Das ist so aber nicht Richtig.
Der Hauptgrund der Auswanderung war auch schon im 19. Jh die Armut und der Hunger in Europa. In Europa wurde die Bevölkerung meist mit freien Land geworben, um die Menschen nach Amerika zu locken.
Das kann man ganz sicher für das 19. Jahrhundert unterschreiben, dass vor allem wirtschaftliche und politische Gründe entscheidend waren. Die Hungerkatastrophen in den 1820er Jahren in Deutschland und die "Great Famine" in Irland bescherten den USA große Mengen an Einwanderern. Die Auswanderung aus Deutschland ging erst nach der Reichsgründung 1871 deutlich zurück, und gleichzeitig suchten bis zur Jahrhundertwende zahlreiche verarmte Italiener in Nord- und Südamerika eine neue Heimat.
Während des Pauperismus in den 1820er Jahren bezahlten viele Gemeinden lieber einmalig die Passage nach Amerika, als sie jahrelang zu unterstützen.
Aber auch im 17. und 18. Jahrhundert überwogen wirtschaftliche Gründe für die Einwanderung nach Amerika, wenn auch freie Religionsausübung sicher für die Hugenotten, Puritaner, Quäker und Salzburger Emmigranten eine bedeutende Rolle spielte, und die große Zahl der ersten deutschen Einwanderer in Nordamerika auch im Zusammenhang steht mit der "großen Erweckungsbewegung" des Pietismus. Die Herrenhuter Brüder entfalteten bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine große missionarische Aktivität.
James F. Coopers Romanheld Nathaniel Bumppo aka Wildtöter, Falkenauge wird übrigens bei diesen und den Delawaren erzogen.
William Penn und andere Kolonisten standen in engem Briefkontakt mit deutschen Pietisten. Allerdings widersprach die Auswanderung den Interessen der "Peuplierungspolitik" der europäischen Fürsten, weshalb in den meisten Territorien des Reichs auch Auswanderung meist verboten war.
Zugleich machten Fürsten, die den Hugenotten oder Salzburgern Zuflucht gewährten, wie die Landgraf Karl von Hessen und der "Große Kurfürst" und sein Enkel, der Soldatenkönig diesen auch wirtschaftliche Zugeständnisse. So waren die Hugenotten von Einquartierungen und Steuern befreit, und die zahlreichen Aufrufe, die zur Auswanderung nach Nordamerika aufriefen, betonten besonders die Vorteile und Chancen, die sich in Pennsylvania, South Carolina, Virginia und Massachusetts böten.
Tatsächlich war der Bedarf an Arbeitskräften, durch den Siegeszug des Tabakanbaus in Virginia, des Reisanbaus in South Carolina und der Baumwolle- und Zuckerrohrkultivierung sehr hoch. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts überwog der Anteil der Indentureds" den von afrikanischen Sklaven, von denen die ersten bereits im 16. Jahrhundert in Jamestown, Virginia verkauft wurden.
In der Regel wurden Indentureds für 7 Jahre verpflichtet, in denen sie sich gegen Kost und Logie als unfreie Arbeitskräfte verdingen mussten. Darunter befanden sich auch Strafgefangene und Aufständische und Jakobiten aus Irland, Schottland und Wales.
Aus diesen und ihren Nachkommen, ging in den Südstaaten eine zahlenmäßig starke Bevölkerungsschicht hervor, die von der Pflanzeraristokratie abschätzig als "white trash" bezeichnet wurde. Der Besitz der kleinen Farmer und landlosen Tagelöhner war vielfach einzig die weiße Hautfarbe und die Abgrenzung gegen die Schwarzen.