Ja ähhm die Genetik...Luca Cavalli Sforza habe ich auch gelesen.
Ich glaub ich schlaf nochmal über die ganze Sache.
Ach ja, was diese Problematik mit der "Ordnung des Chaos" angeht. Da liegt für mich persönlich und auch für manch anderen folgende Idee zugrunde:
Aufgrund der unübersichtlichen Lage der alten Kulturen und der archäologischen Funde sucht man sich sozusagen "Markierungspunkte" um sich besser zurechtfinden zu können.
So wie man es in einem Labyrinth auch tun würde. Ob man dann auf dem schnellsten Wege zum Ziel ist, das ist eine andere Frage. Es liegt in der Natur mancher Menschen Dinge zu versuchen einzuordnen und zu systematisieren (auch in meiner, weil ich sicherlich nicht der hellste Kopf auf dieser Welt bin der das alles so erfassen kann).
Bevor man einen Begriff verwendet muss man ihn natürlich eigentlich erstmal definieren.
Es würde jedoch auch zu aufwendig sein alles jedesmal neu zu definieren, deswegen gibt es gewisse Standards die für gewisse "Gruppierungen" gelten. Wenn hier zum Beispiel von
"Germanen" oder "Franken" oder sonstwas gesprochen wird, dann könnten auch 1000 andere Leute dagegen halten, dass es "Die Germanen" eigentlich gar nicht gab.... wegen Vermischung...usw und überhaupt... und was weiss ich.
Die schweizerische Zeitschrift Museion 2000 zum Beispiel behauptet fest und steif, die Germanen habe es eigentlich gar nicht gegeben, sondern das seien alles Kelten gewesen.
Nur mal so als Beispiel.
Man sollte sich aber trotzdem nicht die Möglichkeit nehmen lassen, Zuordnungen vorzunehmen, vor allem wenn man gewisse Zusammenhänge feststellen kann.
Die Idee Zusammenhänge herauszufiltern stammt nicht von mir, sondern von den Professoren meiner Universität. Dort ist man gewissermaßen spezialisiert auf sog.
"Europäisch vergleichende Geschichte". So stellt z.B. Prof Heinz Schilling auch noch für die Frühe Neuzeit Kulturkreise heraus und zeiht dabei Verbindungslinien von Italien über Spanien, Portugal bis zu den Britischen Inseln.
Hier hätten wir z.B. eine "Atlantische Vernetzung", genauer gesagt eine "Küsten- vernetzung", welche es auch schon Jahrtausende vorher gab, zwar in anderer Form, aber es gab sie.
Abgesehen davon, dass es innerhalb nationaler Grenzen Nivellierungseffekte gibt und gab,
darf man nicht in den heutigen nationalen Grenzen denken, sondern in Kulturkreisen, die man dann halt auch definieren muss. Man einigt sich aufgrund der Datenlage darauf, dass es z.B. Kelten, Germanen und sonstige Völkerschaften und Kulturen gibt. Warum sollte es also keinen Nordischen Kreis und einen zentraleuropäischen mit einem illyrischen in östlicher Richtung orientiert und einem atlantischen (später keltischen) in westlicher Richtung geben?
Das Zentrum dieser beiden Komplexe liegt im heutigen Deutschland. Genau in der Mitte, hier ist die Drehscheibe, der Treffpunkt dieser Kulturen.
OK, ich gebe zu das war jetzt alles etwas abgedreht aber es ist ja auch nur ein Denkanstoß.