Englische Nachnamen farbiger Amerikaner

Zunächst einmal wurden Schwarze vom 16. - 19. Jahrhundert als Sklaven in beide Amerikas verbracht; ohne Sklaverei keine Afrikaner in Amerika. Also auch keine Mulatten. Die Behauptung, dass erst durch Prostitution schwarzer Frauen und weiße Freier Mulatten gezeugt worden wären ist daher wohl als Unsinn abzutun.
 
Zunächst einmal wurden Schwarze vom 16. - 19. Jahrhundert als Sklaven in beide Amerikas verbracht; ohne Sklaverei keine Afrikaner in Amerika. Also auch keine Mulatten. Die Behauptung, dass erst durch Prostitution schwarzer Frauen und weiße Freier Mulatten gezeugt worden wären ist daher wohl als Unsinn abzutun.
Nicht erst, aber sehr oft.
 
Heute vielleicht. Aber um 1865 ?
Aber selbstverständlich,zum Beispiel New Orleans und sonstige Hafenstädte lebten viele Schwarze als freie oder halbfreie Menschen.

Hier wird sehr statich gedacht,nach dem Kliche "Plantage Sklavenhalter Sklaven"!
Es gab auch in den Großstädten des Südens ein schwarzes Proletariat.Viele dieser Schwarzen waren ehemalige Haussklaven oder stammten von Haussklaven ab.Wenn jemand sich in der Großstadt keinen Sklaven mehr leisten konnte,der ließ ihm frei,dann hatte man einen "Fresser"weniger wie man das früher nannte.Haussklaven waren nur schwer verkäuflich und deswegen ließ man sie gehen.So einfach war das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ausserdem als USA Kenner kann ich nur sagen das man dort jeden Tag seinen Namen und seine Religion wechseln kann.

Ich schätze mal, wenn du dich als "USA-Kenner" gerieren magst, haben wir in unseren Reihen etliche Personen mit einer Professur in Amerikanistik. Bislang haben wir von dir vornehmlich Aneinanderreihungen von aufgeschnappten Stereotypen in Halbsätzen gesehen.


Zum Thema:

Bei der Befreiung mußten die Afro-Amerikaner nunmehr mit eigenen Familiennamen erfaßt werden. Diese konnten sie sich weitgehend selbst auswählen, so daß einige zb die Namen von Präsidenten wählten (insbesondere Washington). Der Name der früheren Sklavenhalterfamilie wurde auch in vielen Fällen übernommen; die Verwandtschaft zur Familie war in vielen Fällen gegeben.

Hierzu gibt es eine wenn auch eher populärwissenschaftliche Veröffentlichung, die trotzdem interessant ist:

Edward Ball: Die Plantagen am Cooper River. Eine Südstaaten-Dynastie und ihre Sklaven.Ffm 1999
Original: Slaves in Family. New York 1998

In seinem Buch geht Ball einmal der familiär kolportierten Saga nach, man habe "seine" Sklaven immer bestens behandelt. Dazu interviewt er auch Nachkommen ehemaliger Sklaven seiner Familie, die denselben Nachnamen tragen.


NB zu den Black Muslims: "weiße" (englische, französische) Familiennamen wurden von dem BM generell abgelehnt. Da die ursprünglichen afrikanischen Namen bzw Clans etc nicht mehr bekannt waren, ersetzten die BM-Mitglieder zunächst den Nachnamen durch "X" (so wurde als Malcolm Little Malcolm X). Hieraus ist zb auch ersichtlich, daß anfangs die christlichen Vornamen nicht geändert wurden. Mittlerweile nehmen BM-Mitglieder, wenn sie konvertieren, auch einen anderen Nachnamen an, zumeist aus dem Arabischen.
 
Ingeborg@ US Quellen die nach 1970 erschienen sind,sollte man wirklich genau prüfen, speziell wenn es um Ethnien geht.
 
Hier wird sehr statich gedacht,nach dem Kliche "Plantage Sklavenhalter Sklaven"!

Vielleicht solltest du besser "statisch" und "Klischee" schreiben.

Es gab auch in den Großstädten des Südens ein schwarzes Proletariat.Viele dieser Schwarzen waren ehemalige Haussklaven oder stammten von Haussklaven ab.Wenn jemand sich in der Großstadt keinen Sklaven mehr leisten konnte,der ließ ihm frei,dann hatte man einen "Fresser"weniger wie man das früher nannte.Haussklaven waren nur schwer verkäuflich und deswegen ließ man sie gehen.So einfach war das.

Das ist soweit so ungut Unfug. Es gab nicht nur Sklaven auf dem Feld und Haussklaven; da solltest du offenbar ein wenig an deinen Klischees arbeiten. Es gab darüber hinaus Sklaven, die in handwerklichen Berufen arbeiteten. Nun war - je nach ausgeübtem Handwerk - für diese Personen nicht rund ums Jahr Arbeit zb auf einer Plantage vorhanden, so daß in vielen Fällen der Sklavenhalter erlaubte, daß diese Handwerker selbst nach Aufträgen suchten. Sie mußten aber den Lohn ganz oder in Teilen an den Sklavenhalter abtreten.

Diese Praxis betraf aber nicht nur Handwerker, sondern konnte auch andere, ungelernte Arbeiter umfassen, wie zb Hafenarbeiter, Landarbeiter. Diese auf dem 'freien Markt' antretenden Afro-Amerikaner bildeten eine Konkurrenz für das weiße Proletariat, nicht nur wegen der Arbeitsplätze an sich, sondern auch im Hinblick auf die Löhne.

Das Phänomen der Freilassung von Sklaven, die man wg Verarmung nicht mehr ernähren konnte, ist sehr viel seltener, als du suggerieren möchtest. Du bedenkst nicht, daß es viel einträglicher war, Sklaven zu verkaufen, wenn man finanziell in der Klemme war und dies war der gängigere Weg. Haussklaven waren im Gegenteil sogar begehrte 'Handelsware', zumal wenn diese spezielle Kenntnisse vorweisen konnten.
 
Ingeborg@ US Quellen die nach 1970 erschienen sind,sollte man wirklich genau prüfen, speziell wenn es um Ethnien geht.

Warum ausgerechnet die nach 1970???? :grübel:
Nee, laß mal - die Begründung können wir uns vorstellen.

Und welche 'Ethnien' meinst du? Afro-Amerikaner bilden keine Ethnie. Das brauche ich dem ausgewiesenen USA-Kenner aber doch wohl nicht erst sagen.
 
Aber selbstverständlich,zum Beispiel New Orleans und sonstige Hafenstädte lebten viele Schwarze als freie oder halbfreie Menschen.

Auch wenn der @Eber nicht mehr da ist:
Den Schwarzen der Südstaaten brachte der Bürgerkrieg nicht die wirkliche Befreiung. Die aus der Sklaverei befreiten Schwarzen, die jedoch kein Land erhielten, waren gezwungen, auf den Feldern ihrer früheren Herren als Tagelöhner oder Pächter zu arbeiten. Die frühere Ausbeutung durch die Leibeigenschaft wurde von einer neuen, kapitalistischen Ausbeutung abgelöst, die sich mit den Überresten der früheren Sklaverei verband.
aus GLASNOST Berlin - Der Bürgerkrieg in Nordamerika

Wer dem entfliehen wollte zog in den Norden der USA. Ungefähr nur 20 Prozent Schwarze lebten im Norden (1870). Dies änderte sich durch den rasenden Fortschritt im Norden und der schleichenden Wiedereinführung der Sklaverei im Süden dramatisch:
Episodisch widerkehrende Wirtschaftskrisen (1873-1878, 1882-1885, 1893-1897) verschärften die Situation der Arbeiter und führten zu einer Ausgrenzung von Gruppen (vor allem Nichteuropäer), seitens der weißen Arbeiterschaft. Dazu gehörte auch eine massive Diskriminierung der Schwarzen, die sich ausdrückte in einer verschärften Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen, Schulen und auch Verkehrsmitteln. Auf diese Weise wurde eine ganze Bevölkerungsgruppe ins soziale Abseits geschoben.
aus Hausarbeiten.de - Gründe für den Wandel der Ghettos in den Städten der Vereinigten Staaten von Amerika - Hausarbeit
1866 und 1868 bekamen die Schwarzen formal die vollen Bürgerrechte.
1877 wurde das Wahlrecht für Schwarze aufgehoben.

Dass in New Orleans 1865/66 auch schon freie Schwarze lebten, könnte (?!) man mit folgendem Link nachweisen:
New Orleans Riot - Wikipedia, the free encyclopedia
 
Nicht erst, aber sehr oft.
Dazu noch ein Kommentar, auch wenn "Eber" (Nomen est Omen!) jetzt gesperrt ist, und das vermutlich nicht mehr liest.

Mulatten/Mestizen, sei es als Freie oder Sklaven hatten es meist noch schwerer als die Sklaven, auch wenn sie gern als Aufseher eingesetz wurden. Sie hatten das Problem, dass sie weder unter den Sklaven, noch unter den Weissen gern gesehen waren.
Es ist noch gar nicht so sehr lange her (in Geschichtszeit bemessen), seit die gesellschaftlichen Grenzen offener wurden.

Aber bleiben wir einmal bei deinem Argument, der Prostitution als Grund für "Mischlinge":
Warum also sollte sich eine Prostituierte, die sich normalerweise sehr gut vor ungewollter Schwangerschaft von Freiern schützen kann, ein Kind von einem Freier antun, mit dem sie dann nur Probleme, gerade auch in den eigenen Reihen bekommt? Von den Problemen des Kindes ganz zu schweigen? Ihr Zuhälter jedenfalls hätte kein Intersse an einer Schwangerschaft gehabt, im Gegenteil, sie wäre verprügelt worden. Zu Zeiten der Sklaverei und auch danach gab es keine offene Prostitution, also Strassenstrich, wie wir sie heute kennen, sondern es gab die Freudenhäuser, und da hatte ein Zuhälter oder eine "Maman" das sagen, wie die Mädchen sie gerade auch in New Orleans nannten/nennen mussten(?).

Als Sklavin konnte sie ja nicht wirklich selbst entscheiden, ein Kind auszutragen oder abzutreiben, obwohl natürlich viele Sklavinnen versuchten heimlich abzutreiben und im Entdeckungsfall bestraft wurde. Ihr "Herr" jedenfalls, auch wenn er das Kind mit einer Sklavin nie anerkennen würde/oder konnte, zeigte mit dem Kind aber die Macht nicht nur über sie, sondern über alle seine Sklaven. Das heisst, hier war der "Mischling" durchaus gewollt, um seine Allmacht zu demonstrieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Caro: Warum also sollte sich eine Prostituierte, die sich normalerweise sehr gut vor ungewollter Schwangerschaft von Freiern schützen kann...
Du vergisst offenbar eines: Verhütung und Abtreibung gab es im 19. Jahrhundert nicht. Kurpfuscherische Versuche abzutreiben, endeten selbst im 20. Jahrhundert oft tödlich.

PS: Mitlesen kann @eber noch...
 
Du vergisst offenbar eines: Verhütung und Abtreibung gab es im 19. Jahrhundert nicht. Kurpfuscherische Versuche abzutreiben, endeten selbst im 20. Jahrhundert oft tödlich.
Das stimmt so nicht. Verhütung und sogar Selektion des Geschlechtes gab es sehr wohl, auch wenn nicht alle Frauen die Methoden kannten. Frauen, die partout nicht schwanger werden durften, kannten diese mit Sicherheit, auch wenn sie oft nicht ungefährlich für ihr eigenes Leben waren. Ich muss allerdings die Dateien erst einmal suchen, sorry. Hab ein wenig Geduld ...

Auf die schnelle erst einmal diese Datei, aber ich habe tatsächlich ein Buch gelesen, wo die Methoden drin standen, vielleicht finde ich das noch online ...
http://de.encarta.msn.com/sidebar_1741587191/Drei_Revolutionen_der_Bev%C3%B6lkerungsentwicklung.html

Bereits 1743 erhielt Dr. John Hooper von George II ein Patent auf eine Abbruchpille und es gab mehrere, die um kirchliche Entrüstung zu vermeiden, angeblich "Regelstörungen" beseitigen sollten. http://www.muvs.at/abbruch/medikamente/
 
Zuletzt bearbeitet:
Du vergisst offenbar eines: Verhütung und Abtreibung gab es im 19. Jahrhundert nicht. Kurpfuscherische Versuche abzutreiben, endeten selbst im 20. Jahrhundert oft tödlich.

PS: Mitlesen kann @eber noch...

Verhütung gab es auch schon im 19. Jahrhundert.

Siehe hier:

Geschichte der Verhütung: Ein gewonnener Kampf gegen eine urtümliche Kraft

Geschichte der Verhütung - Verhütung damals

Abtreibung und Empfängnisverhütung in der Frühen Neuzeit
 
Es gibt zwei interessante Bücher zum Thema:

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Robert Jütte
Buch: Lust ohne Last. Geschichte der Empfängnisverhütung
Verlag: C. H. Beck; Erscheinungsort: München; Erscheinungsjahr: 2003;
ISBN-Nr.: 3-406-49430-7;
Wie sind unsere Vorfahren mit Empfängnisverhütung umgegangen? Wie haben sich Techniken und Moralvorstellungen entwickelt, die heute noch gültig sind? Und war die Einführung der Antibabypille tatsächlich Ursache für eine Kulturrevolution? Robert Jütte hat zahlreiche historische Quellen studiert, Gerichtsakten und Aufzeichnungen von Prostituierten durchgearbeitet und liefert auf dieser Grundlage einen fundierten Überblick über das Thema.
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Robert Jütte
Buch: Geschichte der Abtreibung - Von der Antike bis zur Gegenwart
Verlag: C. H. Beck; Erscheinungsort: München; Erscheinungsjahr: 1993;
ISBN-Nr.: 3-406-37408-5;
Der Autor beschreibt in übersichtlichen Kapiteln die Geschichte der Abtreibung in den einzelnen Epochen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Hierbei geht er vor allem auf die rechtlichen Grundlagen, die politischen und gesellschaftlichen Hintergründe sowie die verschiedenen Methoden der Abtreibung ein.
 
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