Themistokles
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Jetzt bin ich verwirrt. Führst Du das bitte etwas genauer aus?eine verjaende Verneinung oder verneinende Verjaung? an.
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Jetzt bin ich verwirrt. Führst Du das bitte etwas genauer aus?eine verjaende Verneinung oder verneinende Verjaung? an.
Ich sehe das "nö" oder "ne" hinterm Satzende eher als eine verjaende Verneinung oder verneinende Verjaung? an.
Das mit der verneinenden Bejahung (und in anderen Fällen bejahenden Verneinung) steckt ja auch im schriftdeutschen "nicht wahr?" Es wird damit Unsicherheit in der Sache vorgegeben und vom Gegenüber dadurch Bestätigung verlangt. Vermutlich eine Floskel, um den Gesprächspartner dazu zu bringen, Stellung zu beziehen. Im Übrigen haben wir das im Englischen ganz genauso, bloß much more polite: "is it/isn't it?", "have you/haven't you?", "do you/don't you?" etc.
So, jetzt hoffe ich, dass sich den Anglisten nicht die Fußnägel aufrollen
Grad das Wort "sehr" ist sehr interessant, hat es doch im Laufe der Jahrhunderte seine Bedeutung vollständig gewechselt. Früher mal sehr negativ besetzt, heute ganz alltäglich......
Repo wird so 5 gewesen sein, als er sich bei einem Fahrradsturz die Stirn aufschlitzte. Als er dann zum Fädenziehen war, hat ihn die aus Breslau stammende Ärztin gefragt, ob er jetzt beim Radfahren vorsichtiger wäre.
"Ja" bestätigte Repo "jetzt pass e saumässig auf".
Die anschließende Heiterkeit der Ärztin hat Repo sehr verwundert. Denn er hat ja lediglich bestätigt, dass er von jetzt an sehr aufpassen wird.
:huh:Grad das Wort "sehr" ist sehr interessant, hat es doch im Laufe der Jahrhunderte seine Bedeutung vollständig gewechselt. Früher mal sehr negativ besetzt, heute ganz alltäglich...
Ja dann;Dazu wüsste ich gerne mehr!
Ich hoffe, dieser Smilie :huh: drückt Erstaunen aus.
Man vergleiche auch das englische "sore" für schlimm, schmerzhaft.Ja dann;
„Sehr“ hatte ursprünglich eine negative Bedeutung: verwundet, schrecklich, leiden, traurig, qual, usw. Deshalb auch heute noch „unversehrt“ für unverwundet. Die Bedeutung hat sich dann nach und nach gewandelt zu einer positiven Verstärkung: sehr freundlich, sehr gehehrt, usw...
Gruss Pelzer
.
Man vergleiche auch das englische "sore" für schlimm, schmerzhaft.
Ich nehme an, was ihr als ne oder nö beschreibt, dieses bestätigung fordernde Wörtchen, ist kein /e/ oder /ö/ sondern ein /ə/ (Schwa), wie in Stühlə, Sternə, Beinə etc. Anders sieht es natürlich beim verneinenden nö aus, wo man wirklich ein /ö/ hört, wie in Ingeborgs Beispiel "och nö, nə?"
Ich wohne zwar erst 32 Jahre im Saarland, aber das "Jo" kann ich so nicht bestätigen; auf keinen Fall ist es prägend für die Region. "Nicht wahr" gibt es auch hier - lautschriftlich als "niwwohr" oder "niwwohr nidd". [1] Soll ich weiter recherchieren?Ich stelle fest, dass ...
3. beim Saarland noch Klärungsbedarf besteht
Ergänze Franken:Ich stelle fest, dass
[...]
2. noch ganz viele Regionen fehlen
[...]
Ergänze Franken:
"gell" am Satzende (bei feststellender oder rhetorischer Frage): "stimmt's" / "oder etwa nicht?"
Wird nach meiner Erfahrung ausschließlich in obigen Fragesätzen gebraucht, nie im echten Aussagesatz und auch nie bei einer echten Frage.
"Das ist eine Tulpe, gell?"
aber nie
"Ist das eine Tulpe, gell?"
Ein Aussagesatz kann durch Nachstellen von 'gell' nachträglich Fragecharakter bekommen. Er ist dann allerdings sehr suggestiv und keineswegs eine echte Frage. Der Redner geht dann sehr davon aus, dass seine Vermutung zutrifft.
Etwa "Du hast Hunger, gell?"
Schweizer sagen doch auch oder, oddrr?
Genau das habe ich gemeint. Aber durch das Anhängen von "gell" bekommt dann eben der ganze Satz (inkl. dem gell) nicht mehr reinen Aussagecharakter.Das Partikel gell wird bei Aussagesätzen gemacht (nicht in Fragesätzen), anschliessend als Frageteil.
Suggestiv ist der Vorderteil des Satzes "Du hast Hunger". Das Partikel gell wird gebraucht, um die Zustimmung der anderen Seite einzuholen, das ist als solches nicht unbedingt suggestiv. Es ist vielmehr eine Höflichkeit, die der anderen Seite erlaubt, ggf. zu widersprechen.
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