Fichte: Nation und Organismus

Hallo,

Ich hätte eine Frage zu Fichte (auch wenn das hier ein Geschichts- und kein Philosophieforum ist, hoffe ich diese Frage stellen zu können; es ist ja Geistes-/Ideengeschichte)

Findet sich schon bei Fichte ein ogranisches Staats-/Gesellschafts- oder Nationmodel?


Grüße
Tristan

Servus Tristan,

kennst du Fichtes "Reden an die deutsche Nation"?
Das HRR brach zusammen. An dessen Stelle sollte - inspiriert durch die französische Besatzung - der deutsche Nationalstaat treten. Nur diese moderne Staatsauffassung sei in der Lage Napoleon paroli zu gebieten und das deutsche Volk zu einen.
Das Ziel war eine Erziehung der Deutschen zur Nation.
Fichte, Johann Gottlieb, Reden an die deutsche Nation - Zeno.org

http://de.wikipedia.org/wiki/Reden_an_die_deutsche_Nation

Tristan schrieb:

Findet sich schon bei Fichte ein ogranisches Staats-/Gesellschafts- oder Nationmodel?

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Ja. In seinem Werke "Der geschlossene Handelsstaat" hat er ein utopisches Gesellschaftsmodell entwickelt.

Der Volltext ist hier:

Fichte, Johann Gottlieb, Der geschlossene Handelsstaat - Zeno.org

Vielen Dank für den Hinweis mit dem Handelsstaat.

Ich habe den Text bisher nicht gelesen. Ich weiß lediglich darüber, dass Fichte hier ein nationalstaatliches Modell konzipiert, das auf Autarkie und Planwirtschaft beruht. Das setzt ja nicht zwingend ein organisches Staatsmodell voraus. Aus seinen Reden zur Nation weiß ich, dass Fichte die dt. Nation als Sprachgemeinschaft betrachtete, also wohl weniger als Gemeinschaft von Gleichen und Freien, die sich als Souverän konstituieren, sondern als kulturelle Abstammungsgemeinschaft.
Dazu würde durchaus ein organisches Staats und Gesellschaftsmodell passen. Das Individuum als Zelle im Ogranismus Staat. Findet sich das so oder so ähnlich in seiner Schrift zum Handelsstaat?
Könntest du kurz skizzieren, wie das bei Fichte gemeint sein könnte?