Wenn man Zeitzeugenberichte liest, stößt man oft auf die Aussagen, dass Hitler gerade auf Frauen sehr unwiderstehlich gewirkt habe.
(z.B.: in dem Buch "er war mein Chef" - aus dem Nachlass von Christa Schroeder)
Als Gründe für die Unwiderstehlichkeit werden folgende Punkte genannt:
- sein Machtstreben. Er hat früh gesagt, was er will und wie er es bekommen will
- seine eindrückliche Gestik und Mimik (Üben der Reden vor dem Spiegel)
- und wohl fanden viele Frauen seinen österreichischen Charme entzückend.
Ich denke, dass er mit den Frauen in seiner Umgebung ganz anders umging, als mit den Männern. Gegenüber den Frauen hielt er sich mit Hetzen zurück und wählte Kunst, Kultur und ähnliches als Gesprächsthemen.
Über Eva Braun kursiert die Ansicht, dass sie durch 2 Selbstmordversuche versucht hat, Hitler an sich zu binden, quasi Hitlers Beschützerinstinkte anzusprechen
Viele Frauen waren durchaus angetan von Hitler, er konnte, wenn er wollte, ja durchaus freundlich, sogar charmant sein. Die Fliegerin Hanna Reitsch wollte durchaus mit ihm in Berlin sterben wie es Magda Goebbels und Eva Braun getan haben. Frau Goebbels musste allerdings unbedingt noch ihre Kinder vergiften, da sie sich eine Zukunft ohne Drittes Reich gar nicht vorstellen konnte. Leni Riefenstahl, die zeitlebens immer behauptete, "Dokumentarfilme" gedreht zu haben, wollte sich mit Hitler nur über seine Frisur unterhalten haben, und Winifred Wagner sagte noch 1981 "sie wüsste, dass diese dunkle Seite vorhanden sei, für sie sei er aber nur der Privatmann "Onkel Wolf", der alle Theater zwischen Wolfgang und Wieland Wagner aufteilen wollte und mit dem sie über Kunst und Hundeerziehung plauderte. "Ach käme er doch zur Tür herein" schloss die "hohe Frau" und Muse von Bayreuth, der Onkel Wolf schon einmal einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Eva Braun wurde von Onkel Wolf oft ausgesprochen beleidigend behandelt, er vernachlässigte sie oft und sagte in ihrem Beisein zu Speer, dass sich geniale Männer eine dumme Frau suchen sollten, er könnte es nicht ertragen, wenn er eine Frau habe, die ihm in alles reinrede.
Das tat Eva Braun nicht, sie blieb zeitlebens das Tschapperl, die Mätresse in Wartestellung, die zuweilen Partys veranstaltete, wenn Onkel Wolf abwesend war, der sie beim Besuch von Italiens Außenminister Ciano auf dem Berghof schon mal auf ihr Zimmer verbannte.
Ich frage mich allerdings, welche sensationell neuen Erkenntnisse das Privatleben Hitlers im Hinblick auf seine Person bieten soll. Eigentlich war das doch eine unglaublich enge und recht spießige Kleinbürgeridylle.
Eva Braun hat niemals Ambitionen entwickelt, politischen Einfluß zu gewinnen, noch hat sie in irgendeiner Weise Hitlers Reich in irgendeinem Bereich einen Stempel aufgedrückt, wie das die First Ladys des Dritten Reichs Emmy Göring oder Magda Goebbels getan haben. Sie war die Frau für gewisse Gelegenheiten, die Frau im Hintergrund, die Frau des Privatmanns Hitler.
Das aber blieb sie bis zum bitteren Ende, keine Diana Mosley oder Unity Midford haben es geschafft, sie zu verdrängen. Bei ihr konnte Hitler entspannen.
Ein britischer Historiker nannte Eva Braun einmal eine der größten Enttäuschungen der Geschichte.