Entstehung des Postmonopols ...

Sehr geehrte Forenteilnehmer,


... wieso haben damals die Thurn und Taxis - Dynastie die kaiserlichen Vollmachten später verloren ?! Ich nehme an, dass mit der Entstehung
des Dt. Nationalstaates die Monopolstellung der Post entstanden ist, aber
von einer Enteigung der TuT-Dynastie habe ich nie etwas gelesen ...
 
Das war etwas anderes. Die Taler stammten von Preussen bzw. dem Reich nach 1871. Vorausgegangen war aber nach 1815 die allmähliche Auflösung des Monopols in etlichen Staaten. Württemberg war da recht früh. Da flossen auch schon etliche Taler.
 
Das war etwas anderes. Die Taler stammten von Preussen bzw. dem Reich nach 1871. Vorausgegangen war aber nach 1815 die allmähliche Auflösung des Monopols in etlichen Staaten. Württemberg war da recht früh. Da flossen auch schon etliche Taler.

Als Entschädigung für den Wegfall der Reichspost in den linksrheinischen Gütern, bekam T+T 1803 das Erzstift Buchau mit uA Straßberg.

OT:
Für Straßberg strebte T+T nach 1815 wieder die Reichsunmittelbarkeit an, hat aber dann irgendwann aus unbekannten Gründen darauf verzichtet, obwohl die Stimmung dafür "nicht schlecht" war.


Die bis 1918 regierenden Häuser haben sich später beklagt, dass die 1800-1810 mediatisierten wesentlich besser "weggekommen" sind. Eine Tatsache, Thurn+Taxis, Fürstenberg, Waldburg-Zeil usw. kann Baden, Württemberg oder Wittelsbach heute nicht das Wasser reichen. Ganz zu schweigen von z. b. Hohenzollern-Sigmaringen.

Was aber nichts dran ändert, dass man für alle nicht zu sammeln braucht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war etwas anderes. Die Taler stammten von Preussen bzw. dem Reich nach 1871. Vorausgegangen war aber nach 1815 die allmähliche Auflösung des Monopols in etlichen Staaten. Württemberg war da recht früh. Da flossen auch schon etliche Taler.

Ja, sorry, da hatte ich gerade einen Kurzschluss. :rotwerd:
 
Das war etwas anderes. Die Taler stammten von Preussen bzw. dem Reich nach 1871. Vorausgegangen war aber nach 1815 die allmähliche Auflösung des Monopols in etlichen Staaten. Württemberg war da recht früh. Da flossen auch schon etliche Taler.
Meinst Du mich? Reden wir aneinander vorbei? Die von mir genannte Zahl stammt ursprünglich aus Kuhlemann, F.-M.: Modernisierung und Disziplinierung. Sozialgeschichte des preußischen Volksschulwesens 1794 - 1872. Göttingen 1992. Ich hab sie aber Herrlitz, Hopf, Titze, Cloer, Deutsche Schulgeschichte von 1800 bis zur Ggw. entnommen, für die Jahre 1840 - 1850. Es handelt sich also um einen Mittelwert.
 
Hätte ich mal eine Minute gewartet. Im letzten Jahrzehnt vor der Reichsgründung lag der Mittelwert bei 236 Thalern Lehrerjahresgehalt. Spätere Besoldungsangaben habe ich nicht.
 
Kaufkraftvergleiche sind sehr problematisch, weil es ja kaum eine ausreichende Vergleichsgrundlage mehr dafür gibt. Trotzdem haben sich frühere Kollegen mal daran versucht und sind, bei aller Vorsicht und mit den gebotenen Einschränkungen, zu dem Ergebnis gekommen, dass die Kaufkraft eines preußischen Talers von ca. 1860 der Kaufkraft von ca. 190 oder 200 Euro entspreche.
 
So ein Dorfschullehrer erhielt i.d.R. aber auch "Naturalien" von der Bevölkerung. Offenbar hatte man das gleich mit einkalkuliert, wie heute Trinkgelder im Dienstleistungsgewerbe.

@Helma: ...dass die Kaufkraft eines preußischen Talers von ca. 1860 der Kaufkraft von ca. 190 oder 200 Euro entspreche.

Wenn das so stimmt, entspräche das Jahresgehalt eines Lehrers 200 x 236 Euro, also 47200 Euro. Kaum zu glauben, das ist ja mehr als heute.
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Dorfschullehrer erhielt i.d.R. aber auch "Naturalien" von der Bevölkerung. Offenbar hatte man das gleich mit einkalkuliert, wie heute Trinkgelder im Dienstleistungsgewerbe.

Ich bin da nicht sattelfest und ich weiss auch nicht, wie sich der Mittelwert von 236 Talern errechnet. Ich habe allerdings ein Stellenangebot für einen Lehrer in einer alten Zeitung, Ende 19. Jh., in Erinnerung, in dem seine Einkünfte fein säuberlich aufgelistet war nach Grundgehalt, Geldwert der Naturalien und der ihm zur Verfügung gestellten Wohnung sowie den diversen Nebeneinkünften, mit denen Stellenbewerber damals anscheinend rechneten. Nur an die einzelnen Beträge und auch an die Gesamtsumme kann ich mich nícht mehr erinnern.
 
nachgehakt: Vollmacht der TuT-Dynastie

Ich meine mich noch zu erinnern, dass die damalige staatliche Vollmacht für den Alleinvertretungsanspruch von Kurierpost der <Turn-und-Taxis-Dynastie> ein vorläufer war, der juristisch ähnlich wirksam war wie ein Patent, obwohl es
dies zu diesem Zeitpunkt offiziell noch nicht gab ...

Wann gab es denn das Patentrecht erstmals richtig behördenmäßig, muss erst ab 1870 gekommen sein ... obwohl die 1. Erfingswelle gut 20 Jahre später erst begann ?!
 
Ich meine mich noch zu erinnern, dass die damalige staatliche Vollmacht für den Alleinvertretungsanspruch von Kurierpost der <Turn-und-Taxis-Dynastie> ein vorläufer war, der juristisch ähnlich wirksam war wie ein Patent, obwohl es
dies zu diesem Zeitpunkt offiziell noch nicht gab ...

Wann gab es denn das Patentrecht erstmals richtig behördenmäßig, muss erst ab 1870 gekommen sein ... obwohl die 1. Erfingswelle gut 20 Jahre später erst begann ?!

Siehe Wikipedia:

Das erste Patentgesetz im heutigen Sinne wurde in Venedig im Jahr 1474 erlassen, gefolgt von den Statute of Monopolies in England (1623) und Frankreich (1787). Das „Statute of Monopolies“ gilt als Vorbild für die Patentgesetze weltweit.

Ein Tip: Du kannst das Wikipedia auch direkt abfragen: wikipedia.de - Wikipedia, die freie Enzyklopädie
 
sehr lobenswert ... Patente ...

Ich dachte ehrlich das dies im Forum keiner weiß. Da habe ich mich ziemlich getäuscht, weil das ja eine speziell wirtschaftsgeschichtliche Sachthematik war.
 
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