Die deutsche Wirtschaft 1933-1945

Dernburg

Mitglied
"Meine Herren, um jedes Mißverständnis vorzubeugen:

Eine nationalsozialistische Wirtschaftspolitik gibt es ebensowenig, wie eine
nationalsozialistische Blinddarmoperation.
Es gibt nur eine richtige oder eine falsche Wirtschaftspolitik, und über die richtige
werde ich Ihnen jetzt vortragen." (Hjalmar Schacht 1936 vor Generalstabsoffezieren
der Wehrmachtsakademie)

Schacht trat 1937 als geschäftsführender Reichswirtschaftsminister zurück, nach permanenten Konflikten mit Göring, blieb jedoch Reichsminister ohne Portefuille.

Hermann Göring, Hitlers " Beauftragter für den Vierjahresplan" läßt keinen Zweifel über den Hintergrund von Hitlers Forderungen, die Produktion auf allen Gebieten auszubauen:
"Wir stehen bereits in der Mobilmachung und im Krieg, es wird nur noch nicht geschossen".

Die Geschichte der deutschen Wirtschaft von 1933-1945, ist bisher ein weithin
unbekannntes Terrain der Zeitgeschichte, auch die Rolle von Reichswirtschaftsminister Funk
wurde bisher m. E. noch nicht eingehender betrachtet.

Auch würde mich mal interessieren, wie z. B. amerikanische Konzerne, ( z. B. Cca-Cola,
Ford) ihre Gewinne transferiert haben, war das überhaupt möglich, da Deutschland
sich ja mit den Ländern im "Kriegszustand" befunden hat.
 
Zum Thema "Coca-Cola und das Dritte Reich" gab es mal eine Dokumentation, die ich zwar selbst nicht gesehen habe, die aber sehr interessant gewesen sein soll. Unter anderem mit makaberer Marken-Werbung im KZ Theresienstadt...
Das müsste die gewesen sein:

" Eiskalt - Coca-Cola und das Dritte Reich - Eine deutsche Erfrischungsgeschichte
Das amerikanischste aller Getränke, Coca-Cola, kam nicht erst mit den GIs nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland. Schon 1929 eröffnete die erste deutsche Niederlassung - in Essen an den Krupp-Fabriken, dort, wo man die meisten durstigen Kehlen vermutete.

Die frühe Marketing-Strategie hatte zum Ziel, den deutschen Bier-, Saft- und Brausetrinkern ein ganz und gar unbekanntes Getränk nahe zu bringen, eines, das man eiskalt (auch das war neu) genießen sollte. Erstaunlicherweise akzeptierten die Nazis Coca-Cola ohne weiteres, obwohl es so wenig germanisch war. Aufwändige Kampagnen machten Coca-Cola zum allgegenwärtigen Getränk, für das um des Erfolges willen auch im unmittelbaren Umfeld der Nazis, in ihren Zeitungen und Propagandaschriften und bei ihren Veranstaltungen geworben wurde. Erst 1943 kam die "Erfrischungsgeschichte" durch den Krieg vorübergehend zum Erliegen.

Dokumentation von Hans-Otto Wiebus (1999) "

Kannst du dir ja bei starkem Interesse mal besorgen.
 
Arne schrieb:
Zum Thema "Coca-Cola und das Dritte Reich" gab es mal eine Dokumentation, die ich zwar selbst nicht gesehen habe, die aber sehr interessant gewesen sein soll. Unter anderem mit makaberer Marken-Werbung im KZ Theresienstadt...
Das müsste die gewesen sein:

" Eiskalt - Coca-Cola und das Dritte Reich - Eine deutsche Erfrischungsgeschichte
Das amerikanischste aller Getränke, Coca-Cola, kam nicht erst mit den GIs nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland. Schon 1929 eröffnete die erste deutsche Niederlassung - in Essen an den Krupp-Fabriken, dort, wo man die meisten durstigen Kehlen vermutete.

Die frühe Marketing-Strategie hatte zum Ziel, den deutschen Bier-, Saft- und Brausetrinkern ein ganz und gar unbekanntes Getränk nahe zu bringen, eines, das man eiskalt (auch das war neu) genießen sollte. Erstaunlicherweise akzeptierten die Nazis Coca-Cola ohne weiteres, obwohl es so wenig germanisch war. Aufwändige Kampagnen machten Coca-Cola zum allgegenwärtigen Getränk, für das um des Erfolges willen auch im unmittelbaren Umfeld der Nazis, in ihren Zeitungen und Propagandaschriften und bei ihren Veranstaltungen geworben wurde. Erst 1943 kam die "Erfrischungsgeschichte" durch den Krieg vorübergehend zum Erliegen.

Dokumentation von Hans-Otto Wiebus (1999) "

Kannst du dir ja bei starkem Interesse mal besorgen.

Ein weitgespanntes Feld, der beste leichte LKW der Wehrmacht war der Opel-Blitz, so erfolgreich, dass ihn DB schließlich statt der eigenen Entwicklungen bauen musste. Der berühmte Wehrmachtskanister wurde von der US-eigenen Karosseriefirma Ambi-Budd hergestellt. IG-Farben und duPont haben die Patente für Perlon und Nylon ausgetauscht. Noch 1941 wurde ein Patent für ein Bombenzielgerät bei den Amis gekauft.

Ich muss mal "krusteln" ich glaube ich habe das was für Dich. Mal sehen.

Grüße Repo
 
Folgender Beitrag stammt aus "Und morgen gibt es Hitlerwetter":

"Verkaufsschlager Coca-Cola

Die deutsche Coca-Cola Gesellschaft wurde bereits im Jahr 1929 in Essen als Tochterunternehmen der amerikanischen Coca-Cola Company gegründet. Aber erst unter dem Hakenkreuz entwickelte sich das Erfrischungsgetränkzum Knüller. Bei Massenveranstaltungen wie Aufmärschen der NSDAP, Radrennen oder Fußballspielen eilten Lieferanten von Coca-Cola herbei, um die durstigen Kehlen zu versorgen. Ma verteilte sogar Gratisproben bei Treffen der Hitlerjugend, um auch die junge Generation auf Cola einzuschwören. Das Unternehmen schaltete Anzeigen in führenden NS-Blättern wie Völkischer Beobachter, Das Schwarze Korps und Der Stürmer. Coca-Cola feierte in dieser Zeit überhaupt nur in einem einzigen europäischen Land glänzende Verkaufserfolge: im Deutschen Reich.
Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs füllten 40 deutsche Werke Coca-Cola ab, weitere befanden sich im Bau. Allein 1939 wurden 4,5 Millionen Kästen abgesetzt. Es gibt sogar Bilder, die zeigen, wie Cola-Lieferwagen Soldaten der Deutschen Wehrmacht in den Krieg begleiten.

Während Großbritannien die Produktion von Cola kriegsbedingt frühzeitig eingestellt werden mußte, reichte der Vorrat an Ingedenzien im Deutschen Reich erstaunlicherweise noch bis in das Jahr 1942. Seit der Einführung auf dem deutschen Markt hatte der Konzern stets versucht, Coca-Cola nicht unbedingt als amerikanisches, sondern als deutsches Erfrischungsgetränk zu präsentieren. Hieru paßt eine Häufig überlieferte Anekdote. Als deutsche Kriegsgefangene in den USA von Bord eines Schiffes gingen, wurden heimatliche Gefühle in ihnen geweckt. Denn erstaunt stellten sie fest: Coca-Cola gab es auch in Amerika!"

Persönliche Anmerkung: Als man im Deutschen Reich bemerkte oder befürchtete, dass die Zutaten für Coca-Cola nicht mehr zu kriegen sein würden, probte man an einem neuen Getränk herum und es entstand: Fanta!
Dessen Name leitet sich übrigens von "fantastisch" ab.

Und zur Transferierung des Gewinnes an den Mutterkonzern: Das Coca-Cola Deutschladn ja nur ein Tochterunternehmen war, schätze ich, dass sie keine Transaktionen von Geld an doe Coca-Cola Company unternahmen. Vll finde ich es raus!

Hier noch der Coca-Cola Absatz in Deutschland:
1929 6000 Kästen
1933 100 000 Kästen
1934 243 000 Kästen
1936 1 000 000 Kästen
1939 4 500 000 Kästen
 
Das Dritte Reich hatte sich mit seiner Sozialpolitik und seiner Rüstungspolitik finanziell an den Rand des Bankrotts manövriert. Nazideutschland konnte sich nur retten, in dem erstens: die wohlhabenen Deutschen hoch besteuert wurden, zweitens: in dem von den enteigneten Juden Europas, durch die Erwirtschaftungen der Zwangsarbeiter und durch die Beraubung der Angehörigen unterworfener Völker Mittel in die deutsche Staatskasse flossen.

Beispielsweise stieg zunächst die sogen. Körperschaftsteuer von 20% im Jahre 1936 auf 40% im ersten Kriegsjahr. Die nach dem November-Pogrom von 1938 verfügte sogen. Judenbuße von einer Milliarde Reichsmark erhöhte die Staatseinnahmen um mehr als 6%. Hinzu kamen die sogen. Reichsfluchtsteuer und die sogen. Arisierungserlöse von zusammen insges. 10% des Reichshaushalts 1938/39.

Dies alles reichte aber nicht aus, weitere Ausgaben (wie Rüstung oder gar Krieg) zu finanzieren, so dass das Finanzministerium für das Jahr 1938 die Zahlungsunfähigkeit des Reiches konstatierte.
Ab Mai 1939 favorisierte die NS-Führung "zur Deckung des Bedarfs der Wehrmacht" bereits einverleibte Regionen auszubeuten - zunächst betraf das insbesondere die tschechische Wirtschaft. Darüber hinaus sollten auch die "im Laufe des Feldzuges" noch zu erobernden Gebiete herangezogen werden".

Der Krieg und die weitere Rüstung wurden in den folgenden fünfeinhalb Jahren zu rund zwei Drittel aus den Tributen fremder Länder, aus konfiziertem fremden Eigentum und aus fremder Arbeitskraft finanziert.
Sowohl aus den verbündeten als auch aus den eroberten Ländern flossen in hohem Maße Rohstoffe, Industrieprodukte und vor allem Lebensmittel ins Deutsche Reich.

Insbesondere auch die Enteignung der Juden in den verbündeten Ländern erhöhte die Staatseinnahmen zur Kriegsführung und Aufrechterhaltung des Wohlstandes der deutschen Bevölkerung. Juden, sogen. Zigeuner, osteuropäische Zwangsarbeiter, ebenso die Millionen freien polnischen Arbeiter (in den annektierten Gebieten ansässig) mussten von 1940 an viele Milliarden Reichsmark in die deutschen Sozialversicherungssysteme einzahlen ("Sozialausgleichsabgabe").

Der Krieg musste, um ihn überhaupt finanzieren zu können, hauptsächlich auf Raub angelegt werden. Und weil dieser Krieg immer mehr Geld kostete und neue Bedürfnisse der Volksgemeinschaft weckte, ersannen die Verantwortlichen immer radikalere Methoden des Raubs und der damit eng verbundenen Vernichtungspolitik.
Zwischen August 1941 und dem 31. Januar 1942 starben beispielsweise zwei Millionen sowjetische Kriegsgefangene, vor allem an den Folgen der katastrophalen Versorgung.

Zweck des Hungermordens bestand darin, die deutsche Wehrmacht komplett "aus dem Lande zu ernähren" und zudem Lebensmittel ins Reich zu transportieren, um die deutsche Bevölkerung zu ernähren. Die Wehrmachtsangehörigen erhielten ihren Sold in entsprechender Landeswehrung, lebten ansonsten in Vollpansion.
Deutsche Generäle gaben die Devise aus: "Das Verpflegen von Landeseinwohnern ist eine ebenso missverstandene Menschlichkeit wie das Verschenken von Zigaretten und Brot".

Schon vor Kriegsbeginn (explizit des Russlandüberfalls) wurden auf höchster Ebene die Konsequenzen des beabsichtigten Lebensmittelraubs erörtert: "Hierbei werden zweifellos zig Millionen Menschen verhungern, wenn von uns das für uns Notwendige aus dem Lande herausgeholt wird".
Laut geheimen Angaben des Statistischen Amtes raubten die Deutschen allein in den Jahren 1941/42 und 1942/43 den Grundbedarf für 30 Millionen Menschen aus den besetzten Ländern. Hinzu kamen die kriegswichtigen Rohstoffe, die nahezu alle aus den besetzten oder verbündeten Ländern kamen (aber auch neutrale Länder wie Schweden lieferten Eisenerz oder Mineralöl).

Trotzdem reichte es mit diesem Raubkrieg immer noch nicht aus, die laufenden kosten des Staates zu decken. 1942 war das Reich pleite, beispielsweise schrumpften die Reichsgetreidereserven von ursprünglich 5,5 Millionen Tonnen auf 670.000 Tonnen - der tiefste Punkt überhaupt. Die folgende Ernährung der deutschen Bevölkerung konnte kaum mehr gewährleistet werden.
Göring rief nun die Reichskommissare und Militärbefehlsher zusammen: "Es ist mir dabei gleichgültig, ob sie sagen, dass Ihre Leute wegen Hungers umfallen. Mögen sie das tun, solange nur ein Deutscher nicht wegen Hungers umfällt".

Die beispielsweise schon hohen Lebensmittelimporte aus Frankreich wurden um 50% angehoben.
Der für die Ukraine zuständige Reichskommissar verkündete: "Die Ukraine hat das zu liefern, was Deutschland fehlt. Die Erhöhung der Brotration ist eine politische Notwendigkeit, um den Krieg siegreich fortzuführen. Die fehlenden Mengen an Getreide müssen aus der Ukraine beschaffen werden. Die Ernährung der Zivilbevölkerung ist angesichts dieser Aufgabe gänzlich gleichgültig".
Und um den deutschen Normalverbraucher zufriedenzustellen, setzte der Ernährungsminister Herbert Backe 1942 hohe Lieferungen von Fleisch und Getreide an das Reich aus den besetzten Ländern durch.

Die Finanzierung des Krieges, der deutschen Rüstung und die Ernährung der deutschen Bevölkerung (inkl. der Wehrmacht) erfolgte zum größten Teil aus den besetzten Ländern. Die einheimische Bevölkerung war dabei irrelevant, und das war im Westen nicht wesentlich anders, als im Osten. Ohne diesen Raubkrieg hätte das Dritte Reich weder Krieg führen können, noch - und das selbst ohne Krieg - die deutsche Bevölkerung ernähren und den Lebensstandart halten können!



Quellen:
Aly, Götz: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Fischer Verlag.
Aly, Götz: Rassen und Klassen. 2003.
Prollius, Michael von: Das Wirtschaftssystem der Nationalsozialisten 1933-1939. 2003.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 266: Nationalsozialismus II. Führerstaat und Vernichtungskrieg.
Wojak, Irmtrud/Hayes, Peter: "Arisierung" im Nationalsozialismus. Volksgemeinschaft, Raub und Gedächtnis. 2000.

Link: Hitlers Volksstaat war eine Gefälligkeitsdiktatur.
 
Rodriguez schrieb:
Das Dritte Reich h




Quellen:
Aly, Götz: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Fischer Verlag.
Aly, Götz: Rassen und Klassen. 2003.
Prollius, Michael von: Das Wirtschaftssystem der Nationalsozialisten 1933-1939. 2003.
Informationen zur politischen Bildung Nr. 266: Nationalsozialismus II. Führerstaat und Vernichtungskrieg.
Wojak, Irmtrud/Hayes, Peter: "Arisierung" im Nationalsozialismus. Volksgemeinschaft, Raub und Gedächtnis. 2000.

Link: Hitlers Volksstaat war eine Gefälligkeitsdiktatur.


Hinweis: Aly´s "Hitlers Volksstaat" gibts bei der Bundeszentrale für politische bildung für 5€ Portokosten! Also faktisch für lau!

(Nein, ich krieg keine Provision)

Grüße Repo
 
Repo schrieb:
Hinweis: Aly´s "Hitlers Volksstaat" gibts bei der Bundeszentrale für politische bildung für 5€ Portokosten! Also faktisch für lau!

(Nein, ich krieg keine Provision)

Grüße Repo

Nö, kostet inzwischen 4 Euro "Bereitstellungsgebühr" plus Portokosten ... ;)
 
Handelspartner Drittes Reich 1933-1945

Hallo
gibt es irgendwo einen Überblick über Deutschlands Handelspartner, aufgeschluesselt auf die Jahre - zusammen mit Volumen und Güter?
Hat jemand auch Literaturtips zu der Thematik?
 
Zunächst einmal gab es ein statistisches Jahrbuch auch für das Deutsche Reich, dort wird man einiges finden.

Für einzelne Länder gibt es Literatur, in denen auch der Warenaustausch beschrieben wird, zB.:

Rumänien
Hillgruber: Hitler, König Carol und Marschall Antonescu - die deutsch-rumänischen Beziehungen 1938-1944
mit Daten im Anhang.

Mexiko:
Volland, Klaus, Das Dritte Reich und Mexiko, Europäische Hochschulschriften Reihe III/Band 76

SU:
Zeidler, Manfred: Deutsch-sowjetische Wirtschaftsbeziehungen im Zeichen des Hitler-Stalin-Paktes, in: Wegner, Bernd (Hrsg.): Zwei Wege nach Moskau, mit weiteren Hinweisen.

zu der Zeit 1939-1945 gibt es diverse Darstellungen in Schriften zur deutschen Kriegswirtschaft, zB.
Eichholtz, Die deutsche Kriegswirtschaft,
Robert Bohn, Reichskommissariat Norwegen.Nationalsozialistische Neuordnung und Kriegswirtschaft
 
Bei den Nazis gab es ein statistisches Jahrbuch? Welche Bedeutung hätte so etwas für die Nazis gehabt?

Geschichte
"Die Aufhebung der Länderhoheit im "Dritten Reich" und die Verschmelzung des Preußischen Statistischen Landesamtes mit dem Statistischen Reichsamt führten zu einer stärkeren Verlagerung aller statistischen Arbeiten von den Ländern auf das Reich. Hier allerdings wanderte im Zuge der zunehmenden Bewirtschaftung und der Kriegswirtschaft ein Teil der Aufgaben des Reichsamtes an andere Dienststellen und Organisationen ab. Mit Hilfe des Statistischen Zentralausschusses, der statistische Erhebungen genehmigen musste, wurde versucht, die wachsende
Unübersichtlichkeit der Arbeiten zu beheben."

Zum statistischen Jahrbuch kommt bei mir die Frage auf ob dies intern war fuer die Fuehrungsriege oder dies veroeffentlicht wurde - wenn letzteres der Fall war, darf man wohl an den Zahlen dort zweifeln - schliesslich gabs ja Handel mitm Klassenfeind.

@Silesia - danke für die Tips
Schade das man (bzw ich ) online nicht allzuviel zur Thematik findet
 
Bei den Nazis gab es ein statistisches Jahrbuch? Welche Bedeutung hätte so etwas für die Nazis gehabt?

Im Deutschen Reich gab es ein statistisches Jahrbuch mit Wirtschaftsdaten, Bevölkerung etc. Nach 1933 wurde das fortgeführt.

Einige Schriften vergleichen die Daten (Lieferungen in außernwirtschaftlichen Beziehungen) mit weiteren Quellen, zB Hillgruber, dabei gibt es durchaus Abweichungen. Ob Daten gefälscht wurden, kann man wohl nur am konkreten Fall und im Vergleich mit weiteren Quellen untersuchen.

Ob das Jahrbuch irgendwie verwendet wurde, ist mir unbekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich die Gliederungssystematik des Statistischen Jahrbuchs der BRD nicht geändert hat (ich habe das für 1955 nachgeschlagen), dürfte es auch für die Vorgänger-Ausgaben im Deutschen Reich eine detaillierte Unterteilung nach Warengruppen, Werte und Mengen, sowie Länder im Außenhandel gegeben haben.

Die Ausgabe 1955 hat bei den Importen und Exporten auch eine Wertstatistik für ausgewählte Jahre ab den 20ern (Preise in RM), aber keine Länderunterteilung und Mengenangaben. Das hilft also nicht weiter.
 
Noch ein Hinweis:

Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg, Bände 5/1 und 5/2: Organisation und Mobilisierung des deutschen Machtbereichs.

Dort findet man für 1939 bis 1945 zahlreiche Statistiken zu einzelnen Ländern oder Bereichen, zB S. 231 in 5/1: Holländische Ausfuhren nach Deutschland einschließlich Wehrmachtsversorgung.
 
Eine Statistik zum Handel mit den USA, weil dieses hier angesprochen wurde:
http://www.geschichtsforum.de/279228-post37.html

Werte für das DR in Mio. RM (Wertbasis 1938): 1936-1937-1936
Platz 1:
Importe USA: 232,2 - 281,9 - 404,6
Importquote USA an Gesamteinfuhr DR: 5,5% - 5,2% - 7,4%

(nachrichtlich Platz 2: Großbritannien: 263,7 - 308,6 - 282,8, Gesamt DR: 4217,9 - 5468,4 - 5449,3, Welthandel USA Exporte 1938: 7613; 1929: 21.660)

Platz 11:
Exporte USA: 172,0 - 208,8 - 149,0
Exportquote USA an Gesamtausfuhr DR: 3,6% - 3,5% - 2,8%

(nachrichtlich Platz 1:Niederlande: 395,5 - 468,0 - 447,8, Gesamt DR: 4768,2 - 5911,0 - 5256,9, Welthandel USA Importe 1938: 4790, 1929: 18125)

Danach sind die wirtschaftlichen Beziehungen des Deutschen Reiches mit den USA (Realgütermärkte) für die Konjunkturlage der USA von marginaler Bedeutung. Allenfalls kommt eine Bedeutung aufgrund der Finanzverflechtungen bzw. der Direktinvestitionen USA/DR in Betracht. Diese spielten aber für die Konjunkturlage 1936-38 in den USA keinerlei Rolle.

Umgekehrt haben die Ex- und Importe mit den USA aus deutscher Sicht zentrale Bedeutung im Vierjahresplan: wegen der katastrophalen Devisenlage, der sich zuspitzenden Staatsverschuldung für die Aufrüstung, die nur mühsam und immer weniger über die Kapitalmärkte sowie Haushaltstricks aufgebracht werden konnte, der steigenden Geldmenge, der Bedeutung der USA-Exporte (Erdöl, Rohstoffe, Maschinen und Technik) für die deutsche Wirtschaft.
 
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