Zu den von Bdaian genannten Häfen kommen noch St. Cruz auf Teneriffa und u. a. bei der Second Fleet Rio de Janeiro. Angesichts der vorherrschenden Wind- und Strömungssysteme lag das auf dem Weg. Die Kapkolonie war praktisch obligatorisch, da diese vor dem sehr langen letzten Stropp der Reise die letzte Möglichkeit bot, Frischwasser, Tiere und Grünzeug mit an Bord zu nehmen. Insbesondere Wasser war ein limitierender Faktor. Sprittechnisch konnte ein Segelschiff theoretisch ewig in See bleiben :scheinheilig: und Vorräte konnten locker für vier bis sechs Monate gebunkert werden. Wasser (und Feuerholz) wurden aber bei jeder sich bietenden Gelegenheit gebunkert, frisches Gemüse zunehmend auch. Bei den Sträflingstransportern - wieder insbesondere der Second Fleet - kamen die hohen Krankenstände sowie notwendige Ausbesserungsarbeiten an den gecharterten Seelenverkäufern hinzu, die längere Aufenthalte in Häfen erforderlich machten.
Wenn nicht kriegerische Ereignisse dem entgegen standen, wurde die Kapkolonie eigentlich immer angelaufen. Insbesondere für die Einrichtung der Sträflingskolonie wurden hier auch häufig weitere Tiere für landwirtschaftliche Zwecke am Zielort beschafft, die wiederum die Auffüllung der Wasservorräte noch erforderlicher machten.
Selbst die "Guardian" als schneller Einzelfahrer im Feuerwehreinsatz machte auf Teneriffa und in der Kapkolonie Station. Dass irgendein Schiff zu dieser Zeit non-stop von England nach Australien durchgebrettert sein soll, wäre mir unbekannt. Allein der Umstand, dass man in dieser Kabel-, Funk- und Satellitenlosen Zeit noch Post und Nachrichten einsammeln bzw. weitergeben sollte und wollte, sprach zusätzlich dagegen.
Auf dem Rückweg, der in der Regel näher an der afrikanischen Küste entlanglief, waren St. Helena und ggf. noch Lissabon weitere Stationen.