Caro1
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@rena8
Danke. Da hatte ich dich wohl tatsächlich missverstanden.
Ich finde es allerdings schwierig sozusagen allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten einer Erziehung, und seien es "Moden" in ein Ursache/Wirkungspiel einzugliedern. Beliebtes Thema ist hier das „schlechte-Kindheit“-Syndrom, das als Entschuldigung für eigenes Fehlverhalten herhalten soll, schon gar nicht wollte ich hier globale Verallgemeinerungen zulassen.
Wo ich das Problem sehe? Es gibt, wenn man der Konstitutionspsychologie folgt, und auch Hippokrates benannte bereits dem Temperament nach 4 psychologische Grundtypen, Menschen (und das sieht man bereits an Neugeborenen!), die auf Einflüsse, Veränderungen, Aktionen etc. nach ihrem eigenen Verhaltensmuster reagieren. Dann gibt es noch weitere Persönlichkeitsmerkmale, wie die Neigung sich in einer Gruppe grundsätzlich als Führer, Mitläufer, oder aber Quengler/Provokateur u.ä. hervorzutun.
Die Frage ist, kann man einem allgemeinen Erziehungsstil anlasten, dass der Hauptanteil der Bevölkerung aus Mitläufern besteht? Könnte man demnach folgern, das jahrhundertelange „pucken“ von Säuglingen brachte starmme und gefügige Soldaten, zumal quer durch alle Gesellschaftsschichten gepuckt wurde? Der Erziehungsstil entscheidet ja nicht das Temperament und damit die Art des Säuglings, Kindes oder Erwachsenen mit seinen positiven und negativen Erfahrungen umzugehen, oder z.B. sein Leben und seinen Weg eher selbst zu bestimmen, als von außen bestimmen zu lassen.
Es wurde schon oft z.B. von den preußischen Tugenden gesprochen, die wir Deutschen haben sollen, wovon eine die Pünktlichkeit ist. Seltsam, denn im Gegenzug wird das „akademische Viertelstündchen“ oft mehr als strapaziert. Für mich mit ein Indiz, dass jeder für sich selbst entscheidet, welchen Raum man anerzogenen Werten gibt, und nicht zuletzt, ob man sie bejaht, gottgegeben hinnimmt, oder sie ablehnt, ja sogar sich offen dagegen auflehnt.
Ähnlich ist das elterliche Vorbild, als das Verhaltensmuster, dem wir unterliegen sollen.
Bestes Beispiel hier die Kinder von Alkoholikern. Nein, es werden nicht alle automatisch selbst zu Alkoholikern. Manche ja, aber die meisten lernen mit dieser Droge umzugehen, ohne dem elterlichen Beispiel und damit der Erziehung zu folgen; ein anderer Teil jedoch wird Antialkoholiker, mehr noch in der Droge Teufelswerk sehen. Es werden auch nicht automatisch alle zu Schlägern, die Prügel einstecken mussten, das wäre zu einfach.
Bin ich, sind meine Ansichten, Handlungen und Reaktionen also nur das Produkt einer Erziehung, oder vielmehr das Ergebnis (m)eines Temperaments, welches auf die verschiedensten Einflüsse in seiner ureigenen Art reagiert?
Kritisch sehe ich hier auch die Tatsache, dass die meisten Säuglinge und Kinder in etwa zwischen 1700 bis 19.. weder von den eigenen Eltern, noch überhaupt zuhause erzogen wurden. Die Einen leisteten es sich unter dem Deckmantel höherer Erziehung die Kinder und Jugendlichen wegzuschicken und/oder liess sie von privaten Erziehungspersonen beaufsichtigen und unterrichten, die anderen missbrauchten sie als Arbeitskraft. Von welcher Erziehung sprechen wir hier also? Von der Erziehung zu Gleichgültigkeit, Kälte und Grausamkeit? :grübel:
(Fehlendes) Urvertrauen ist ja ein beliebtes Thema in der Psychologie. http://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen
Demnach müssten alle Kinder, die von Ammen gesäugt und außerhalb des Elternhauses untergebracht waren, als Erwachsene erkennbar gewesen sein, ausser die privaten Pflegepersonen hätten mit positiven Zuwendungen nicht gespart. Wie wahrscheinlich war das?
Bitte versteht meine Fragen nur als Denkanregung ...
Danke. Da hatte ich dich wohl tatsächlich missverstanden.
Ich finde es allerdings schwierig sozusagen allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten einer Erziehung, und seien es "Moden" in ein Ursache/Wirkungspiel einzugliedern. Beliebtes Thema ist hier das „schlechte-Kindheit“-Syndrom, das als Entschuldigung für eigenes Fehlverhalten herhalten soll, schon gar nicht wollte ich hier globale Verallgemeinerungen zulassen.
Wo ich das Problem sehe? Es gibt, wenn man der Konstitutionspsychologie folgt, und auch Hippokrates benannte bereits dem Temperament nach 4 psychologische Grundtypen, Menschen (und das sieht man bereits an Neugeborenen!), die auf Einflüsse, Veränderungen, Aktionen etc. nach ihrem eigenen Verhaltensmuster reagieren. Dann gibt es noch weitere Persönlichkeitsmerkmale, wie die Neigung sich in einer Gruppe grundsätzlich als Führer, Mitläufer, oder aber Quengler/Provokateur u.ä. hervorzutun.
Die Frage ist, kann man einem allgemeinen Erziehungsstil anlasten, dass der Hauptanteil der Bevölkerung aus Mitläufern besteht? Könnte man demnach folgern, das jahrhundertelange „pucken“ von Säuglingen brachte starmme und gefügige Soldaten, zumal quer durch alle Gesellschaftsschichten gepuckt wurde? Der Erziehungsstil entscheidet ja nicht das Temperament und damit die Art des Säuglings, Kindes oder Erwachsenen mit seinen positiven und negativen Erfahrungen umzugehen, oder z.B. sein Leben und seinen Weg eher selbst zu bestimmen, als von außen bestimmen zu lassen.
Es wurde schon oft z.B. von den preußischen Tugenden gesprochen, die wir Deutschen haben sollen, wovon eine die Pünktlichkeit ist. Seltsam, denn im Gegenzug wird das „akademische Viertelstündchen“ oft mehr als strapaziert. Für mich mit ein Indiz, dass jeder für sich selbst entscheidet, welchen Raum man anerzogenen Werten gibt, und nicht zuletzt, ob man sie bejaht, gottgegeben hinnimmt, oder sie ablehnt, ja sogar sich offen dagegen auflehnt.
Ähnlich ist das elterliche Vorbild, als das Verhaltensmuster, dem wir unterliegen sollen.
Bestes Beispiel hier die Kinder von Alkoholikern. Nein, es werden nicht alle automatisch selbst zu Alkoholikern. Manche ja, aber die meisten lernen mit dieser Droge umzugehen, ohne dem elterlichen Beispiel und damit der Erziehung zu folgen; ein anderer Teil jedoch wird Antialkoholiker, mehr noch in der Droge Teufelswerk sehen. Es werden auch nicht automatisch alle zu Schlägern, die Prügel einstecken mussten, das wäre zu einfach.
Bin ich, sind meine Ansichten, Handlungen und Reaktionen also nur das Produkt einer Erziehung, oder vielmehr das Ergebnis (m)eines Temperaments, welches auf die verschiedensten Einflüsse in seiner ureigenen Art reagiert?
Kritisch sehe ich hier auch die Tatsache, dass die meisten Säuglinge und Kinder in etwa zwischen 1700 bis 19.. weder von den eigenen Eltern, noch überhaupt zuhause erzogen wurden. Die Einen leisteten es sich unter dem Deckmantel höherer Erziehung die Kinder und Jugendlichen wegzuschicken und/oder liess sie von privaten Erziehungspersonen beaufsichtigen und unterrichten, die anderen missbrauchten sie als Arbeitskraft. Von welcher Erziehung sprechen wir hier also? Von der Erziehung zu Gleichgültigkeit, Kälte und Grausamkeit? :grübel:
(Fehlendes) Urvertrauen ist ja ein beliebtes Thema in der Psychologie. http://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen
Demnach müssten alle Kinder, die von Ammen gesäugt und außerhalb des Elternhauses untergebracht waren, als Erwachsene erkennbar gewesen sein, ausser die privaten Pflegepersonen hätten mit positiven Zuwendungen nicht gespart. Wie wahrscheinlich war das?
Bitte versteht meine Fragen nur als Denkanregung ...
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