Durch die Stasi überschrittene Grenzen

Da fällt mir jetzt spontan Niemand ein. .

hmm schade, aber stimmt, is schwierig, weils echt schon lange her ist....ich mein ich bin erst am Ende der Stasi geboren^^

naja, falls dir noch jemand einfällt, oder jemanden der jemanden kennt, der da noch mehr zu sagen könnte...weißt bescheid :)

ich muss jetzt nochmal überlegen was für unterpunkte ich überhaupt vorhab zu machen-ich kenn mich ja sowas von garnet aus und so richtige Absprache mit der Lehrerin muss ich auch nochmal machen, vonwegen Einleitung und Schluss.
 
Aber vielleicht einen IM, z.B. den (damals?) besten Freund deines Bekannten? Die haben das ja auch nicht immer freiwillig gemacht.
Nee da ist absolute Funkstille. Ich glaube der wohnt auch mittlerweile gar nicht mehr hier. Aber es stimmt, dass nicht jeder IM das freiwillig gemacht hat. Auffällig ist, dass viele von denen als Jugendliche wegen irgend eines kleinen Deliktes(Schlägerei oder kleine Diebstähle) im Knast waren und dort mit Drohungen und Versprechungen dazu gebracht wurden, eine solche Verpflichtung zu unterschreiben. Der Spitzel meines Bekannten aber hat das offenbar gerne gemacht, denn der hat übereifrig berichtet.
 
[FONT=&quot]Behnke/Fuchs: Zersetzung der Seele. Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi.1995 dürfte ein brauchbarer Titel für die Arbeit sein. [/FONT]
Ich kenne leider keine Vernehmer unter den Ehemaligen und die dürften wohl am interessantesten für das Thema sein. die mir Bekannten waren alle anderweitig tätig.
 
[FONT=&quot]Behnke/Fuchs: Zersetzung der Seele. Psychologie und Psychiatrie im Dienste der Stasi.1995 dürfte ein brauchbarer Titel für die Arbeit sein. [/FONT]

das Buch gibt es leider nicht bei uns in der Unibibliothek, hab gleich nachgeschaut. Bin aber bei Amazon dadurch auf ein Buch über die Zersetzung gestoßen, dass ich evtl leihen werde.

es scheint echt schwierig zu sein, jemanden für ein Interview zu finden, aber das wäre die beste Möglichkeit richtig Einblick in die Sache aus persönlicher Sicht zu bekommen....klar subjektiv, aber ich denke, das ist der Lehrerin egal, sie meinte es muss interessant sein das Thema und in manchen Büchern kann man sicher auch Nachweise dafür finden.
 
Auf der Seite der Stasi-Unterlagen-Behörde, die ich dir verlinkt habe, findest du ausreichend Material, um persönliche Schicksale zu rekonstrurieren, dies ist extra exemplarisch aufbereitet, um einen typischen operativen Vorgang darzustellen. Dort findest du Akten zu Personen, die sich über Jahre hinziehen und u.a. auch die von Galeottos Bekannten gemachten Erfahrungen eindrucksvoll belegen.
Du kannst dort also vom heimischen Rechner aus Archivarbeit leisten!
 
....dann die geltenden Menschenrechte und anschließend...

Welche Menschenrechte meinst Du und wo sollen die gelten?
Wenn das Oberthema „Grenzen“ ist, ist es doch nützlich, die Grenze möglichst genau zu definieren.

Wäre es nicht interessant in dem Zusammenhang auch stärker auf die Frage nach der Verankerung von Menschenrechten in Abkommen oder der Verfassung der DDR einzugehen?

Denn ob und in wie weit die Menschrechte für Bürger der DDR Geltung hatten, ist ja wichtig für die Frage, ob eine Grenze überschritten wurde.

Wenn kein Anspruch auf solche Rechte verankert ist, kann dann eine „Grenzüberschreitung“ stattfinden?

Oder handelt es sich auch in Staaten, die die Menschenrechte nicht oder nicht voll anerkennen, um „Grenzüberschreitungen“ weil die Menschrechte universell gelten.
Diesen universellen Anspruch müsste man in der Einleitung kurz begründen.

Es ist für Deine Argumentation auch ganz gut, wenn Du der Stasi nachweisen kannst, dass sie gegen die eigene Verfassung verstoßen hat.


documentArchiv.de - Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (06.04.1968)
documentArchiv.de - Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik (07.10.1949)

Menschenrechtsabkommen ? Wikipedia
Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte ? Wikipedia
http://treaties.un.org/Pages/ViewDetails.aspx?src=TREATY&mtdsg_no=IV-3&chapter=4&lang=en
Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte ? Wikipedia
Deutsches Institut fr Menschenrechte - Menschenrechtsabkommen der Vereinten ..

Der Einsatz für die Menschenrechte im Visier der Stasi
Menschenrechte an der Menschenrechtspraxis der sozialistischen Staaten
Menschenrechte in der DDR | Amnesty International Deutschland

P.S. Möchtest Du Dich auf eines der Abkommen beziehen, musst Du noch irgenwie in Erfahrung bringen, ob die von der DDR jemals ratifiziert wurden. Heute taucht nur noch "Germany" als Unterzeichner auf. Wie war das mit der DDR?
 
@Traklson: danke für die Menschenrechts-Seiten! Ganz genau kann ich das auch noch nicht sagen, inwiefern ich da die Menschenrechte einbeziehen und erwähnen soll. Ich hab zu meiner Lehrerin mal gemeint, dasss ich Literatur suche zu Stasi, Menschenrechte und was die eben genau gemacht haben und wie sie die überschritten haben und darauf sagte sie:
du musst ja nichts zu den Menschenrechten finden. du brauchst nur Infos über die Stasi und die Menschenrechte - den Vergleich kannst du ohne wissenschaftliche Literatur machen, da sich das ja selbst erklärt. Z.B. Betroffene werden am "Arbeitsplatz und in ihren persönlichen Beziehungen isoliert" (Fußnote), dies verstößt gegen die Grundrechte des Einzelnen

aufgrund dieser Aussage bin ich mir jetzt auch nicht ganz sicher, wie ich die Seminararbeit genau aufbauen soll, was ich erläutern soll zur Stasi und zu den Menschenrechten und wie sie sich das vorstellt...

Ich habe vorhin meine Eltern gefragt, ob sie jemanden kennen, der bei der Stasi war bzw Erfahrungen damit gemacht hat und sie hat mir 2 Namen gegeben. Ich denke allerdings nicht, dass das da was wird, weil das beide schon ältere sind(sie weiß garnicht ob der eine noch lebt) und die haben ein Buch geschrieben bzw bieten Führungen an. Ob die dann ein Interview geben ist fraglich-aber ich versuchs mal!
 
Ich habe vorhin meine Eltern gefragt, ob sie jemanden kennen, der bei der Stasi war bzw Erfahrungen damit gemacht hat und sie hat mir 2 Namen gegeben. Ich denke allerdings nicht, dass das da was wird, weil das beide schon ältere sind(sie weiß garnicht ob der eine noch lebt) und die haben ein Buch geschrieben bzw bieten Führungen an. Ob die dann ein Interview geben ist fraglich-aber ich versuchs mal!
Ich habe so meine Zweifel, ob es Sinn macht, Stasimitarbeiter zu befragen. Die erzählen Dir doch die alten paranoiden Märchen vom bitterbösen Klassenfeind.
Sinn würde es machen, Opfer wie auch Täter zu befragen. Das wäre dann aber ein länger anzuberaumendes Unternehmen. Das Sinnvollste wäre echt, die von Traklson angegebenen Links als Unterstützung zu nehmen.
 
Ich habe mich sehr lange mit Stasileuten unterhalten und, ohne es zu wissen, gemeinsam Hektoliter Bier getrunken. Heute bin ich nicht mehr böse.
 
Kommt wohl immer drauf an, an wen man da kommt. Es gibt den im Politunterricht gestählten Klassenkrieger und dann die anderen Nuancen. Du hast ja Deine Lebenserfahrung, aber wenn dann ein ehemaliger Oberst der Staatssicherheit einen jungen, "unverdorbenen" Menschen vor sich sieht... na ja, ich habe da so meine leisen Zweifel.
 
ich kann mir vorstellen, dass es ziemlich schwierig sein könnte, jemanden zu finden, der da aus dem Nähkästchen plaudert. Die Leute reden gern über das Unrecht von damals... aber damals haben sie opportunistisch von den Vorteilen des Kriechens im damaligen System profitiert, Karriere gemacht.

Die Stasi hatte damals nahezu Vogelfreiheit, durfte fast alles machen: das damalige Regime hatte das Gefühl, mit dem Stasi feindliche Kräfte im Land zu schwächen oder sogar zu beseitigen zu können (was in etlichen Fällen auch gelang). Dazu war fast jedes Mittel recht.

Buchtipps:
- Manfred Liebscher (war Stasi-MA): Im Paradies der Erinnerungen ... Autobiographie, Broschur, 316 Seiten, NORA Verlagsgemeinschaft 2002, ISBN 3-935445-78-4

- Die Sicherheit. Zur Abwehrarbeit des MfS, von Reinhard Grimmer, Werner Irmler, Willi Opitz (waren alle Stasi-MA)

- Erinnerungen: Autobiographie des Chefs der Grenztruppen der DDR: Autobiografie des Chefs der Grenztruppen der DDR, von Klaus D. Baumgarten

- Jürgen Fuchs und die Arbeitsweise des Ministeriums für Staatssicherheit, von Stefanie Eisenhuth
 
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ich kann mir vorstellen, dass es ziemlich schwierig sein könnte, jemanden zu finden, der da aus dem Nähkästchen plaudert. Die Leute reden gern über das Unrecht von damals... aber damals haben sie opportunistisch von den Vorteilen des Kriechens im damaligen System profitiert, Karriere gemacht.
Diesen Opportunismus findet man auch heute noch reichlich, sowohl in Ost als auch in West. Heute kriechen und heucheln die Leute der Karriere wegen nicht mehr beim Staat sondern bei ihren Chefs. Es werden Mitarbeiter angeschwärzt und den Bossen nach dem Munde geredet. Ob das nun so viel besser ist weiß ich nicht.
Das Denunzieren scheint den Deutschen sehr zu liegen. Da werden Nachbarn, ohne Not, beobachtet, gefilmt und anschließend verklagt. Andere fühlen sich zum Ordnungshüter berufen und schreiben jeden Falschparker auf um sie dann eifrig bei den Behörden anzuzeigen. Die Gestapo im Dritten Reich war eine ziemlich kleine Organisation mit ,im Vergleich zur Stasi relativ wenigen Mitarbeitern. Sie brauchten gar nicht mehr, da die braven Deutschen sich im denunzieren von Mitbürgern gegenseitig überboten.
 
Diesen Opportunismus findet man auch heute noch reichlich, sowohl in Ost als auch in West. Heute kriechen und heucheln die Leute der Karriere wegen nicht mehr beim Staat sondern bei ihren Chefs. Es werden Mitarbeiter angeschwärzt und den Bossen nach dem Munde geredet. Ob das nun so viel besser ist weiß ich nicht.

Das stimmt, aber damit sind wir bei der Tagespolitik angelangt... Es ist allerdings ein himmelweiter Unterschied, wenn das Kriechen zu Knast oder sogar zur Todesstrafe führt.

Trotzdem: Kriechen stinkt zum Himmel, da gebe ich Dir recht!
 
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Ihr seid toll! Danke für die ganzen Links und Buchtipps immer und dass ihr mir so viele Hinweise gebt :)

Ich habe jetzt jemanden gefunden, der bereit ist ein Interview zu geben-Ein Mann, der früher Menschen über die Grenzen geschleust hat und bei der 130 Person von seinem Freund verraten wurde und daraufhin ins Gefängnis kam.
Ich muss mir jetzt allerdings noch überlegen, wie ich die Fragen formuliere, da ihm ein Interview per Mail am liebsten ist(er hat viel zu tun und ihm geht es gesundheitlich nicht so gut)....ich bin am überlegen, wie ich die Fragen am Besten formuliere, damit ich möglichst viel über mein Thema(wie die Stasi die Menschenrechtsgrenzen übeschritten hat) erfahren kann-natürlich subjektiv, aber das ist ja okay!
 
Diesen Opportunismus findet man auch heute noch reichlich, sowohl in Ost als auch in West...
Das Denunzieren scheint den Deutschen sehr zu liegen. Da werden Nachbarn, ohne Not, beobachtet, gefilmt und anschließend verklagt...

Da gebe ich Dir vollhals recht. Deshalb hatte es auch, um in der Vergangenheit zu schwelgen, die Gestapo so leicht. In Ost und West! Die Stasi brauchte ja nur auf Traditionen aufzubauen. Die "Wessis" hatten plötzlich, o Schreck, die Amis und Tommis mit ihrer Demokratie im Nacken. Der "Ossi" die Sowjets mit ihrem NKDW.

(Irgendwo war die Hexenjagd mit ihren Denunziationen ja auch ein deutsches Hobby.)
 
Das Denunzieren scheint den Deutschen sehr zu liegen.

Da gebe ich Dir vollhals recht. [...] Irgendwo war die Hexenjagd mit ihren Denunziationen ja auch ein deutsches Hobby.

Sorry für die Härte, aber das ist genau so ein Schmarren, wie "die Juden haben unseren Brunnen vergiftet" oder "die Ausländer nehmen uns die blonden Frauen weg", auch wenn es sich quasi nicht und Fremd- sondern Selbstdenunziationen handelt. Neben den hunderttausenden Deutschen die denunziert haben (hier ist immer auch nach den Motiven zu fragen: Glaube ans System? Persönlicher Vorteil?* Lust an der Denunzierung? Persönlicher Nachteil*, wenn keine Denuzierung gemacht wurde?) gab es eben auch hunderttausende Deutsche, welche dies eben nicht getan haben. Generalisierungen und Kollektivschulddebatten führen immer nur in die Sackgasse.

*Persönlicher Vorteil und persönlicher Nachteil sind strikt voneinander zu trennen. Persönlicher Vorteil heißt: Vergünstigungen, ökonomischer Aufstieg. Persönlicher Nachteil heiß: Repressalien.
 
*Persönlicher Vorteil und persönlicher Nachteil sind strikt voneinander zu trennen. Persönlicher Vorteil heißt: Vergünstigungen, ökonomischer Aufstieg. Persönlicher Nachteil heiß: Repressalien.
Ich gebe Dir völlig recht, dass mein Beitrag zu pauschalisierend klingt. Ganz so drastisch war er nicht gemeint. Aber es gibt bei unterschiedlichen Völkern doch auch einen ziemlichen Unterschied, in der Tradition und in der Art des Zusammenlebens oder im Zusammenhalt. Gerade dieser erscheint mir, außer wenn es um Fußballweltmeisterschaften geht, bei uns Deutschen überhaupt nicht ausgeprägt zu sein.
War es nicht ein Ausspruch von Churchill der sinngemäß lautete dass die Deutschen nur zwei was ausmacht. Entweder sie lecken Dir die Stiefel oder sie springen Dir an die Kehle. Irgendwie erkenne ich darin uns schon etwas wieder.
Persönlicher Vorteil und Nachteil schließen sich meiner Meinung nach nicht aus. Meist ist der Vorteil des Einen der Nachteil des Anderen.
 
Neben den hunderttausenden Deutschen die denunziert haben (hier ist immer auch nach den Motiven zu fragen: Glaube ans System? Persönlicher Vorteil?* Lust an der Denunzierung? Persönlicher Nachteil*, wenn keine Denuzierung gemacht wurde?) gab es eben auch hunderttausende Deutsche, welche dies eben nicht getan haben. Generalisierungen und Kollektivschulddebatten führen immer nur in die Sackgasse.

Da waren aber die Stimmchen der hunderttausend Deutschen, die dagegen waren, recht leise. Täter ist sicher immer nur ein kleiner Teil, es kommt aber immer auf den Anteil derer an, die sich aus dem Kreis der Duckmäuser hervorheben und "Nein!" sagen. Mir scheint dieser Anteil im deutschsprachigen Raum selten maßgebend gewesen zu sein. Lokale Ereignisse ausgeschlossen. Ich will da aber keine Ideologie draus machen. Das sind Mentalitäten nach dem Motto: "Wer nicht pariert, wird füsiliert." Das ist wie mit der Schweizer Mafia oder der Chinesischen Menschenrechtkonvention.
 
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