1.
*Sorry, ich habe keinen Scanner. Die Abbildung zeigt eine Grenadiermütze (Pelz) mit Messingschild und rotem Busch links.
2.
@Schreiberling89
Nun zu Deiner Abbildung. Die Grundfarben der Uniform (Rock) ist o.k. Der Schnitt auch. Richtig ist auch die Form der Gamaschen, nicht Stiefel (!), bei der leichten Infanterie; die wich von der Linieninfanterie ab. Was fehlt ist das Bandelier und die Blankwaffe.
3.
Der Hinweis von Brissotin ist richtig, Uniformbilder- und beschreibungen folgen wie auch immer gearteten und dokumentierten Vorschriften.
In der Wirklichkeit, insbesondere bei irregulären Einheiten, wichen die tatsächlich getragenen Uniformen davon ab.
4.
Die Uniformbilder- und beschreibungen stellen eher einen Idealtypus dar. Manchmal mußte die Korkarde und eventuell eine Armbinde genügen.
M.
1.
Sah wohl so aus:
http://www.eclatdebois.org/photos/6B12-1-volontaires-garde-nationale.jpg Die Röcke sind eigentlich blau. Leider habe ich aber das kolorierte Original nicht im Netz gefunden. Mir scheint diese Primärabbildung aber sehr gut die Nationalgarde zu veranschaulichen. Der Anlass hier ist der Geleit des Königs von Versailles nach Paris durch eben diese Nationalgarde unter Führung von Lafayette 1789.
Man findet neben weißen auch rote Rabatten in der Anfangsphase für die Nationalgarden.
2.
Ich kenne bei Chasseurs (der normalen Truppen) auch eher die Ausrüstung: Patronentasche an Bandelier und auf der anderen Seite Säbel mit Bajonettscheide am Bandelier. Es kann aber sein, dass dies eine besondere Ausführung ist, da sich die Nationalgarden von den regulären Truppen ja durch einige Eigenheiten (wenn auch nicht so arg wie die vielen Legionen) unterschieden. Fraglich ist für mich bei der Trageweise der Patronentasche, wo denn das Bajonett hinkam?
Typisch für Abbildungen der Nationalgardisten ist ein Mangel an Tornistern, da diese für den rein innerstädtischen Einsatz ja nicht gebraucht wurden.
3.
Das meinte ich weniger.
Ich meinte eher, dass die Nationalgarden aus ihrem eigenen Geschmack (natürlich geschlossen als Truppe) andere Uniformen als Linientruppen trugen. Auf Abbildungen ist mir v.a. bis jetzt aufgefallen, dass die Nationalgardisten besonders schmuck wirkten. So sieht man neben den Säbeln bei Füsilieren (die wohl auch eher einem Stolz als einem Nutzen entsprangen) auf Gemälden gepuderte Haare und sogar Seitenlocken(bei Linientruppen in den 1780ern schon abgeschafft).
4.
Kommt drauf an. Hier geht es ja um Paris und Garnisonstruppen, die wohl eher gepflegt daher kamen.
Zivilröcke bei franz. Infanteristen aus den Revolutionskriegen sieht man eigentlich fast nur auf Schmähabbildungen. Der m.E. recht belastbare Johann Baptist Seele gibt zwar teilw. ein abgerissenes Bild der franz. Truppen wider, zeigt aber eigentlich immer erkennbare Uniformen. Was vorkommen konnte: Zivilwesten statt Militärwesten (extrem verbreitet, da die Uniformwesten offenbar rasch abgenutzt wurden), fast nur Pantalons statt reglementmäßiger Culottes mit Gamaschen, zerschlissene Kleidung, Mangel an Tornistern (stattdessen teilw. Notbehelfe). Dabei ist aber ganz klar zwischen Truppen beim Auszug in den Krieg und z.B. geschlagenen Einheiten auf dem Rückzug (v.a. 1796 nach der Niederlage von Würzburg) zu unterscheiden.