Facharbeit: Wie schreibe ich eine Einleitung?

Gehen wir das Ganze mal methodisch an: Natürlich schreibt man die Einleitung erst zu Schluss. Jeder Schreibprofi weiß das. Und dennoch: Wenn das Fazit in der Einleitung schon vorweggenommen wird, dann vermittelt die Arbeit einen falschen Eindruck, nämlich den Eindruck dessen, dass man nicht ergebnisoffen gearbeitet hat, sondern schon von Beginn an ein Ergebnis (und kein Forschungsziel) formuliert hat und so letztlich nur seine Vorstellung bestätigt hat.
 
Die hohe Kunst ist es,
1. Den Zuhörern den Appetit auf mehr zu wecken
2. Die Spannung aufrecht zu erhalten

Ich würde den Zuhörern nicht ein Fazit im voraus präsentieren, sondern ihnen virtuell "den Speck durch den Mund ziehen", so im Stil von

"Heute erfahren sie..."
(Beispiele)
- wie xy funktioniert
- woher das Wort Fazit stammt
- warum die Bananen krumm sind
- wer als erster den Südpol betreten hat
etc.

Das Wort Fazit stammt aus dem Lateinischen und bedeutet übrigens 'ich habe es gemacht'.
 
Uh. Mein Fehler.

Danke zunächst für die tollen Antworten.

Ich meinte natürlich nicht, dass das Fazit inhaltlich vorweg genommen werden sollte. Sondern mehr so, wie Megatrend das darstellt.

In meiner Einleitung lege ich meine Herangehensweise dar. So nach dem Motto: Zunächst muss Moritzens Jugend betrachtet werden, da dort die Grundsteine für seine konfessionelle Orientierung gelegt wurden.

Und dann dies, und dann das und so weiter und so fort.

Die Frage ist, ob ich tatsächlich einen - in meinen Augen komischen Satz, anfügen sollte, der sinngemäß etwa so klingen müsste:

"Nachdem ich die Standpunkte gegeneinander abgewogen habe, werde ich ein Fazit präsentieren."

Das klingt doch irgendwie blöd und ist außerdem für eine Hausarbeit selbstverständlich.

Viele Grüße und nochmal Danke!
 
Die Frage ist, ob ich tatsächlich einen - in meinen Augen komischen Satz, anfügen sollte, der sinngemäß etwa so klingen müsste:

"Nachdem ich die Standpunkte gegeneinander abgewogen habe, werde ich ein Fazit präsentieren."

Das klingt doch irgendwie blöd und ist außerdem für eine Hausarbeit selbstverständlich.

Eben! :fs:
 
Alles, was schon gesagt wurde, ist richtig. Es ist allerdings auch nicht völlig abwegig bereits in der Einleitung eine Art Zusammenfassung zu schreiben, die dann damit endet, auf die folgenden Begründung hinzuweisen.
 
Ich habe in meinen Einleitungen eigentlich ersteinmal die Kernfragestellung präsentiert, ggf. mit Beispiel, dann ein paar Quellen genannt, auf die ich mich in meiner Arbeit bezogen habe und somit gleichzeitig einen groben Überblick über die Gliederung geliefert.

Bin damit immer gut gefahren, weil es a) einerseits dem Leser/Zuhörer einen Überblick über das noch Kommende verschafft und b) nicht alles vollständig vorwegnimmt.
Es ist eben auch immer eine Geschmacksfrage... zudem habe ich für mich festgestellt, dass es mir hilft, wenn ich die Einleitung zuerst als "Kladde" formuliert habe, weil es mir selbst für die Arbeit einen groben "roten Faden" vorgegeben hat und außerdem ab und zu zusätzliche Fragen aufgeworfen hat, die ich mir bei der eigentlichen Themensuche gar nicht gestellt habe.

Wenn ich meine Arbeit fertig hatte, habe ich die "Kladde" nochmal ausgepackt und durchgesehen und geändert, bzw. angepasst.
 
Ich schreib meine Einleitung eigentlich immer am Anfang. Seit ich dann mal am Schluss auf einmal Sachen reingeschrieben habe, die eigentlich in die Einleitung gehören, überarbeite ich sie aber zu Schluss nochmal. Aber zumindest die Fragestellung muss ich haben, sonst weiß ich nich, was ich im Hauptteill schreiben soll. Dann schreibe ich, komme zu irgendeinem Ergebnis und dann bastel ich die Einleitung so um, dass es auch wirklich zusammenpasst. :D
Mir fällt eigentlich erst beim Schreiben auf, worum es wirklich geht... das weiß ich vorher doch nicht so genau.
 
Also ich schreiben immer 2 Einleitungen. Da ich mich, bevor ich die Einleitung schreibe schon ausführlich mit der vorhandenen Litereatur befasst habe, kann ich da natürlich auch viel erwähnen. Danach schreibe ich dann dem Hauptteil und überarbeite danach meine anfängliche Einleitung nochmals. Das liebt aber daran, dass ich einige Profs habe, die eine Einleitung haben wollen, wenn man kommt um die Hausarbeit zu besprechen.
 
Also ich schreiben immer 2 Einleitungen. Da ich mich, bevor ich die Einleitung schreibe schon ausführlich mit der vorhandenen Litereatur befasst habe, kann ich da natürlich auch viel erwähnen. Danach schreibe ich dann dem Hauptteil und überarbeite danach meine anfängliche Einleitung nochmals. Das liebt aber daran, dass ich einige Profs habe, die eine Einleitung haben wollen, wenn man kommt um die Hausarbeit zu besprechen.

Das wäre dann ein Exposé. Exposé und Einleitung unterscheiden sich zwar nur unwesentlich voneinander und in der Sache hast du sicherlich Recht, dass eine anfängliches Exposé sich in überarbeiteter Form als Einleitung leicht in einer Arbeit wiederfinden kann, aber ganz grundsätzlich handelt es sich von der Intention beider Formen um unterschiedliche Gattungen wissenschaftlicher Literaturproduktion.
 
Hallo,
ich hätte auch eine Frage oder einen Ratschlag für meine FA.
Ich schreibe über die Folgen der Wiedervereinigung in D. für die Arbeitnehmer in Berlin 1991. Warum ich mir das angetan habe weiß ich leider selber nicht.
Ich habe soweit die meißten Themen abgeklappert und braucher nur noch Teil4 . In dem Hab ich schon ARbeitsmarktsituation und Arbeitslosenquoten fertig gebracht.
Mir fehlt ein drittes Thema.
Ich würde entwerder die verschiedenen ansichten pber die Arbeitsituation meiner Zeitzeugen schreiben oder die Entwicklung eines Unternehmens beschreiben.
Was haltet ihr für angebracht???
Oder was würde euch mehr zusagen, zumal ich schon in dern Fordern Themen auf die Zweugen eingegangen bin...

Über antworten wäre ich echt fröhlich=)

Flora
 
Um deine Frage wirklich beurteilen zu können, wäre es ganz sinnvoll wenn du uns zum einen deine Grobgliederung einstellst und uns zum anderen verrätst in welchem Fach du schreibst.
 
Ich schreibe im LK Geschi.

Meine Gliederung sieht genau so aus :
1. Einleitung

2. Kurzer anriss des Wiedervereinigungsprozesses

3. Die Einheit
3.1. Die wirtschaftliche Einheit: die Planwirtschaft wird zur sozialen Marktwirtschaft
3.2. Die wirtschaftliche Rückständigkeit der DDR

4. Berlin nach der Einigung (1991)
4.1. Arbeitsplatzentwicklung im Jahr 1991
4.2. Arbeitslosigkeitsentwicklung im Jahre 1991
4.3. Entwicklung der Unternehmen 1991 – Bilanz

5. Fazit
 
Nachdem du unter 4.3 (ja ich weiß, ich bin manchmal etwas pedantisch aber gesprochen heißt es "vier Punkt drei" und nicht "vier Punkt drittens", hinter der drei ist daher kein Punkt :winke:) die Unternehmensentwicklung 1991 darstellst, passt die exemplarische Beschreibung eines Unternehmens besser zum roten Faden der Gliederung.
 
Dankeschön . Ich werde das auf jeden Fall berichtigen .:)
Wahrscheinlich werde ich das Unternehmen nehmen, welches den Trabbi hergestellt hat.
Kann ich dann Wikipedia als zulässige Quelle nehmen. Die anderen Quellen die ich gefunden habe sind nicht sehr nützlich.
 
Normalerweise kann man Wikipedia nicht als Quelle nutzen. Die Wikiartikel sind aber mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis versehen, so dass du gut darauf aufbauend nachforschen kannst.
 
Schönen guten Abend liebes Forum,

vorweg : Es tut mir leid, dass ich diesen Thread wieder pushe, aber das scheint mir fast wie ein Art Sammelthread zum Thema Facharbeit geworden zu sein, also poste ich meine Frage hier.
Fach ist Geschichte, und mein Thema in etwa : "Ausrüstung und Strategie der Soldaten in Alexander's Heer im Vergleich zu denen aus Dareius ".
Nun ja, eigentlich will ich in meiner Facharbeit erörtern, wie Alexander Dareius so vernichtend schlagen konnte, obwohl eher zahlmäßig eigentlich oft im Nachteil war. Das will ich tun, indem ich mich über seine Kriegsstrategie in seinen Schlachten informiere. Wie der Titel schon verrät, will ich dabei auch auf einzelne Einheiten von Alexander's Heer eingehen, die eine wichtige Rolle in seiner Kriegsstrategie spielen.
Nun, dazu habe ich eine Gliederung entworfen, bei der ich mir aber sehr unsicher bin. Sie wirkt irgendwie ... zu monoton :

1. Einleitung : Fakten über Alexander, sein Heer und seine Gegner
( Ob das den Sinn trifft, hmm. Ürsprünglich hatte ich sowas im Kopf : Ich nenne ein paar erstauntliche Daten, wie zB die größe Alexanders Heer im Vergleich zu Dareius, dass Alexander selber noch sehr jung war, etc. und wollte eig. am Ende der Einleitung auf die Frage hinaus, wie es Alexander gelingen konnte, so überragend zu gewinnen. )

2. Wichtigste Schlachten und die Gründe für den Sieg

2.1 Schlacht bei Issos
2.1.1 Territoriale Gegebenheiten
2.1.2 Makedonische Kavallerie als ausschlaggebende Einheit
2.1.2.1 Ausrüstung
2.1.2.2 Taktik

2.2 Schlacht von Gaugamela
2.1.1 Territoriale Gegebenheiten
2.2.2 Makedonische Phalanx als wichtigstes Mittel zur Verteidigung
2.2.2.1 Ausrüstung
2.2.2.2 Taktik

3. Nachteile von Dareios III. Heer

3.1 Schlechte Mobilität
3.2 Schlechte Kommunikation innerhalb des Heeres
3.3 Ineffizienz der Streitwägen als "Sepzialwaffe"

4. Schlusswort : Zusammenfassung der Gründe, wieso Dareios III. so vernichtend geschlagen wurde

5. Literaturverzeichnis


Nun, ich will ehrlich sein : Die Gliederung entstand in einem sehr frühen Stadium der Facharbeit, in dem keiner der Schüler aus dem Seminar ein Buch zu seinem Thema besaß. Der Punkt 2.1 ... ist ... sagen wir mal ausgedacht. Ich habe keine Ahnung, ob die makedonische Kavallerie in der Schlacht von Issos eine wichtige Rolle gespielt hat. Ich weiß aber, dass die terretorialen Gegebenheiten schon eine Rolle gespielt haben.
Es geht auch eher ums Prinzip der Gliederung. Ich wollte es praktisch so machen : Schlacht A : Einheit A ist wichtig -> Ausrüstung von Einheit A -> dahinterliegende Taktik.
Schlacht B : Einheit B ist wichtig -> Ausrüstung von Einheit B -> ...
Gleichzeitig dachte ich, dass ich dadurch, dass ich mir die Schlachten anschaue, auch direkt einen Vergleich mit Dareios III. Heer haben werde; schließlich treffen die beiden aufeinander.
Aber das wirkt auch irgendwie monoton, meint Ihr nicht ? Zusätzlich weiß ich nicht, ob sich das ganze überhaupt so umsetzen lässt, wie ich mir das vorstelle.

Puh, langer Post ;P An dieser Stelle schonmal danke an alle, die sich die Mühe gemacht haben und ihn durchgelesen haben.
Noch ein paar Infos : Die Facharbeit sollte c.a 12 Seiten geschriebener Text sein, Schriftgröße 12 und 1.5 cm Rand links und Rechts. Zitieren sollen wir immer mit Fussnoten.
Zur Literatur : Ich habe hier zwei Werke vor mir liegen : Einmal "The Generalship of Alexander the Great" von J.F.C. Fuller ( Deutsche Übersetzung ) und "Das Heer Alexanders des Großen in seinen Teilen und deren Wandlungen" von Herbert Schwarz.
Weitere Literatur, die ich auf meiner Liste habe, aber leider nicht nach Hause ausleihen kann : "Die griechischen Armeen" von Peter Conolly ; "Die Armee Alexanders des Großen" von Nick Secunda ; "Geschichte der Kriegskunst" von Hans Delbrück.
Habt Ihr evtl. noch andere Vorschläge für Literatur, insbesondere im Hinblick auf mein Thema ?

Vielen Dank schonmal im Voraus und nochmal einen schönen Abend :winke:
 
Zum Thema Literatur: Wie wäre es mit den griechischen Geschichtsschreibern, die über Alexander berichten? Musst sie natürlich nicht auf Griechisch lesen ...

Bisher finde ich Deine Liste etwas dünn (Conollys Buch über die griechischen Armeen hab ich vor mir liegen ... das sind nicht einmal 20 Seiten mit vielen Bildern über das Zeitalter Alexanders)

Grundsätzlich ist es nicht gleich schlecht, wenn eine Gliederung "monoton" ist.

Du musst Dir ganz klar machen: Du hast ein Thema - über das sollst Du schreiben. Alles, was nicht wirklich zu diesem Thema beiträgt, kann Dir negativ ausgelegt werden. Wenn Dein Thema "Ausrüstung und Strategie" ist, dann ist DAS der Inhalt Deiner Facharbeit.

Wenn Du eigentlich darüber schreiben willst, wie Alexander Dareios schlagen konnte, dann deckt sich das zwar in den meisten Bereichen (Ausrüstung und Strategie haben eine große Rolle gespielt), aber nicht unbeding in allen Bereichen.

"Territoriale Gegebenheiten" (Terrain?) haben dann nur etwas in der Arbeit verloren, wenn sie in einem Zusammenhang mit Ausrüstung (wohl eher nicht) oder Strategie (durchaus möglich) stehen - dann würde ich sie aber nicht extra, sondern unter dem Punkt "Strategie" nehmen.

Wenn es Dir bestimmte Einheiten besonders angetan haben ... würde ich auch sie unter den Punkt "Strategie" nehmen, denn Alexander wird ja dann sehr wohl in seinen Planungen berücksichtigt haben, dass seine Reiterei Besonderes leisten kann.

Mir würde (aber das soll jetzt nicht so verstanden werden, als dass Du das auch so machen sollst) folgende Gliederung für mich besser einleuchten:

Einleitung

Ausrüstung der griechischen Armee im Vergleich zur persischen

Vergleich der griechischen und persischen Strategie

1) bei Issos
1.1. Berücksichtigung des Terrains
1.2. Berücksichtigung der Ausrüstung
1.3. Einsatz/Verwendung bestimmter Truppenteile (hier kann man dann auch schreiben, dass die Wirkung bestimmter Waffen oder Einheiten überschätzt wurde)
1.4. Generelle Strategie (falls noch was anderes deutlich werden soll)

2) bei Gaugamela (und dann analog zu Issos)

Das nur mal ganz schnell als Anregungen.
 
Der Conolly ist zwar ganz nett als Bilderbuch, aber in vielen Bereichen arbeitet er einfach mit Theorien die sich weder durch literarische noch durch archäologische Quellen endgültig untermauern lassen.

Des Weiteren sind solch umfassende vergleichende Arbeiten immer schlecht zu leisten, die von Papa_Leo vorgenommene Beschränkung ist also durchaus sinnvoll, die Fragestellung die nur auf "militärisches" abzielt.

Außerdem solltest du.. was sehr wichtig ist, die vorliegenden Schriftquellen anhand kritischer Editionen (nicht nur die Reclamübersetzung) untersuchen und auf ihre etwaige Glaubwürdigkeit untersuchen sowie in den Forschungskontext einordnen.
 
Hey Leute, ich schreibe bald auch eine Facharbeit und bin verzweifelt, da ich Probleme mit dem Schlussteil habe. Kann mir irgendjemand beschreiben, wie ein sehr gut gelungener Schlussteil aussieht? Das war schon immer meine Schwäche.
 
Hey Leute, ich schreibe bald auch eine Facharbeit und bin verzweifelt, da ich Probleme mit dem Schlussteil habe. Kann mir irgendjemand beschreiben, wie ein sehr gut gelungener Schlussteil aussieht? Das war schon immer meine Schwäche.

Im Grunde genommen musst du im Schlussteil einerseits deine Ergebnisse knapp zusammenfassen, vor allem aber die Frage beantworte, die du dir am Anfang gestellt hast. Der Facharbeit liegt eine Problematik zugrunde, die du am Anfang (im Vorwort) der Arbeit darstellst, im Hauptteil untersuchst und im Abschluss beantwortest (bzw. zu beantworten versuchst).
 
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