Maglor
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In aktuellen Debatten, die ich hier nicht führen will, ist immer wieder von der starken Zuwanderung nach Deutschland den frühen 1990ern die Rede. Meistens wird so getan, als wären das alles Flüchtlinge gewesen.
Die Asyldebatte erreichte in den frühen 1990ern ihren vorläufigen Höhepunkt und man tat so, als wären alle Zuwanderer Asylanten.
Tatsächlich war die Zusammensetzung Zuwanderung in den früher 1990ern sehr heterogen:
- Kriegsflüchtlinge, insbesondere vom Balkan, zumeist vor dem Hintergrund der Jugoslawienkriege
- Spätaussiedler aus der GUS (im Volksmund "Russlanddeutsche")
- jüdische Kontingentflüchtlinge aus der GUS
- Nachzug von Familienangehörigen (also Familien früherer Einwandergruppe z.B. auch die Familien der "Gastarbeiter")
Unter diesen 1,5 Millionen Menschen waren jedoch nur 439.000 Asylsuchende.
Spätaussiedler machten ebenfalls nur nur einen geringen Teil der Einwanderer aus.
Dass kann ja nur bedeuten, dass die sogenannte Asyldebatte an der eigentlichen Wirklichkeit der Zuwanderung vorbeiging.
Dieser Eindruck wird noch deutlicher, wenn man Brandanschlag und ausländerfeindliche Ausschreitungen jener Jahre betrachtet. Der im Kern antiziganistisch ausgerichtete Krawall (bzw. das Progrom) in Rostock-Lichtenhagen entlud sich am Ende gegen veitnamensische Vertragsarbeiter, die schon seit Jahren Deutschland (auch schon im anderen Deutschland DDR) gelebt hatten. Eigentlich ging es auch nie um Ausländerfeindlichkeit, sondern um Rassismus.
Die Asyldebatte erreichte in den frühen 1990ern ihren vorläufigen Höhepunkt und man tat so, als wären alle Zuwanderer Asylanten.
Tatsächlich war die Zusammensetzung Zuwanderung in den früher 1990ern sehr heterogen:
- Kriegsflüchtlinge, insbesondere vom Balkan, zumeist vor dem Hintergrund der Jugoslawienkriege
- Spätaussiedler aus der GUS (im Volksmund "Russlanddeutsche")
- jüdische Kontingentflüchtlinge aus der GUS
- Nachzug von Familienangehörigen (also Familien früherer Einwandergruppe z.B. auch die Familien der "Gastarbeiter")
Bundeszentrale für politische Bildung schrieb:Betrachtet man das Wanderungsgeschehen zwischen der Bundesrepublik und dem Ausland seit 1950, so ist festzustellen, dass 1992 das Jahr mit der höchsten Zuzugszahl war. Die Zuwanderung lag in jenem Jahr bei 1,5 Millionen, der Wanderungssaldo, also die Differenz aus Zu- und Fortzügen, belief sich auf rund 782.000.www.bpb.de
Unter diesen 1,5 Millionen Menschen waren jedoch nur 439.000 Asylsuchende.
Bundeszentrale für politische Bildung schrieb:Im Jahr 1992 erreichte sie mit rund 439.000 eingereichten Asylanträgen ihren Höhepunkt. www.bpb.de
Spätaussiedler machten ebenfalls nur nur einen geringen Teil der Einwanderer aus.
Wenn ich jetzt die Zahlen der BPB zusammenrechne, verbleibt ein "Rest" von 866.000 Zuwanderern im Jahr 1992, die weder Spätaussiedler noch Flüchtlinge waren. Hierunter durfte die bereits genannte Familienzusammenführung fallen oder auch die Zuwanderung aus Ländern der EG.Bundeszentrale für politische Bildung schrieb:Die Erteilung der Aufnahmebescheide erfolgte noch relativ zügig, sodass die Aussiedlerzahlen 1991 bei über 147.000 blieben und 1992 auf über 195.000 anstiegen. www.bpb.de
Dass kann ja nur bedeuten, dass die sogenannte Asyldebatte an der eigentlichen Wirklichkeit der Zuwanderung vorbeiging.
Dieser Eindruck wird noch deutlicher, wenn man Brandanschlag und ausländerfeindliche Ausschreitungen jener Jahre betrachtet. Der im Kern antiziganistisch ausgerichtete Krawall (bzw. das Progrom) in Rostock-Lichtenhagen entlud sich am Ende gegen veitnamensische Vertragsarbeiter, die schon seit Jahren Deutschland (auch schon im anderen Deutschland DDR) gelebt hatten. Eigentlich ging es auch nie um Ausländerfeindlichkeit, sondern um Rassismus.
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