Facharbeit - Frauen im NS

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Gast

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Hallo ihr Lieben!
Ich muss in Geschichte eine Facharbeit zur Rolle der Frau im Nationalsozialismus (Mit Ortsbezug) schreiben und mich hauptsächlich auf Presse und Zeitzeugenaussagen beschränken. Für die geplanten Interviews habe ich mir bereits einige Fragen zusammengeschrieben,weiß allerdings nicht,ob diese ideal sind und mir möglichst viele Informationen geben.
Deswegen wollte ich fragen,ob jemand schonmal etwas Ähnliches machen musste,oder Fragen hat,die bei einer Befragung mit Ortsbezug nicht fehlen sollten...?!?!

Herzlichen Dank schonmal im Voraus.
 
Fragenkatalog zur Rolle der Frau im Nationalsozialismus



1.Wurde man bereits in der Schulzeit darauf erzogen,eine gute Mutter, Haus- und Ehefrau zu sein?
Wenn ja, wie äußerte sich dies?
Welche Fächer wurden unterrichtet?
Gab es reine Mädchenklassen?

2.Wie waren die Chancen auf einen Ausbildungsplatz nach der Schule?
Wie wurde das Leben der Mädchen nach der Schule geregelt?
Wurden sie(bis 25) ab 1938 zu einem Jahr in der Haus- oder Landwirtschaft verpflichtet?
Waren dies nur unverheiratete Mädchen, die auf ihre Rolle als Mutter vorbereitet werden sollten? Welche weiteren möglichen Ausbildungsplätze gab es?
Was geschah nach dem Pflichtjahr?
Wie veränderte sich die Rolle der Frau nach dem Abzug der Männer?
Musste man ab 1942 in den Rüstungsbetrieben arbeiten?
Wie wurde diese Arbeit empfunden? Wurde weiterhin die Rolle der Frau als Mutter gefördert?

3.Der Staat sorgte dafür,dass junge Mädchen nach der Schulzeit weiterhin in verschiedenen Einrichtungen, wie z.B. „Glaube und Schönheit“ (Teilorganisation des BDM) beeinflusst werden konnten.
Gab es ähnliche Einrichtungen auch in der Umgebung?
Wie wurden diese wahrgenommen?
Wo gab es solche „Vereine“ ?

Ab 1936 wurde der BDM zur Pflicht.
War man Mitglied?
Wie wurde die Teilnahme erlebt?

4.Wie wurden zur Zeit des Nationalsozialismus Hochzeiten erlebt?
Wie kontrollierte der Staat,dass es sich bei der Heirat um „erbgesunde“ Personen handelte?
Gab es Besonderheiten bei den damaligen Heiraten?

5.Die Frau soll möglichst viele Kinder bekommen, um den „Fortbestand der Rasse“ zu sichern.
Wurde dies in der Umgebung auch umgesetzt?
Wie propagierte die NSDAP in der Ortschaft?
Gab es Frauen die mit dem deutschen Mutterkreutz ausgestattet wurden?
Wo und wie lief dies ab?
Wie empfand man eine solche „Zeremonie“?
Wie wurde ab 1942 (Arbeiten in Rüstungsfabriken wird zur Pflicht) die Mutterrolle gefördert?

6.Wie ging das Leben nach 1945 weiter?
Welche Erfahrungen prägten besonders?
Wie wurden die Schulen verändert bzw. gab es Veränderungen?
Wie ging das Berufsleben der Frau weiter?
Oder wurde sich weiterhin mehr auf die Mutterrolle konzentriert?



Das wären die Fragen,die ich mir bis jetzt notiert hatte....?!?
 
Der Fragenkatalog ist insgesamt schon sehr ausführlich. Allerdings für mein Empfinden an manchen Stellen ein wenig zu passivisch. Bei den Befragten handelt es sich nicht um Objekte, die von der Behörde gelenkt wurden, sondern um agierende Personen. In diese Richtung würde ich die Fragen - wo nötig - umformulieren.
 
Ok. Ich habe die jetzt noch einige Fragen zum evtl. Widerstand der Frauen eingebaut, und werde noch versuchen die Fragen etwas abzuändern.

Habt ihr sonst noch mögliche Vorschläge oder Anmerkungen zu Veränderungen, oder Dingen, die euch als notwendig erscheinen?

Ansonsten herzlichen Dank für eure Hilfe und dafür, dass ihr euch die Zeit genommen habt ... :)
 
Folgende Fragen sind (je nach Alter der Zeitzeugin) in dem Zusammenhang interessant:
1. Welche Einstellung hatte ihre Familie, hatten Sie zur politischen Bewegung vor dem Krieg?
2. Änderte sich das während oder nach dem Krieg und warum?
3. Was erwartete ihre Mutter von Ihnen und was Ihr Vater oder Gatte? Wurden Sie diesen Erwartungen gerecht oder kämpften Sie dagegen an?
4. Haben Sie persönlich das Ende des Krieges als Wohltat empfunden?
5. Änderte sich das in den ersten, harten Jahren nach dem Krieg?
6. Waren Sie eine Trümmerfrau, oder kenne Sie eine solche? Wie haben Sie die Stimmung und das Leben danach empfunden? Welche Probleme hatten Sie wirtschaftlich, politisch, persönlich?


An der Einstellung der Eltern kann man ja bereits absehen wie "Volkstreu" sie waren ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Fragenkatalog ist schon sehr ausführlich.

Ich würde noch prüfen, einen einführenden Abschnitt mit Fragen zum familiären und sozialen Umfeld, Bildungsstand, Kriegsverluste naher Angehöriger usw. der Zeitzeugen einzubauen.

Dieses hilft vielleicht bei der Auswertung der Antworten.
 
Politische Einstellungen sind Privatsache, danach sollte man nur fragen, wenn einem signalisiert wird, dass die Betroffenen da gesprächsbereit sind. Ansonsten wird man eh nur ausweichende Antworten bekommen oder geschönte. Die Frage ob man "persönlich das Ende des Krieges als Wohltat empfunden" habe ist sehr suggestiv. Offener wäre eine Frage, wie die Betroffene das Kriegsende und die Nachkriegszeit erlebt hat. Je nach Region ist diese Frage aber auch bedenklich, man denke etwa an Massenvergewaltigungen.
 


Dazu fällt mir noch die wirklich gute SammlerEdition vom Weltbild Verlag ein: Mutige Frauen im Dritten Reich.
Die Frauen haben entweder selber geschrieben, manche auch in Tagebuchform oder es gibt CoAutoren. Sie kommen aus unterschiedlichen Schichten, Alter, Ansichten und auch Lebenswege sind ebenfalls sehr verschieden.

Stellvertretend genannt seien Maria Gräfin von Maltzan, Mascha Rolnikaite, Erica Fischer (Aimée und Jaguar), Hermann Vinke (Das kurze Leben der Sophie Scholl), Anita Lasker-Wallfisch und Roma Ligocka mit Iris von Finckenstein (Das Mädchen im roten Mantel).

Das kann natürlich nur ergänzend sein und wenn Zeit übrig ist.

Die Fragen finde ich gut, eher wird es zuviel für ein Interview. Sehr wichtig ist der Hinweis von El Quijote, man sollte generell nicht drängen und sehr sensibel mit seinen GesprächspartnerInnen umgehen.

Besteht eine Chance, etwas vom Ergebnis hier zu lesen?

Ansonsten bleibt mir nur noch viel Erfolg zu wünschen.
 
Mir fehlt da noch der Widerstand der Frauen.

Das könnte man auch umkehren zu den Tätern, zB:

Berger, Christiane
Titel : Die "Reichsfrauenführerin" Gertrud Scholtz-Klink : Zur Wirkung einer nationalsozialistischen Karriere in Verlauf, Retrospektive und Gegenwart

Dissertation online verfügbar:
Die "Reichsfrauenführerin" Gertrud Scholtz-Klink : Zur Wirkung einer nationalsozialistischen Karriere in Verlauf, Retrospektive und Gegenwart / Berger, Christiane
 
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