Feldpost

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Gast

Gast
Ich habe hier eine alte Feldpostsendung von meinem Opa(der war Feldwebel).
Der Brief ist vom 20.11.1940 - wobei man die 0 von der 40 nur noch andeutungsweise erkennen kann, bin mir also nicht ganz sicher. Er schrieb darin, dass sie auf der Fahrt nach Rusa seien, dass 60km vor Muskau liegt. Er meint auch noch, dass sie dort wohl 3 Wochen eingesetzt werden würden. Danach würde es zurück ins Reich gehen. Er schreibt noch: " Es ist eine Hundshölle, so daß man im Wagen nicht schlafen kann".

Hat jemand von euch weitere Details zu diesem Feldzug, falls es überhaupts einer war?? Ist mir echt wichtig. Mein Opa ist übrigens lebend wieder zurückgekehrt.

MfG
Paul
 
Der Brief muss von 1941 stammen, denn der Feldzug gegen Russland begann erst am 22. 06. 1941. Rusa wurde im Oktober 1941 erobert, es lag 100 Kilometer westlich von Moskau und später, in der Abwehr der russischen Gegenoffensive, wohl im Operationsgebiet der 4. Armee sowie der Panzergruppe 4.
Dein Opa nahm auf jeden Fall an der Spätphase folgender Operation teil:

http://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Taifun
 
Gast schrieb:
Ich habe hier eine alte Feldpostsendung von meinem Opa(der war Feldwebel).
Der Brief ist vom 20.11.1940 - wobei man die 0 von der 40 nur noch andeutungsweise erkennen kann, bin mir also nicht ganz sicher. Er schrieb darin, dass sie auf der Fahrt nach Rusa seien, dass 60km vor Muskau liegt. Er meint auch noch, dass sie dort wohl 3 Wochen eingesetzt werden würden. Danach würde es zurück ins Reich gehen. Er schreibt noch: " Es ist eine Hundshölle, so daß man im Wagen nicht schlafen kann".

Hat jemand von euch weitere Details zu diesem Feldzug, falls es überhaupts einer war?? Ist mir echt wichtig. Mein Opa ist übrigens lebend wieder zurückgekehrt.

MfG
Paul


Zum Brief:

Dass es Moskau und nicht Muskau (das liegt in Ostsachsen) heißen muss, ist klar.
"Hundshölle" wird wahrscheinlich "Hundskälte" heißen, was auch erklären würde, warum man im Wagen nicht schlafen kann.

Ob Dein Opa wirklich 3 Wochen später "zurück ins Reich" gekommen ist, glaube ich nicht, denn am 5.12. begannen die Sowjets mit der Gegenoffensive. Das hieß für die deutschen Truppen Urlaubssperre, denn jeder Mann wurde gebraucht.

Gruß

Jacobum
 
Erstmal, wow, und danke für die schnelle und aufschlussreichen antworten. Also das mit dem Jahr 1941 stimmt dann wohl, die eins sieht nur ein bischen komisch aus. Das mit der Hundskälte stimmt ebenfalls^^. Der damals gebräuchliche Schrifttyp hat mich nur irgendwie zunächst an "hölle" erinnert - danke Jacobum, dass dir das aufgefallen ist! Zu der Urlaubssperre: Im Brief steht noch: "anschließend vielleicht drei Wochen Urlaub", sah dann wohl eher schlecht aus, wenn in weniger als drei Wochen schon die Gegenoffensive kam...

Naja, für weitere Infos habe ich natürlich immer ein Ohr offen... also schreibt mal schön weiter, wenn ihr noch etwas wisst.

MfG
Paul
 
Gast schrieb:
Erstmal, wow, und danke für die schnelle und aufschlussreichen antworten. Also das mit dem Jahr 1941 stimmt dann wohl, die eins sieht nur ein bischen komisch aus. Das mit der Hundskälte stimmt ebenfalls^^. Der damals gebräuchliche Schrifttyp hat mich nur irgendwie zunächst an "hölle" erinnert - danke Jacobum, dass dir das aufgefallen ist! Zu der Urlaubssperre: Im Brief steht noch: "anschließend vielleicht drei Wochen Urlaub", sah dann wohl eher schlecht aus, wenn in weniger als drei Wochen schon die Gegenoffensive kam...

Naja, für weitere Infos habe ich natürlich immer ein Ohr offen... also schreibt mal schön weiter, wenn ihr noch etwas wisst.

MfG
Paul


Hallo Paul,

gern geschehen!

PS: Wenn Du Dich hier im Forum anmeldest, kannst Du natürlich noch viel mehr fragen oder Dich an Diskussionen und Beiträgen beteiligen... :pfeif:

Gruß

Jacobum
 
@ Gast: anhand der Feldpostnummer (muss irgendwo auf dem Brief stehen) lässt sich feststellen, in welcher Einheit dein Opa war. Ich kann das aber selbst nicht.
 
Danke für den Hinweis Ashigaru,
Auf der Vorderseite des Briefes ist noch ein Stempel mit Reichsadler und Hakenkreuz und am Rand des Stempeldruckes steht auch noch etwas(leider verdammt schlecht zu lesen. Auf der einen Halbrundung steht zum einen Feldpost und noch ein anderes nicht richtig erkennbares Wort[wenn jemand von euch solche Stempel kennt kann er mir gerne weiterhelfen ;)] . Auf der anderen Halbrundung steht: "Einheit F.D." und dann schwerer zu entziffern aber vielleicht "n." und danach eine Zahl bei der die erste Ziffer schwer zu erkennen ist.. nämlich "3048" (wie gesagt, bei der 3 bin ich mir unsicher).

Ich habe jetzt keine Ahnung ob das die Feldpostnummer ist((wird sie aber wahrscheinlich sein,da keine andere Nummer auf dem Brief ist)), die auf dem Stempeldruck ist, oder irgendeine andere, aber vielleicht kennt sich jemand hier ja mit solchen Stempeln aus und kann mir weiterhelfen. Auch habe ich keine Ahnung was ich mit der augenscheinlichen Feldpostnummer anfangen kann.
Gibt es da eine Möglichkeit nachzugucken welche Leute in der Einheit waren?
Ich bin für jede Hilfe dankbar!

MfG
Paul
 
Uuups, tschuldigung, auf der Vorderseite des Briefes steht doch noch eine Nummer und DAS ist wohl die Feldpostnummer. In dem Eifer vor meinem letzten Post habe ich eher auf den größeren Stempel geachtet. Wenn mir jemand mit dem Stempel trotzdem weiterhelfen kann, soll er das natürlich gerne tun.
Also da steht gut lesbar. "abs. (Name) Feldpn. L.28499 Posen" Wär nicht schlecht wenn jetzt jemand was damit anfangen könnte.

MfG
Paul
 
Diese Ziffer müsste die Feldpostnummer sein.
Hier
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Suche.htm

gibts eine Art FAQ, was du jetzt damit machen kannst.
Ansonsten würde ich dir raten, dass ganze mal
bei

www.forum-der-wehrmacht.de

unter der Rubrik "Einheiten" zu posten, da gibts ein paar Experten für so was.

Hier ist noch ein Artikel, was unter Feldpostnummer zu verstehen ist:
http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Soldat/Feldpost-R.htm

Weiter kann ich dir leider damit nicht helfen, da ich kein Verzeichnis der Feldpostnummern habe und auch nicht weiß, wo eins in meiner Nähe steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einheitsinfos oder etwas über Deinen Großvater persönlich wirst Du kaum erfahren, aber vielleicht interessiert es Dich ja trotzdem: in dem Buch von Erik Durschmied, Als die Römer im Regen standen. Der Einfluss des Wetters auf den Lauf der Geschichte (London 2000, Berlin 2002) ist auch ein Kapitel über den Wintereinbruch 1941 und die deutschen Panzer und Landser als "Kälteopfer". Ich denke, das Buch dürftest Du in der nächsten Bibliothek bekommen. Es zu kaufen lohnt sich nämlich eher nicht.
 
P.S.: Noch was zur Feldpostnummer deines Opas: Da vor der Nummer ein "L" steht, nehme ich an, dass er in der Luftwaffe eingesetzt war.
 
Vielen Dank! Ich denke jetzt habe ich genug Hilfe bekommen ;) - will euch ja hier nicht weiter belästigen :D . Ich denke auf dieser Wehrmachtsseite werde ich schon genug finden...

MfG
Paul
 
Ich sehe nur ein Datum, sonst keine Nummer :cool:

Edit: doch nicht, da steht doch recht eindeutig F.P.N. (Feldpostnummer 2048, 2 unsicher)
 
Das merkwürdige an der Sache wäre dann allerdings, dass auf der Feldpost zwei Feldpostnummern stehen würden:grübel:und das kann doch nicht sein... :confused:
Mein Opa hat nämlich auf dem Brief schon eine völlig andere Feldpostnummer hingeschrieben, zu der ich wie schon angedeutet Informationen erhalten habe.

In einem anderen Forum wurde mir heute noch folgendes gesagt:

" es ist die laufende Nr. des Stempels die waren genau wie Dienstsiegel
nummeriert. Bei der Ausgabe des Stempels wurde die Nummer festgehalten
damit man nachvollziehen kann wer wann was gestempelt hat."

Jetzt frag ich mich nur noch was die drei Buchstaben davor zu bedeuten haben...
Trotzdem danke,
Paul
 
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