Einen "direkten Zugriff" des MfS auf die ABV's gab es m.E. nicht, auch in der DDR wurden Instanzenzüge eingehalten, es sei denn, der ABV war auch IM.
M.
Da ich mich einige Zeit mit dem Verhältnis Polizei - Stasi beschäftigt habe
noch einige Anmerkungen.
Selbstverständlich bestand die Befehlskette und nominell wurde die
Polizei nur über entsprechende Kontakte auf Kommandeurs-/ Politstellvertreter- Ebene mit Stasi -Aufträgen betraut.
Andererseits bestand bereits innerhalb der Polizei mit der Abteilung K1
eine Ermittlungsgruppe zu Verbrechen gegen den Staat, welche nicht
nur ständig mit dem MfS zusammenarbeitete/vom MfS koordiniert
wurde, sondern deren Mitarbeiter zu grossen Teilen selbst IM des MfS
oder sogar OibE des Mfs waren.
Inoffiziell kann ich sogar noch ganz alltägliche Kontakte feststellen.
Die MfS - Kreisdienstelle in meinem damaligen Wohnort hatte nämlich eine
sehr gute Kantine. Dort gingen täglich sehr viele Volkspolizisten aller
Bereiche ein und aus .Man kannte sich also sehr persönlich .....
Kontakte wären ganz alltäglich und unaufällig zu bewerkstelligen....
Die Verflechtung MfS / Polizei war also zur Alltäglichkeit geworden in
den Jahren der DDR .
Sicher gab es örtlich Unterschiede - wer aber an eine reine Befehlskette
glaubt , liegt mMn falsch.