Hier findet sich etwas über Zweikämpfe aus einer der Isländer-Sagas:
Holmgang
ob das so stimmt? -:
Holmgang-Link schrieb:
Der Holmgang war die übliche Lösung für Streitigkeiten im germanischen Kulturkreis in der Wikingerzeit.
eine zunächst absurd erscheinende Überlegung:
in älteren Cowboy-Filmen sehen Prügeleien immer so adrett und edel aus: man boxt aufrecht stehend und die Frisur bleibt stets in Ordnung - wird man Zeuge einer realen zünftigen Dorffestschlägerei (ein Vergnügen, welches ich schon dreimal beobachten durfte), so wandert der ballettartig choreograqfierte Cowboyzoff freilich ins Reich der reinen Ästhetik :rofl::rofl:
Zweikämpfe und deren Beschreibung, seien es Holmgänge, seien es Gottesurteile, erscheinen stets beinahe "verklärt", voller edler Regeln, wie schön die Herren fechten und die Klingen kreuzen wie Nureev die Beine... auch spätere Inszenierungen solcher hochedler Kommentkämpfe, sei es das Gottesurteil in Wagners "Lohengrin", sei es der Turnierzweikampf im Historienschinken "Der Cid" legen ein Bild von zartfühlendster Ritterlichkeit nahe... :grübel:
sofern bzgl. des Holmgangs die Quellen einigermaßen zeitgenössisch und realistisch sind, so scheinen mir die
Begrenzungen des Kampffelds sowie die als schon entscheidend vorgegebene
geringfügige Verletzung zunächst auf eines zu deuten: dass man die Steithähne hindern wollte, sich sogleich gegenseitig totzuschlagen.
Ich habe den Verdacht, dass der Einsatz frühmittelalterlicher und mittelalterlicher Waffen durchaus gnadenlos pragmatisch war, also von edler ritterlicher Zweikampfpose für die ästhetische Galerie weit entfernt... Zumal auch Schnittwunden, kleinere Verletzungen an nicht lebenswichtigen Organen in jenen medizinisch doch relativ ruralen Zeiten gravierende Folgen haben konnten - mit anderen Worten: ich nehme an, die hatten sich, sei es bei Überfällen, Kriegen oder eben Holmgängen/Gottesurteilen, mit jedem Mittel gegenseitig zu massakrieren versucht...
Natürlich sind
Bilder und
Vorstellungen etwas ganz anderes, als die brutal derbe Realität - so wundert nicht, dass sich Berichte über blutrünstige Massaker ebenso wie die Bilder vom edlen Kämpen aus dem Mittelalter finden. (interessant hierzu am Rande Scheibelreiters "
barbarische Gesellschaft", speziell das Kapitel über Kriegslist etc.)