Das und das folgende erklärt aber nicht, warum die Entdeckungen der Wikinger wieder in Vergessenheit gerieten, die Entdeckungsfahrten der Frühen Neuzeit aber nicht. ich habe dazu zwar eine eigene Theorie, der von dir oben behauptete unmittelbare Sinnzusamenhang zum Frühkapitalismus würde mich aber doch sehr interessieren. Vielleicht gehst du hier nochmal entsprechend darauf ein.
Wieso? Deshalb ging man auf Entdeckungsfahrten?
Nein.
Durch das Prägen von mehr Geld hat man aber immer noch gleich viel Geld...
Zum bezahlen von Söldnern? Welche? Wo? Warum?
Also quasi eine frühneuzeitliche ABM für die Hidalgos?
Welches Gold?
Könntest du auch diesen Zusammenhang mal näher ausführen?
Na das ist allerdings nicht der Hauptgrund.
Auch in der Frühen Neuzeit waren Wirtschaftskrisen bereits so unfreundlich und machten nicht an Staatsgrenzen halt.
Was war denn in Italien kompliziert und worin wurden sie von Spanien dominiert?
O weh, da wird eine Schrotflinte auf mich abgefeuert.
Mit Sicherheit habe ich aber selbst einen Wust losgelassen, den zu erklären schon fast in Ideologie mündet.
Ich sage mal so, die Wikinger fassten in Amerika keinen Fuss, weil sie nichts zum Tauschen fanden und die einheimische Bevölkerung feindlich und wehrhaft war. Die Wikinger kamen mit Familien, suchten Siedlungsraum. Die Spanier dagegen kamen mit Verwaltern, Söldnern und Glücksrittern. Wer war eigentlich die erste europäische Frau, die nach Columbus den amerikanischen Kontinent betrat?
Edelmetalle sind nicht mit dem einfachen Drucken von Papiergeld zu vergleichen. In Europa herrschte ein Mangel an Silber. Trotz des amerikanischen Silbers gab es keine Silberinflation in Europa. Frühkapitalistische Länder, allen voran die Niederlande, fraßen es geradezu.
Spanien führte in Europa vor allem Krieg. Die spanische Infanterie hat sicher nicht durch Rumsitzen ihren Ruf erlangt. Vor allem führte man in den aufsässigen Provinzen der Niederlande Krieg. Das Geld floss aber nie nach Spanien zurück. Die Söldner gaben es dort aus, wo sie eingesetzt wurden.
Silber wird selbst durch Wirtschaftskrisen nicht wertlos. Eher im Gegenteil. In Zeiten, wo Geld benötigt wurde, streckte man das Silbergeld durch Kupferbeimengung (Kipper- und Wipper).
Amerika sehe ich tatsächlich, um es so zu sagen, als ABM für die kriegs- und beutegewohnten Hidalgos. Das war nicht von langer Hand geplant, sondern, wie Faust aufs Auge, eine günstige Gelegenheit, die sich durch Umstände (Neuentdeckung Amerikas) bot. Die spanische Krone hätte ein Problem bekommen. So öffnete sich ein Ventil und die Sagen über das Gold auf der anderen Seite des Atlantiks lockten. Hidalgos, die nicht in der Verwaltung unterkamen, und Glücksritter aus allen Schichten.
Die Lage um 1500 war in Italien nicht kompliziert? Wer koalierte mit wem, wer wechselte das Bündnis? Wie kam Bernardo Machiavelliauf seine Ideen?
Ein Beweis, dass Spanien dann dort mächtig mitspielte, sind z.B. die Borgias (spanisch Borja) dann die Schlacht bei Pavia 1525 und 1527 die Sacco di Roma. Frankreich wurde von Spanien in den Stellvertreterkriegen in Italien verdrängt.
Die Frage, "Welches Gold?" verstehe ich nicht ganz. Gold ist Gold, egal wem man es wegnimmt. Man stielt es dort, wo man es findet. Man nahm es aus Tempeln, riss es aus Ohren... Spätestens, als Cortés das Aztekenreich plünderte, brach der Damm. Pizarro nahm den langen Weg in den Süden auf und... gewann. Viele andere scheiterten natürlich auch. Nicht zuletzt die Welser in Venezuela. Die Spanier machten sie als Konkurrenten platt.