selbst die ddr hatte ein vitales interesse daran, dass die beziehungen zur bundesrepublik nicht denen zweier ganz fremder staaten entsprachen. ich nenne da nur den zollfreien warenverkehr, der die ddr zu einem quasi-mitglied der eg gemacht hat. von anderen finanziellen vorteilen ganz zu schweigen, von denen die anderen sozialistischen brüder nur träumen konnten. praktisch war sicher auch, dass man so "störenfriede" loswurde, zum grössten teil wieder zum finanziellen vorteil der ddr.
die politik der bundesrepublik bestand eigentlich nur darin, die beschlüsse der siegermächte, und zwar aller vier, einzuhalten, dass die frage der deutschen einheit erst nach abschluss eines friedensvertrages (ich ahne schon eine neue diskussion) geklärt werden könne. solange war für die bundesrepublik ein deutscher eben ein deutscher, egal ob aus hamburg oder rostock.
im übrigen gab es ja auch den umgekehrten fall, nämlich die übersiedlung von west nach ost, auch hier wurde ohne grosse beachtung der souveränität der bundesrepublik einfach die staatsbürgerschaft ausgetauscht. auch nach 1974, da muss man jetzt nicht nur an die raf-mitglieder im ruhestand denken.
und noch eins, ein "normaler" staatsbürgerschaftswechsel vollzieht sich im prinzip genauso (mit einem signifikanten unterschied: die verfahrensdauer): man gibt seine alte staatsangehörigkeit auf, um eine neue anzunehmen. ohne dass man bei seiner alten regierung fragen muss, ob mans darf (bzw. ohne dass die regierungen sich darüber verständigen müssen).