Andronikos
Mitglied
Eine sehr Hindenburg-freundliche Version der Geschichte ist auf der Seite zur Tannenbergschlacht nachzulesen:
"Hitler wird Kanzler
In den Mittagsstunden des 30. Januar 1933 tickten die Fernschreiber der Nachrichtenagenturen in die Welt hinein: "Adolf Hitler vom Reichspräsidenten zum Reichskanzler ernannt!" Als sich der Abend über Berlin senkte, marschierten Zehntausende in den Uniformen der SA, der SS und des Stahlhelms mit brennenden Fackeln unter den Klängen ihrer Musikkorps durch das Brandenburger Tor, durch die Wilhelmstraße, um den Reichspräsidenten und den neuen Reichskanzler zu grüßen. Zur nüchternen Beurteilung dessen, was an diesem Tage geschehen war, möge die Aussage dienen, die der frühere Reichspressechef Dr. Zechlin, Mitglied der SPD, am 16. März 1949 als Zeuge in einem Entnazifizierungsverfahren machte:
"Wir hatten keinen Mann mehr, der gegen Hitler etwas machen konnte ... Dann kam die Periode Papen, die meiner Ansicht nach nur ein Hinauszögern war ... Dann habe ich noch die letzten Dezember-Tage in Deutschland verlebt, auch noch die Eröffnung des Reichstages am 6. Dezember, wo der Alterspräsident General Litzmann, dessen Name und Stellung bei dem Reichspräsidenten eine gewisse Bedeutung hatte, nun die furchtbare Anklagerede gegen Hindenburg hielt und wo er ihn beschwor, wenn ihn nicht der Fluch der Geschichte treffen sollte, Hitler die Kanzlerschaft zu übertragen, um nicht durch die Verweigerung der Kanzlerschaft an Hitler das deutsche Volk dem Kommunismus preiszugeben. Es gab keine andere Möglichkeit, diese Meinung habe ich, die Reichskanzlerschaft Hitlers zu verhindern. Eine ‚Machtübernahme' war es am 30. Januar ja kaum. Hitler, Göring und Frick standen ja als alleinige Nationalsozialisten den Herren von Blomberg, Neurath, Hugenberg usw. gegenüber ... Ich bin der Ansicht gewesen - und bin es heute noch - dass, wenn der Reichspräsident Hitler nicht die Kanzlerschaft am 30. Januar 1933 gegeben hätte, Hitler das im Februar oder März erreicht hätte, und ich bin der Meinung, daß ein großer Teil des deutschen Volkes zugestimmt hätte."
Das ist es gewesen. Man soll sich nichts vormachen. Der einzig wahre Grund, warum Hitler "an die Macht" kam war, dass er von den Deutschen gewählt wurde; ganz demokratisch, ganz legal. Wen sollte der Reichspräsident mit der Regierungsbildung denn sonst beauftragen.?
Bei der Wahl des Reichstages am 31. Juli 1932 votierten 44% !!! der Wähler für die NSDAP. Die restlichen Pateien waren nicht in der Lage, dagegen eine Mehrheit zu bilden. Die Regierung Papen scheiterte. Erneut wurden Wahlen für den 6. November ausgeschrieben.
Hier verlor die NSDAP zwar 34 ihrer 230 Sitze im Reichstag, sie blieb aber stärkste Patei. Dafür gewann die Kommunistische Patei 16,8% der Stimmen. Gab es einen Ausweg? Der amtierende Kanzler von Papen entwickelte einen Plan, den er Hindenburg vorlegte. Danach sollte der Reichstag einige Monate beurlaubt werden, und inzwischen sollte eine neue Verfassung ausgearbeitet werden. Gegen die NSDAP sollte die Reichswehr eingestzt werden.
Das bedeutete Verfassungsbruch. Dem konnte der Präsident nicht zustimmen. Er beauftragte den ehemaligen General von Schleicher mit der Regierungsbildung. Auch er scheiterte. Es kam im Reichstag zu Abstimmungen, wo sogar die Kommunisten mit den Nazis stimmten, um eine Regierungsmehrheit zu verhindern.
Von Hindenburg selbst ist aus jenen Tagen eine ernste Szene überliefert: Als der bisherige Reichskanzler von Schleicher sich bei ihm abmeldete, sagte ihm der Reichspräsident: "Ob das, was ich jetzt tue, richtig ist, weiß ich nicht; ich werde es aber bald wissen, wenn ich da oben bin". Dabei zeigte er zum Himmel.
Diesem Misstrauen entsprachen die "Sicherungen", die bei der Regierungsbildung am 30. Januar vorgesehen wurden. Acht bürgerliche Minister standen nur drei nationalsozialistischen Regierungsmitgliedern gegenüber. So sollte verhütet werden, dass Hitler die totale Macht in seiner Hand vereinigte. Papen als Vizekanzler hatte allen Unterredungen Hitlers mit dem Reichspräsidenten beizuwohnen. Sowohl die Außenpolitik als auch die Wehrmacht sollten dem Einfluss des Reichskanzlers entzogen bleiben, so lauteten zunächst die Weisungen des Reichspräsidenten. "
http://www.tannenberg1914.de/4_feldh/praes.htm
Ich glaube nicht, das die Sache ganz so unausweichlich gewesen war.
"Hitler wird Kanzler
In den Mittagsstunden des 30. Januar 1933 tickten die Fernschreiber der Nachrichtenagenturen in die Welt hinein: "Adolf Hitler vom Reichspräsidenten zum Reichskanzler ernannt!" Als sich der Abend über Berlin senkte, marschierten Zehntausende in den Uniformen der SA, der SS und des Stahlhelms mit brennenden Fackeln unter den Klängen ihrer Musikkorps durch das Brandenburger Tor, durch die Wilhelmstraße, um den Reichspräsidenten und den neuen Reichskanzler zu grüßen. Zur nüchternen Beurteilung dessen, was an diesem Tage geschehen war, möge die Aussage dienen, die der frühere Reichspressechef Dr. Zechlin, Mitglied der SPD, am 16. März 1949 als Zeuge in einem Entnazifizierungsverfahren machte:
"Wir hatten keinen Mann mehr, der gegen Hitler etwas machen konnte ... Dann kam die Periode Papen, die meiner Ansicht nach nur ein Hinauszögern war ... Dann habe ich noch die letzten Dezember-Tage in Deutschland verlebt, auch noch die Eröffnung des Reichstages am 6. Dezember, wo der Alterspräsident General Litzmann, dessen Name und Stellung bei dem Reichspräsidenten eine gewisse Bedeutung hatte, nun die furchtbare Anklagerede gegen Hindenburg hielt und wo er ihn beschwor, wenn ihn nicht der Fluch der Geschichte treffen sollte, Hitler die Kanzlerschaft zu übertragen, um nicht durch die Verweigerung der Kanzlerschaft an Hitler das deutsche Volk dem Kommunismus preiszugeben. Es gab keine andere Möglichkeit, diese Meinung habe ich, die Reichskanzlerschaft Hitlers zu verhindern. Eine ‚Machtübernahme' war es am 30. Januar ja kaum. Hitler, Göring und Frick standen ja als alleinige Nationalsozialisten den Herren von Blomberg, Neurath, Hugenberg usw. gegenüber ... Ich bin der Ansicht gewesen - und bin es heute noch - dass, wenn der Reichspräsident Hitler nicht die Kanzlerschaft am 30. Januar 1933 gegeben hätte, Hitler das im Februar oder März erreicht hätte, und ich bin der Meinung, daß ein großer Teil des deutschen Volkes zugestimmt hätte."
Das ist es gewesen. Man soll sich nichts vormachen. Der einzig wahre Grund, warum Hitler "an die Macht" kam war, dass er von den Deutschen gewählt wurde; ganz demokratisch, ganz legal. Wen sollte der Reichspräsident mit der Regierungsbildung denn sonst beauftragen.?
Bei der Wahl des Reichstages am 31. Juli 1932 votierten 44% !!! der Wähler für die NSDAP. Die restlichen Pateien waren nicht in der Lage, dagegen eine Mehrheit zu bilden. Die Regierung Papen scheiterte. Erneut wurden Wahlen für den 6. November ausgeschrieben.
Hier verlor die NSDAP zwar 34 ihrer 230 Sitze im Reichstag, sie blieb aber stärkste Patei. Dafür gewann die Kommunistische Patei 16,8% der Stimmen. Gab es einen Ausweg? Der amtierende Kanzler von Papen entwickelte einen Plan, den er Hindenburg vorlegte. Danach sollte der Reichstag einige Monate beurlaubt werden, und inzwischen sollte eine neue Verfassung ausgearbeitet werden. Gegen die NSDAP sollte die Reichswehr eingestzt werden.
Das bedeutete Verfassungsbruch. Dem konnte der Präsident nicht zustimmen. Er beauftragte den ehemaligen General von Schleicher mit der Regierungsbildung. Auch er scheiterte. Es kam im Reichstag zu Abstimmungen, wo sogar die Kommunisten mit den Nazis stimmten, um eine Regierungsmehrheit zu verhindern.
Von Hindenburg selbst ist aus jenen Tagen eine ernste Szene überliefert: Als der bisherige Reichskanzler von Schleicher sich bei ihm abmeldete, sagte ihm der Reichspräsident: "Ob das, was ich jetzt tue, richtig ist, weiß ich nicht; ich werde es aber bald wissen, wenn ich da oben bin". Dabei zeigte er zum Himmel.
Diesem Misstrauen entsprachen die "Sicherungen", die bei der Regierungsbildung am 30. Januar vorgesehen wurden. Acht bürgerliche Minister standen nur drei nationalsozialistischen Regierungsmitgliedern gegenüber. So sollte verhütet werden, dass Hitler die totale Macht in seiner Hand vereinigte. Papen als Vizekanzler hatte allen Unterredungen Hitlers mit dem Reichspräsidenten beizuwohnen. Sowohl die Außenpolitik als auch die Wehrmacht sollten dem Einfluss des Reichskanzlers entzogen bleiben, so lauteten zunächst die Weisungen des Reichspräsidenten. "
http://www.tannenberg1914.de/4_feldh/praes.htm
Ich glaube nicht, das die Sache ganz so unausweichlich gewesen war.