EL-DE-Haus, Köln im 3. Reich

Petra_44

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

ich hätte da eine Frage. Und zwar suche ich Informationen über Köln (und Umgebung) während der Zeit des 3. Reiches. Speziell geht es hier um das EL-DE-Haus, aber auch Infos über anderes, z.B. Fort V in Müngersdorf oder das KZ (?) in Deutz sind sehr willkommen.

Außerdem habe ich noch keine wirklich befriedigende Hintergrundinformation zur Gestapo gefunden. Am liebsten wäre mir ein Video oder eine DVD, da ich zu den auditiven Lernern gehöre. Ein Buch wäre aber auch ok - mit Betonung allerdings auf "ein Buch", keine zehn Bücher. :fs:

Das Buch "Wandinschriften des Kölner Gestapo-Gefängnisses" habe ich bereits gelesen. Das reicht mir aber noch nicht - ich hätte da gerne noch einiges an Hintergrundinformationen. Daher (parallel zu meiner eigenen Suche) hier diese Anfrage. :scheinheilig:

Schöne Grüße

Petra
 
Ich weiß nicht, was in dem Buch alles drin steht, vermutlich stehen darin mehr Details, als ich aus meiner Erinnerung kramen kann:
Das El-De-Haus wurde von einem Kölner Geschäftsmann mit den Initialen L.D. las Geschäftsgebäude gebaut, ist dann aber recht schnell von der GeStaPo wegen der direkten Lage am Kölner Gericht (heute sind darin nur noch Finanz- und Verwaltungsgericht, 1934/5 war dort aber das Strafgericht, nachzulesen auf der hauseigenen Seite: Justiz NRW: VG Köln - Wir über uns - Die Geschichte des Gebäudes )
Das El-De-Haus ist etwa zehn Minuten Fußmarsch vom Kölner Hbf entfernt, ein Besuch lohnt sich, eben wg. der berühmten Inschriften in den Wänden der Kellerzellen, die im Übrigen deshalb überlebt haben, weil nach dem WK II. erst einmal Akten in den Zellen gelagert wurden, bis das Gebäude dann in den Achtzigern von geschichtsinteressierten Kölner Bürgern beansprucht wurde.
Im Hof des El-De-Hauses fanden Hinrichtungen statt, mit dem Galgen. Das alles mitten in der Kölner Innenstadt.

NS-Dokumentationszentrum (EL-DE-Haus)
NS-Gedenkstätten NRW
 
Danke. Vielleicht habe ich mich etwas falsch ausgedrückt. Vielleicht wollte ich es auch nicht so direkt schreiben: Ich möchte mehr wissen, weil ich selbst dort Führungen halten möchte, und weil mir das, was in diesem Buch steht, noch nicht reicht. (Ich meine, was mache ich, wenn jemand eine Frage hat?)

Von daher kenne ich diese Website schon, auch von Leopold Dahmen habe ich schon mal gehört. Das ist für den ja ziemlich dumm gelaufen. Da hat er dieses Haus gebaut, hat gerade die ersten Mietverträge unterschrieben, und da kommt dann plötzlich die Gestapo daher und möchte es haben. Dass man da nicht wirklich nein sagen konnte, war irgendwie klar. Auch dürfte er in keiner besonders guten Position gewesen sein, was die Preisverhandlungen anging. :grübel:

Was ich nun hier suche: Es gibt doch bestimmt in dem einen oder anderen Buch eine gute Schilderung von jemandem, der dort war, oder der in Köln im Widerstand war, der dort den Krieg erlebt hat, etc. Ein paar Augenzeugenberichte halt. Über Auschwitz habe ich die stapelweise, auch über das Warschauer Ghetto sind einige dabei, aber über Köln? :nono:

Außerdem weiß ich zu wenig über die Gestapo (finde ich). Ich finde überhaupt, dass ich noch mehr lernen muss.

Ich habe das Buch "Auschwitz in den Augen der SS" gelesen. Gibt es nicht zufällig ein Buch "Köln in den Augen der Gestapo"? :scheinheilig: Nein, Scherz beiseite: So etwas würde mir schon gefallen. Ein Buch von jemandem, der dabei war und sich dann überlegt hat, dass das vielleicht doch nicht so gut war.
 
Ich darf annehmen, dass Du schon mal dort warst. Ich kann mich nur erinnern, dass die Mitarbeiter dort erstens sehr kooperativ sind, was Auskünfte angeht und zweitens dort eine ganze Reihe von Büchern über das El-De-Haus verkauft werden.
 
Seufz. Ja, das ist alles wahr was du da schreibst. Die Mitarbeiter haben mir auch zwei Bücher geliehen, aber ich wollte halt noch mehr Hintergrundinformation.

Verkauft wurden dort keine Bücher, oder hatte ich Tomaten auf den Augen?

Ich wollte mich halt jetzt erst "schlau machen", und dann wieder hinfahren und mir das nochmal anhören, bevor ich mich das selber traue. Damals, als ich Stadtführungen in Düsseldorf gemacht habe, war es mir mehr oder weniger egal. Das habe ich damals nur gemacht, um Geld zu verdienen. Aber hier ist es anders. Da möchte ich keine schlechte Führung liefern, nicht einmal die erste.

Na ich sehe das schon, ich werde noch einmal ausgiebig googeln, meine Notizen noch einmal richtig überarbeiten, und dann kann ich mich dort wieder mal sehen lassen.

Schöne Grüße

Petra
 
Ansonsten versuch doch mal, über das Kölner Stadtarchiv an die Ehrenfelder Edelweißpiraten heranzukommen, vielleicht kannst Du da noch jemanden erwischen, der mehr als nur Zeit- sondern auch Augenzeuge war - bei Berücksichtigung aller methodischer Probleme, die Zeit- und Augenzeugen so mit sich bringen.
 
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