Soweit die Theorie, keine Funde wurden hierbei berücksichtigt. Erst jetzt kommt der Zeitpunkt, wo man anhand einer topografischen Karte Orte in 2 km Entfernung mit direkter Sichtverbindung zur Sparrenberger Egge bestimmen muss, um dort zunächst geophysikalisch und dann mit dem Spaten nach den Überresten von anderen Signaltürmen zu suchen. Wenn man nach der Entdeckung der Kreisgrabenanlage Sparrenberger Egge jedoch sagt „Oh je, wie sollen wir nur weitere Signaltürme finden, bisher gibt es keine diesbezüglichen Zufallsfunde und Überlegungen zu weiteren Signaltürmen sind daher ja nichts als Spekulation“ wird man natürlich auch niemals weitere Signaltürme finden.