Frage zu Schindler's Liste

parago

Aktives Mitglied
Ich hab grade eine Mini-Bio ueber Schindler geschaut und am Ende wurde Emilie Schindler wie folgt zitiert:

'Es gab nie eine Liste. Ein mann namens Goldmann hat diese erfunden, um Geld zu machen - wer nicht zahlt, kommt nicht auf die Liste'.

Was stimmt, was ist falsch und warum?

Merci.
 
In der neuesten Biografie Schindlers von David M. Crowe wird das zumindest auch so dargestellt. Spielberg hat da wohl die Geschichte etwas "dramaturgisch verfremdet". Allerdings wird widerum auch das bezweifelt:

"Coup des Buches ist, dass Schindler mit der berühmten Liste rein gar nichts zu tun gehabt habe. Vielmehr soll ein Marcel Goldberg, ein "korrupter jüdischer Sicherheitspolizist", die Liste nach Gutdünken zusammengestellt haben. Brinck hält diese Darstellung nicht für plausibel. Nicht nur, dass es dem widersprechende Äußerungen von Beteiligten gibt; auch der Zeuge, auf den Crowe sich wesentlich stützt, hatte das Lager Plaszow zum Zeitpunkt der Abfassung von Schindlers Liste bereits verlassen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit seiner Aussage nicht. Ansonsten fügt Crowes Studie unserem Schindler-Bild keine wesentlichen neuen Züge hinzu; er vertieft nur die Schatten und erhellt die strahlenden Seiten. Unberührt von allen Diskussionen bleibt, wie Brinck feststellt, dass uns die Figur des Oskar Schindler immer noch berühren könne; wie da ein notorischer Abenteurer, Spion und Weiberheld die Wandlung zum Retter von 1000 Häftlingen wurde - das vermag immer noch unsere Bewunderung zu erwecken."

Quelle: http://www.perlentaucher.de/buch/21938.html
 
Arne schrieb:
In der neuesten Biografie Schindlers von David M. Crowe wird das zumindest auch so dargestellt. Spielberg hat da wohl die Geschichte etwas "dramaturgisch verfremdet".

Na, das steht ja wohl ausser Frage. Aber darum geht es mir ja auch gar nicht. :rolleyes:


Arne schrieb:
"Coup des Buches ist, dass Schindler mit der berühmten Liste rein gar nichts zu tun gehabt habe. Vielmehr soll ein Marcel Goldberg, ein "korrupter jüdischer Sicherheitspolizist", die Liste nach Gutdünken zusammengestellt haben. Brinck hält diese Darstellung nicht für plausibel. Nicht nur, dass es dem widersprechende Äußerungen von Beteiligten gibt; auch der Zeuge, auf den Crowe sich wesentlich stützt, hatte das Lager Plaszow zum Zeitpunkt der Abfassung von Schindlers Liste bereits verlassen. Das erhöht die Glaubwürdigkeit seiner Aussage nicht. Ansonsten fügt Crowes Studie unserem Schindler-Bild keine wesentlichen neuen Züge hinzu; er vertieft nur die Schatten und erhellt die strahlenden Seiten.


Interessant. Werde ich versuchen, mehr drueber zu erfahren. Danke!

Arne schrieb:
"Unberührt von allen Diskussionen bleibt, wie Brinck feststellt, dass uns die Figur des Oskar Schindler immer noch berühren könne; wie da ein notorischer Abenteurer, Spion und Weiberheld die Wandlung zum Retter von 1000 Häftlingen wurde - das vermag immer noch unsere Bewunderung zu erwecken."

Arg, dass da mir nichts dir nichts knapp 200 Seelen unterschlagen werden.
 
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