Wie gesagt, wenn du mir einen anderen Hügel der gleichen Größenordnung nennen kannst (also sagen wir mal heute mindestens noch 150 m Durchmesser), der in einer nicht unerheblichen organisatorischen Leistung von mehreren Generationen der lokalen Bevölkerung aufgetragen wurde, würde ich diese Entstehensweise auch für die Nettelstädt Anomalie als die wahrscheinlichste betrachten.
Womit du die Beweislast umkehrst. Eigentlich wäre es ja deine Aufgabe zu belegen, dass dein Hügel
a) anthropogen
b) römisch und
c) auch noch aus der genannten Zeitstellung ist.
Selbst wenn der Hügel
anthropogen ist, ist damit noch lange nichts über sein
Alter gesagt.
Dass die Menschen seit dem Neolithikum zu organisatorischen Bauleistungen imstande waren, ist ein anderer Punkt und das belegen diverse Erdwerke in Großbritannien, Henges (in Dtld. beispielsweise Goseck)
Aus Ton besteht der gewachsene Boden um die Anomalie. Die Anomalie besteht aus einem Gemisch aus recht lockerem Lehm und Steinen, so wie man es auch im Bachbett unterhalb der Anomalie vorfindet.
Das war missverständlich formuliert, da du ja auch von den Tonentnahmestellen gesprochen hattest. Darauf zielte ich auch ab, als ich von mehreren Generationen sprach.
Die Frage nach der Anthopogenität ist nun aber umsomehr zu stellen, bzw. ob es sich um im weitesten Sinne
glazifluviales Material handelt, also womöglich um einen
Kame.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kame
Es sind zwar Steine drin, aber man kann diesen Boden trotzdem recht einfach abtragen. Es gibt auch einen geologischen Fachausdruck für so eine Bodenart, aber da komme ich jetzt einfach nicht mehr drauf.
Alluvial? Glazifluvial? Löss? Mergel?
Ich stütze mich bei der Theoriebildung ja nicht auf Zufallsfunde auf, das wäre ja absurd.
So richtig deulich wird leider nicht, wie du auf die Idee gekommen bist, in der Region jetzt nach Arbalo bzw. dem Tropaion Drusi zu suchen. Siehe dazu auch Sepiolas Anmerkungen.
Ausschließen tue ich das nicht, ich möchte hier ja auch gute Erklärungen für die Anomalie diskutieren.
Dafür allerdings gibst du einen allzu engen Interpretationsrahmen vor. Zunächst einmal wäre ja überhaupt zu klären, ob es sich hier um eine
archäologisch oder um eine
geologisch interessante Anomalie handelt.
Und, wenn man die Gegend um Nettelstädt aufgrund einer Arbalo Theorie auf Anomalien überprüft und dann dort auch eine Anomalie findet, dann ist das wieder „einer dieser Zufälle“, oder ein Indiz dafür dass die Überlegungen in die richtige Richtung gehen.
Wie kam es denn überhaupt zu dieser "Theorie"?
Aufgrund welcher Grundlage?
Es war auf jeden Fall ein Ort wo die Römer sich nicht formieren konnten. Dies könnte ein enges Tal gewesen sein, oder ein enges Plateau.
Es ist von Hinterhalten und einer Engstelle die Rede. Die normale Definition von
Plateau ist eine weite Fläche ohne Einschnitte.
Das passt beim besten Willen nicht zueinander.
<
>Und wir müssen natürlich auch beachten, dass Dio bei der Varusschlacht gelogen hat dass sich die Balken biegen. Wer weiß was er hier wieder durcheinander gebracht hat.</
>
Umso vorsichtiger muss man mit irgendwelchen Hypothesen sein. Es kann ja nicht sein, dass wir feststellen, dass Autor X unzuverlässig ist und wir deswegen umso freier spekulieren können. Entweder sind seine Angaben zuverlässig, dann haben wir etwas oder sie sind unzuverlässig, dann haben wir nichts.
Daraus folgt:
Es gibt halt zwei Möglichkeiten:
- Entweder wir nehmen Cassius Dio ernst. Dann ist die Lokalisierung auf einem Plateau Unfug.
- Oder wir nehmen Cassius Dio nicht ernst. Dann ist die Lokalisierung nach Cassius Dio überhaupt Unfug.