Die spinnen die Germanen!

Schere halte ich für ausgeschlossen: Ich gehe davon aus, dass die nicht sichtbare Seite der hinteren Klinge genauso dick ist wie die sichtbare Seite der vorderen Klinge. Wenn die Schneiden gegeneinander gedreht werden, so kommt eine dicke Seite nach innen. Dann ist mit Schneiden nichts. Außerdem ist hinten der Bügel viel zu dick, um mit der Hand einfach so zusammengedrückt zu werden. Das spricht auch gegen die Pinzette oder Greifer. Wenn man schon alle Kraft braucht, um die Blätter aneinander zu bekommen, dann kann man damit nichts mehr festhalten. Der Bügel ist offenbar deshalb so dick, weil die Blätter ihren Abstand behalten sollten. Leider kann man die Größe nicht erkennen, aber es sieht so aus, als ob der Bügel ziemlich eine Handbreit lang ist. Für einen Druck der Hand, um die Blätter aneinander zu bringen, ist dieser Hebel viel zu kurz. Das bedeutet, dass das Gerät so benutzt wurde, wie es abgebildet ist. Die Verdickung am vorderen Blatt geht in der Mitte so dicht an die Schneide, dass man diese gar nicht richtig schärfen kann. Das spricht dagegen, dass damit etwas geschnitten werden sollte. Der Schattenwurf am äußeren Ende der hinteren Klinge (sie ist in der unteren hälfte dunkler als in der oberen und nach der Farbe liegt das nicht am Material) lässt im übrigen darauf schließen, dass auch die Innenseite nicht plan, sondern verdickt ist. Die Verdickung der Blätter lässt auf hohe Materialbeanspruchung bei der Verwendung schließen. Diese ist aber nicht bei einhändigem Gebrauch zu erwarten. Man benutzte das Gerät also mit zwei Händen. Jeweils eine Hand liegt auf der Oberseite eines Blattes. So wird Druck auf die Unterkante der Blätter ausgeübt, der so stark ist, dass dünnere Blätter verformt oder verbogen würden. Wenn die Unterkanten der Blätter auf einer Ebene liegen (wie im Bild), so stehen sie notwendig schräg auf der Arbeitsebene. Wenn man das vordere Blatt senkrecht stellt, dann hebt sich nämlich das hintere Blatt. Alles deutet darauf hin, dass es sich um ein Gerät zum Schaben bei der Lederherstellung handelt. Man braucht viel Kraft und Druck, um die Haut zu reinigen. Um die untere Seite der Haut zu säubern, darf die Unterkante des Werkzeugs aber nicht zu scharf sein, weil man sonst in die Haut einschneidet und sie so beschädigt oder gar zerstört.
 
Die Scheren waren nicht so zierlich wie sich das manche vorstellen.
scheren
Außer der Form des Blattes und dem Bogen keine Ähnlichkeit: Die Blätter sind parallel und können gar nicht gegeneinander schneiden. Die Blätter sind viel zu dick. Der hintere Bogen ist ebenfalls so dick, dass man die Blätter gar nicht mit einer Hand zusammendrücken könnte. Auf Deinem Bild ist er ganz dünn.
 
Man braucht viel Kraft und Druck, um die Haut zu reinigen. Um die untere Seite der Haut zu säubern, darf die Unterkante des Werkzeugs aber nicht zu scharf sein, weil man sonst in die Haut einschneidet und sie so beschädigt oder gar zerstört.

Fingalo hat's: das ist der erste Zwei-Klingen-Rasierer der Welt!
:)
 
Noch eine Theorie: die "Schere" wurde von einem Fälscher geschaffen um Museumsbesucher und Geschichtsforenbenutzer zuverwirren.:pfeif:
 
Als Verhaltensbiologe würde ich jetzt sagen: "Da verteidigt jemand eifrig sein Territorium." Als biologischer Volllaie halte ich mich aber "fürnehm" zurück.
 
Noch eine Theorie: die "Schere" wurde von einem Fälscher geschaffen um Museumsbesucher und Geschichtsforenbenutzer zuverwirren.:pfeif:

In einem Film heute wurde nach einem Tsunami einige Felsbrocken auf einem Hügel in Irland gezeigt, die die Flutwelle dorthin beförderte.
Dazu ein Wissenschaftler sinngemäß:" In 1000 Jahren werden die Menschen sich fragen, wie es die Leute damals geschafft haben, diese Felsbrocken als Kultstätte auf den Hügel zu bewegen."
:winke:
 
Hallo Hurvnek,
ich glaube du hast noch nie Handwerkszeug aus der Nähe gesehen.
Wenn es diese Sendung "welches Schweindeln hättens denn gerne",
für die jüngeren Beruferaten, noch geben würde, mein Tip bei dir nach deinen
Beiträgen zu urteilen: Schmetterlingsphychologe
Corvus
 
Hallo Hurvnek,
ich glaube du hast noch nie Handwerkszeug aus der Nähe gesehen.
Wenn es diese Sendung "welches Schweindeln hättens denn gerne",
für die jüngeren Beruferaten, noch geben würde, mein Tip bei dir nach deinen
Beiträgen zu urteilen: Schmetterlingsphychologe
Corvus

Ich habe auf einen Joke von tuum_quoque ebenfalls mit einem Joke geantwortet.
Schmetterlingsphychologe gefällt mir. Merk ich mir.:winke:
Wenn ich phychologe bei google eingebe, bekomme ich ca. 350 Einträge angeboten. Sie sind also unter uns.
 
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