Die Spartaner und Athener

Das Verfahren macht Sinn, könnte aber auch dazu geführt haben, dass die Perser ihre eigene Stärke vielleicht selbst deutlich überschätzten. Immerhin bietet das Verfahren den Anreiz, dass Anführer die Menge ihrer Soldaten bewusst überhöht angeben, um mehr Zuteilungen zu erhalten.

Ein solches Verhalten hätte sicher die Anführer dem Risiko eines plötzlichen, gewaltsamen Todes ausgesetzt.
 
Vermutlich hätte es das, aber selbst die drakonischsten Strafen waren und sind nicht in der Lage, Korruption komplett zu verhindern.
 
Feudalaufgebote, Söldnerkompanien - mögliche Motivationen für Truppenstärken

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Wie zählt man solche Menschenmassen? Schon an einem Fleck aschwierig, verstreut auf dem Marsch noch viel mehr. Selbst für die Perser selber war das eine schwierige, logistische Leistung, erst mal zu erfassen, wie viele Leute da zu versorgen sind, von dieser Versorgung selber ganz zu schweigen...

Ohne die Stelle genau nennen zu können, schreibt Herodot einmal darüber, wie die Perser ihre Truppenstärke angeblich (einmal?) festgestellt hätten, nämlich indem ein jeder Krieger einen Pfeil (?) beim Vorbeimarsch mit auf einen Haufen legte. Nachdem alle Soldaten durchmarschiert sind, konnte einfach und ohne Stress die Kopfzahl überprüft werden.

Im Übrigen schwingt in meinen Augen beim Problem der Kopfzahlen zu stark die Probleme der Söldner-Kompanien der (frühen) Neuzeit nach, bei denen die Truppenführer nach einer Kopfzahl bezahlt wurden und ihr Gewinn umso größer war, je weniger Soldaten er selbst direkt hätte bezahlen müssen. (Es blieb für seine persönliche Tasche etwas übrig) Ich weiß nicht inwiefern sich diese Mentalität bei antiken Persern ebenfalls gezeigt hat. Die Achämeniden geboten über ein feudal strukturiertes Reich und hoben nur bei Bedarf zusätzliche Soldtruppen aus (darunter beliebt auch griechische Hopliten...). Ein persischer Satrap war quasi in der Regel eine Art von Unterkönig mit eigenen Mitteln, die er bei Bedarf dem Großkönig zur Verfügung zu stellen hatte. Dazu gehörten nicht nur Truppen, sondern auch Geldmittel oder Hilfslieferungen… Diese Organisation scheint mir mehr Parallelen zum europäischen Mittelalter zu haben, als zu den „Regimentern“ der frühen Neuzeit, die immer aus frisch geworbenen Soldtruppen bestanden. Gerade im frühen Mittelalter bemühten sich die Fürsten oft möglichst mehr als die eigentlich zugesicherten Truppenzahlen bereitstellen zu können, stieg doch damit ihr Ansehen und Einfluss bei Hofe… Es ist also spekulativ nicht nur eine Lesart für Beweggründe der Kontingentsteller möglich.[/FONT]
 
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Ohne die Stelle genau nennen zu können, schreibt Herodot einmal darüber, wie die Perser ihre Truppenstärke angeblich (einmal?) festgestellt hätten, nämlich indem ein jeder Krieger einen Pfeil (?) beim Vorbeimarsch mit auf einen Haufen legte. Nachdem alle Soldaten durchmarschiert sind, konnte einfach und ohne Stress die Kopfzahl überprüft werden.[/FONT]
Das große Heer des Xerxes soll laut Herodot (7,60) so gezählt worden sein: 10.000 Mann wurden dichtgedrängt auf einen kreisförmigen Haufen gestellt, dann wurde um sie herum ein Zaun errichtet, dann ließ man die 10.000 heraus und schickte andere Truppen hinein, bis der umzäunte Raum wieder voll war, also ca. 10.000 Mann darin waren, und so weiter ...
Die von Dir genannte Stelle habe ich leider noch nicht gefunden.
 
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