Fragen zum 1. Weltkrieg

Du solltest erst einmal bei Punkt 1 bleiben.

Deine Darstellung der internationalen Reparationsproblematik ist konträr zu den ökonomischen Verhältnissen, die bzgl. England und Frankreich festzustellen sind, und wiederholt im Ganzen den Diskussionsstand 1919-1939.

Von daher würde ich gern darauf antworten.

Habe ich die einleitende Grundthese richtig verstanden, dass Du eine zwingende Entwicklung zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges behauptest?
(Ich wollte mich nur bei Dir bedanken, weil ich erspare mich der doppelte Schreiben, sorry. Ich möchte schon weiterhin beim#1 Punkt 1) bleiben, mit dem von mir aufgestelle 1), 2, 3, 4, 5) Punktsysteme.)

Und ja,:) Du hast mich richtig verstanden .
Nach meine Auffassung, nach dem der Versailler-Vertrag (und die folgende Regelungen) einfach unvermeidbar war eine neue Krieg in Europa.
Die weitere Begründungen werde ich nachliefern in dem P/2,3,4,5. Die Punkten schon zeigen eine bestimmte Logik beim mir.

In dem #1 wurde der Bereich: politisch/wirtschaftlich/geografisch auch genannt. (ung. so war der Reihe geschrieben)
Darum habe ich für mich
(Und am Ende werde ich dort rauskommen, dass Frankreich ......)

PS.: Korrektion:#17 der Wort: "Valuten" ist Devisen.
 
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Ich glaube nicht, dass vom Versailler Vertrag eine Einbahnstraße zum Zweiten Weltkrieg geführt hat. Da gab es unterwegs einige Stellschrauben.

Erwähnen möchte ich hier erst einmal die Geisteshaltung der konservativen, monarchistischen Eliten aber auch eines nicht zu verachtenden Teils der Bevölkerung. Der verlorene Krieg ist nie richtig verarbeitet, geschweige denn akzeptiert worden. Das wird schon deutlich an der Flut von revisionistischen Publikationen in den Weimarer Jahren aber auch an der überaus fatalen und katastrophalen Dolchstoßlegende. Schon der Rat der Volksbeauftragten hatte es versäumt personell „aufzuräumen“. Als Staatsdiener, die die Demokratie ablehnten, vor allem die Herrschaften in der Justiz, die auf dem rechten Auge blind war. Erwähnt sei hier der tragische Tod von Friedrich Ebert, der eine lebenswichtige Operation aufschob, um seine Ehre, es ging um seine Rolle beim Berliner Munitionsarbeiterstreik 1917, vor Gericht zu retten. Er ist schließlich an den Folgen der nicht durchgeführten OP verstorben.

Nachfolger wurde Hindenburg, der später Hitler zum Reichskanzler machen sollte.

Aber man kann natürlich auch die wirtschaftliche Situation, nicht unbedingt eine Folge von Versailles, sondern möglicherweise auch eine fehlerhaft Wirtschaftspolitik. So war beispielsweise in de Jahres 1926-1929 die Arbeitslosigkeit nie niedriger als 1,3 Millionen. Während der großen Inflation 1921/21 lag sie zwischen 250.000 und 350.000. Im wirtschaftlichen besten Jahr 1927 lag die Arbeitslosenquote bei 8,8%. Ab 1925 begannen beispielsweise in den USA und Großbritannien die Lohnstückkosten zu senken, während sie im Deutschen Reich weiterstiegen. Die Folge ist klar; geringere Export. Die Kapitalbildung war mangelhaft. Die großen Kapitalimporte haben so manches Problem verdeckt, beispielsweise das die Löhne für die Wirtschaft wohl zu hoch gewesen sein dürften. Die Wirtschaft war schon vor dem großen Börsencrash schlicht nicht gesund.

Problematisch war auch, dass man der Reichswehr gestattete einen Staat im Staate zu bilden und das mit Unterstützung der Regierung klammheimlich mit der Roten Armee zusammengearbeitet wurde. So wurde beispielsweise gerne Geld für Panzerkreuzer bewilligt, im gleichen Atemzug aber eine Kinderspeisung für die bedürftigen abgelehnt.
 
Ich glaube nicht, dass vom Versailler Vertrag eine Einbahnstraße zum Zweiten Weltkrieg geführt hat. Da gab es unterwegs einige Stellschrauben.

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Lieber Turgot, was Du hier geschrieben hast, es ist alles wahr. Aber bitte erlaube mir, meine Argumentationskette aufzubauen, ohne dass ich mich jetzt auf Deine erwähnte Tatsachen eingehen würde.

Natürlich waren "unterwegs einige Stellschrauben", (werde ich darüber aus meinem Sicht auch noch schreiben) aber wurden sie "gelockert" oder "ein wenig noch mehr gezogen" : und diese beide Wirkung :Lockerung - Festziehung auf dem Feld: Wirtschaft-Politik wie ausgewirkt hat, diese probiere ich jetzt neutral beurteilen.
 
Ich sehe es so: die Folgen des 1. Weltkrieges (Der Versailler-Vertrag, durch dessen territoriale Umstrukturierung in Europa, und mit dem "Wiedergutmachung zu zahlen"-Systeme) führte direkt zum 2. WK. Im absehbaren Zeit .
....

1) wirtschaftlichen Probleme und die Reparationen,
2) UK Sicherheit und Frieden in Europa,
3) Die USA und Europa,
4) Frankreich und Europa,
5) Die Weimarer Republik in der Außenpolitik, Settlement-Politik und Revision.

(@Turgot: hier ist ein Paar "Stellschrauben":))
................


2) UK Sichherheit und Frieden in Europa

Dass Großbritannien wie groß war vor dem erste Weltkrieg, dass brauche ich nicht zu erwähnen. Ich glaube, dass selbe der Frieden für Britannien durch der Größe der britische Empiere-s -und seiner Macht wurde garantiert, und die möglichen europäischen Rivalen (Großmächte) wurden wiederum durch das Gleichgewicht der Macht -Sicherung (sic!) zurückgehalten, das heißt, wenn ein Land in Europa gestartet zu stark zu sein, (wäre zu stark), dann haben die Engländer mit seiner Rivalen "zusammen gebündelt" (sorry für den Wortwahl!), um die Zusammenarbeit im Bündnis getreten, wegen der Gleichgewicht Wartung.

Die Friedenskonferenz: 1919
Die fast vier -und halb Jahre dauernde Kriegsführung war auch wirtschaftlich sehr belastend für den Inselstaat. Die Kosten des Krieges waren sehr hoch, für die Verbündete wurden sehr bedeutende militärische Kriegskredite auch gewährt, der Handelsflotte eine großer Verlust erlitten, und...
Der Sieg jedoch bedeckte die Tatsache des Schwächung, zusätzlich der Macht/Kraft -welche praktisch an allen "Fronten" in diese Zeitpunkt schon England "verlassen" hat-, der USA, wollte nicht der Führungsrolle (wie eine Großmacht) übernehmen, sondern fast vollständig aus Europa sich zurückgezogen, darüber hinaus aus dem aktive internationalen Politik auch noch. (Der große deutsche Rival wurde duch den Niederlage "außer Gefecht" gesetzt, der russische Großmacht aufgehört zu existieren, und Japan hat sehr bescheiden nur nach China eine Interesse gezeigt. Darum wurde Großbritannien von der ganze Welt weiterhin wie eine Supermacht betrachtet, sogar von die Engländer selbst.)

Die britischen Kriegszielen mit dem Unterzeichnen des Friedensverträge von Versailles sind im Wesentlichen restlos erreicht wurden. Europa stärkste wirtschaftliche und militärische Macht, Deutschland, nach dem strengen militärischen und finanziellen Bestimmungen gezwungen wurde eine "Zwangsjacke" zu tragen (sorry wegen der Wortwahl).
Für GB ist es gelungen außerdem das Kolonialreich in Afrika und Ozeanien ausrunden, und wurde in dem arabischen Welt eine neue "British Empire" geboren.
Der Aufgabe war nur (!), dass der noch günstigeren neuen status quo im Vergleich zu dem vorherige, auch in Europa eine Stabilität-und dauerhaften Frieden ergänzen sollte.
Die Bemühungen des französische Verbündete könnte nicht ignoriert werden, aber der Gefahr des deutschen Hegemonie wollte England nicht auf eine Fact des französische Hegemonie wechseln. Daher - weil von Deutschland könnte aus Europa Mitte nicht einfach loswerden- mussten die übermäßige französische Ambitionen einzudämpfen/zu begrenzen (wie zB. Deutschland zerkleinen, oder der Rheinland abreißen von D., und es war auch nicht erwünscht es zu ermöglichen)-, und mussten die deutsche Interessen auch berücksichtigt werden. (zB. Lloyd George hat auf den Friedenskonferenz oft harte Worte genützt gegenüber Deutschland, aber seine "Taten" waren "weicher" auf Bezug territoriale sowie beim finanzielle Fragen für D.)
England - vor allem um sich selbst- während der Friedenskonferenz begann fast unmerklich mit der Beschwichtigung Deutschlands, aber mit dieser diente auch der Haltbarkeit des europäische Frieden und Stabilität.

Der "Einrichtung" der neue europäische Gleichgewicht wurde dadurch auch erschwert, dass der österreichische-ungarische Monarchie verschwand. Der mitteleuropäische Großmacht war Jahrhunderte lang eine wichtige Grundstein der britischen Außenpolitik. Im Ersten Weltkrieg, während der Frühjahr 1918, durch die Initiative von die Befürworters des Monarchia- Verteilung eine neues Sicherheits-Konzept von der britischen Regierung angenommen worden ist: weil Russland aus dem Reihe der Großmächte rausgefallen war, benötigt keine Gegengewichte, für Deutschland dauerhafte Zurückhaltung/Bremse viel besser wird eine aus kleinere slawische Staaten stehende "Dam" geeignet sein (der damalige momentane militärische Interesse - dass die Hauptbündnispartner von Deutschland durch eine mögliche ethnischen Aufstand kampfunfähig gemacht wird- wurde stark durch diese Doktrin erfüllt und deren Annahme dann dadurch erleichtert); gegen der Gefahr des Ausbreitung der russische Revolution auch der Unterstützung der nationalen Souveränität das beste "Gegenmittel" war aus der Sicht von England. In dem Frage die nach dem der Waffenstillstand 1918-19 im europäische Mittelland mit militärischen-und politischen Mittel erstellte neuen Staaten, betrifft die ethnische Grenzen,- waren die Engländer in Prinzip die Gemäßigten, waren für den ethnischen Grenzen (wegen der Stabilität der neue System), aber während der Praxis jedoch der britischen Unparteillichkeit viel weniger durchgesetzt wurde. Hauptgrund dafür war, dass Deutschland in der geschlagene Situation noch immer eine bedeutende Kraft vertreten hat, aber das auch eine Rolle gespielt, dass mit dem französischen Anliegens könnte England nicht überall entgegen treten (entgegenzuwirken). Es war leichter, in Mitteleuropa einige Zugeständnisse zu machen für Frankreich, wie in Westen, außerdem in diese Gebiet waren keine große britischen wirtschaftlichen- und strategischen Interessen vorhanden, und militärisch nur die Franzosen waren anwesend in der Region.

Auf den britische Politik in der 20-er Jahren der "Versöhnung" war typisch. (Mit dem defensive Politik hat man immer eine bessere Chance zu "kämpfen", denke ich.) Zwischen 1919 und 1939 der britische Europa-Politik war defensiv die ganze Zeit, aber es bedeutete nicht eine harte Haltung zu status quo, oder eine Passivität. Im Gegenteil, er war bereit Schritte in Richtung: Stabilität und Versöhnung (Ordnung) zu tun.
Deren egoistische Gründe nicht nur der Erhaltung der britischen Positionen waren, sondern dies wurde von der britische Gesellschaft auch diktiert, weil in Großbritannien nach dem Ersten WK. von eine Welle des Pazifismus "überflutet" wurde.

Neben der Schwerigkeiten der Übertritt auf eine "Friedenswirtschaft", usw., war England - nur auf sich selbe zu lehnen- nicht fähig der Frieden für sich und sein Reich zu halten. In die erste Hälfte der 20-er Jahre die britische Politik daher bewusst versucht den Konflikt zwischen den ehemaligen Gegner zu "polstern", vor allem zwischen Deutschland und Frankreich. ( zB.: wann Balfour im Aug. 1922 der Vorschlag machte, oder die britische Rolle wie Vermitlers in Dawson-s-Plan, oder der englische Unterstützung für Österreich und für Ungarn beim Eintritt in dem Völkerbund, und im Jahr 1924 zum Zeitpunkt der MacDonald-s Regierung wurde noch effizienter die ausgleichende-lindernde Elemente in dem Politik. MacDonald nach dem Krieg offen kritisierte Frankreich wegen der große Reparation-Vorderungen, wegen der permanente Bewaffnung, oder das beim Deutschland "Rücken" der Alliance (klein-Entente) entstanden war. Und mit dem diplomatischen Anerkennung der UdSSR wurde dies eine wichtige Bestandteil beim Konsolidierung der Sicherheit. Der im Jahr 1925 (Okt.) unterzeichnete Locarno-Vertrags hatte auch wieder der Geist der Versöhnung getragen. Dies könnte nur im Stande gekommen sein, weil Großbritannien (mit Italien) bereit war zu garantieren die französische-belgische-deutsche Grenzen. Nur muss da darauf erinnern, was hat Chamberlain 28. November 1925 gesagt. Und was Frankreich gedacht hat zB.: dass der Völkerbund eine weiteren internationalen Element, eine "Vereinugung" zur "Eindämmung" von Deutschland, dagegen die Engländer aufrichtig darin geglaubt haben, dass der Völkerbund eine vortreibende "Raum" für den Versöhnung ist.

In Europa um den Ende der 20-er Jahren verbreitet war der Illusion des Friedens, dass die Reste des WK. Differenzen verschwunden waren.
Gegen der Wiederholung eine Krieg die Politiker in der Waffen Abrüstung eine Mittel gesehen haben. Wann der Außenminister der Labour Regierung, Arthur Henderson (von 1929 bis 1935) nach fünf Jahr Arbeitsvorbereitung endlich 1932 der Genfer Abrüstungskonferenz wie Vorsitzende eröffnet hat, mit großem Eifer hatte versucht auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen die deutsche - eine Gleichberechtigung beim Rüstung/Bewaffnung- , und der "Garantie des status guo " französische Positionen.
Deren Hoffnungslosigkeit wurde nur im Oktober des Jahres 1933 klar, wann Deutschland nicht nur der Konferenz verließt, sondern auch aus dem Völkerbund austritt.
(Der Regierung Ihre Majestät wird weiterhin von der Völkerbund erwarten, dass diese jeden Friedensverletzung verhindert, obwohl der Machtlosigkeit beim Agression von Japan 1931 gegen der Mandschurei war kein gutes Omen.)
 
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Dies könnte nur im Stande gekommen sein, weil Großbritannien (mit Italien) bereit war zu garantieren die französische-belgische-deutsche Grenzen.

Wesentlicher Bestandteil des Vertragswerkes von Locarno ist, das Frankreich Belgien und das Deutsche Reich auf eine gewaltsame Veränderung ihrer Grenzen verzichten. Damit wurde die territorialen Korrekturen des Versailler Vertrages an der Westgrenze des Deutschen Reich durch dieses definitiv anerkannt, schob aber auch Französischen oder belgischen Begehrlichen einen Riegel vor. Und Aktionen wie die Ruhrbesetzung aus dem Jahre 1923 gehörten damit wohl der Vergangenheit an, da bei Streitigkeiten Schiedskommissionen vorgesehen waren.

Der Vertrag trug so französischen Sicherheitsinteressen Rechnung, aber auch das Deutsche Reich profitierte von dieser Vereinbarung. Und es war vor allem das Werk vom den Staatsmännern Stresemann und Briand, die für eine Versöhnung zwischen Deutschland und Frankreich eintraten.
 
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In Europa um den Ende der 20-er Jahren verbreitet war der Illusion des Friedens, dass die Reste des WK. Differenzen verschwunden waren.

Zwei Einschränkungen. Das westliche Europa, im Osten sah es etwas anders aus. Zu nennen ist hier, die Weigerung des Deutschen Reiches die Ostgrenze definitiv anzuerkennen. Hier wurde von Stresemann ein bedeutender Unterschied gemacht. Dann ist der Faktor Pilsudski erwähnenswert, der seit 1926 in Polen an der Macht war und Polen zu einer Großmacht machen wollte und dafür entsprechend aufrüstete. Das dies vom Deutschen Reich misstrauisch beobachtet wurde, ist klar. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Nationen war jedenfalls weit von einer versöhnlichen Beziehung entfernt.

Und mit dem Tode des deutschen Außenminister Stresemann im Jahre 1929 fand in der deutschen Außenpolitik eine Zäsur statt. Stresemann war durchdrungen mit den Westmächten eine wirkliche Versöhnung ins Werk zu setzten. Dies kann von seinen Nachfolgern nicht mehr behauptet werden. Das innenpolitischen Klima der Republik war zu jener Zeit ohnehin vergiftet und die Nazis aber auch die KPD schon auf dem aufsteigenden Ast. Es wäre sicher gut gewesen, wenn das Versöhnungswerk beim Tode Stresemanns schon abgeschlossen gewesen wäre.
 
Ich glaube nicht, dass vom Versailler Vertrag eine Einbahnstraße zum Zweiten Weltkrieg geführt hat. Da gab es unterwegs einige Stellschrauben.
Ich denke schon, dass ein Krieg unausweichlich war. Dafür gab es zu viele "Verlierer" und keine vernünftigen Konzepte für die Beilegung der Konflikte.

Aber es hätte nicht der Zweite Weltkrieg sein müssen, da bin ich bei Dir. Die enormen Ausmaße und die vielen Verbrechen im Windschatten hätten nicht sein müssen, nicht sein dürfen.

Leider wird dies gerne als Ausrede hergenommen. :S
 
Natürlich ist die Frage der Unausweichlichkeit mit dem Fall der Weimarer Republik verbunden, und in dem Sinne war ein Krieg unter dem Diktator Hitler unausweichlich (zumal wenn man weitere Entwicklungen zum Faschismus in Gesamt-Europa berücksichtigt).

In dem Sinne wurden auch mit dem Fall der Weimarer Republik und der nationalsozialistischen Machtübernahme die außenpolitischen Erfolge der Weimarer Republik (Locarno, Westgarantie und Völkerbund sind angesprochen worden) in Frage gestellt. Der Fall der WR ist wiederum mit der Weltwirtschaftskrise eng verbunden, jedenfalls als einem (neben anderen) wesentlichen Faktor der Zuspitzung.

Kriegsausgang und Reparationen waren idS notwendige, aber nicht alle notwendigen und schon gar nicht hinreichende Bedingungen für den NS und Hitlers großen europäischen Krieg. In die gleiche Richtung gehen Beurteilungen, Hitler als "Kind der Inflation" zu kennzeichnen, die wiederum ganz wesentlich auf die gigantische binnenwirtschaftliche Reichsverschuldung im Krieg zurückging. Die deutsche Niederlage war in dem Sinne 1918 nicht total genug, auch aufgrund von politisch-militärischer "Erschöpfung" der Sieger, um den gewalttätigen NS-Revisionismus auszuschließen, anders als bei der Sachlage etwa im Vergleich zu 1945.

Wenn der Weltkrieg 1939/45 in dem Sinne auf den Treiber Hitler zurückgeht, muss man ihn wiederum auf 1933 zurückführen. 1939 ist denklogisch mit 1933 verknüpft. Ob da Brünings Bewertung zutrifft, man sei 100 Meter vor dem Durchstehen der krisenhaften Entwicklung der Republik gewesen, ist natürlich reine Spekulation.

Immerhin ist es nicht unplausibel, davon auszugehen, dass ein ökonomische Erholung auch Hitlers Aussichten entscheidend verschlechtert hat, und das die neue Diktatur - wie einge wirtschaftshistorischen Studien belegen - gerade auch von der Erholung 1933 profitiert hat, die auch einer Republik vielleicht wieder Stabilität verliehen hätte.

Bzgl. Revisionismus/Versailler Vertrag:
die Reparationsfrage war für das Deutsche Reich erträglich bereits festgezurrt, als die Republik fiel. Der Revisionist Hitler hat unter Kriegsszenarien territoriale Revisionen (und mehr) durchgesetzt, die mit den innenpolitischen Instabilitäten von Weimar kausal eigentlich wenig zu tun hatten (abgesehen von der Propaganda der Extremen), und die unter demokratischen Weimar-Regierungen undenkbar waren. Auch Fragen wie Reichswehr oder Rheinland und Saarland wären bei einer weiteren Entwicklung der Weimarer Republik für demokratische Regierungen kein Stolperstein mehr gewesen.

Vielleicht waren es nicht 100 Meter vor dem Ziel, aber das Scheitern fand eben "mittelfristig" vor dem Ziel statt. Und daran waren rechtskonservative Kreise, ebenso wie die linken Extreme ebenfalls beteiligt, die die Republik destabilisierten.
 
Zwei Einschränkungen. Das westliche Europa, im Osten sah es etwas anders aus. Zu nennen ist hier, die Weigerung des Deutschen Reiches die Ostgrenze definitiv anzuerkennen. Hier wurde von Stresemann ein bedeutender Unterschied gemacht. Dann ist der Faktor Pilsudski erwähnenswert, der seit 1926 in Polen an der Macht war und Polen zu einer Großmacht machen wollte und dafür entsprechend aufrüstete. Das dies vom Deutschen Reich misstrauisch beobachtet wurde, ist klar. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Nationen war jedenfalls weit von einer versöhnlichen Beziehung entfernt.

Und mit dem Tode des deutschen Außenminister Stresemann im Jahre 1929 fand in der deutschen Außenpolitik eine Zäsur statt. Stresemann war durchdrungen mit den Westmächten eine wirkliche Versöhnung ins Werk zu setzten. Dies kann von seinen Nachfolgern nicht mehr behauptet werden. Das innenpolitischen Klima der Republik war zu jener Zeit ohnehin vergiftet und die Nazis aber auch die KPD schon auf dem aufsteigenden Ast. Es wäre sicher gut gewesen, wenn das Versöhnungswerk beim Tode Stresemanns schon abgeschlossen gewesen wäre.

(@Dankeschön die Ergänzungen zum "Stande gekommen.." im #26, mit dem "Wesentlicher Bestandteil des Vertragswerkes von Locarno ist,...")


Eben. ( Darum habe über "Illusion des Friedens" geschrieben, was natürlich mehr dominiert in West, wie in Ost. Aber was im "Busch" war, oder zu offensichtlich war, wie im Fall Deine Beispiele, diese haben dann"irgendwie" durch "irgendetwas" noch im Rahmen des Friedens sich gehalten. Sage ich mal vorläufig so.)
 
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Natürlich ist die Frage der Unausweichlichkeit mit dem Fall der Weimarer Republik verbunden, und in dem Sinne war ein Krieg unter dem Diktator Hitler unausweichlich (zumal wenn man weitere Entwicklungen zum Faschismus in Gesamt-Europa berücksichtigt).

Darf ich es so auffassen, dass nach Dir ist darum unausweichlich eine erneute Krieg (hier ist 20 Jahr kann schon wie eine "baldige" Zeitraum auffassen sein, in dem Sinn der Geschichteepoche, also: 20 Jahr ist nicht eine zu große Zeitraum, es ist ein Generation ung., nach Geburt und Zuwachs..sic!): weil der Weimarer-Republik der Versailler Friedensvertrag unterzeichnet hat? Also: aus dem Friedensvertragsinhalt kommt der "Unausweichlichkeit"? (Ich vermute, vielleicht hier mißverstehe ich etwas.) Oder Du meinst das der WR "umgefallen hat", und Hitler auf den Macht kommt? Und mit Hitler (ab 1933) verbindest Du der "Unausweichlichkeit" des Krieges? Wenn das so ist, dann kann ich es wie Deiner Standpunkt dazu anzuehmen: wo wurzelt sich der unvermeidliche Kommen des nächstes Krieges mit dem Unterzeichnung des Versailler-Vertrags?

(Wenn Du es erlaubst, werde ich auf der restliche Beitragsinhalt nach meine Punkt 5): .Die Weimarer Republik.... Außenpolitik.... einzugehen.
Natürlich hoffe darauf, ich werde beim Punkt 5) keine all zu große Fehle machen, weil Euch Deutschen kennen Eueren Geschichte auswendig, ich dagegen habe nur ganz normalen, dazu noch "eingerosteten" Kenntnisse über den deutsche Geschichte. )
 
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Du hast mich missverstanden.

Unter dem Diktator Hitler war der Krieg durch die von ihm betriebene Politik unvermeidlich.

Ob der Diktator Hitler vermeidbar war? Davon gehe ich aus.

Es gibt nach meiner Auffassung (denk-logisch) keine zwingende Kausalität zwischen dem Versailler Vertrag und Hitler, hier sind weitere notwendige Bedingungen hinzugetreten.
 
Ob der Diktator Hitler vermeidbar war? Davon gehe ich aus.

Alleine schon die Tatsache das Hitler erst 1932 eingebürgert worden ist, sollte eigentlich für sich sprechen.
Seit 1925 war der gebürtige Österreicher Staatenlos, d.h. er war kein Bürger eines Staates mehr.
Und um im Deutschen Reich (auch die Weimarer Republik firmierte als Deutsches Reich) als Reichskanzler ernannt zu werden oder Reichspräsident zu werden musste man deutscher Staatsbürger sein.

Apvar
 
Du hast mich missverstanden.

Unter dem Diktator Hitler war der Krieg durch die von ihm betriebene Politik unvermeidlich.

Ob der Diktator Hitler vermeidbar war? Davon gehe ich aus.

...

Danke:). Ich gehe auch davon aus. (Das Hitler "vermeidbar" war.)

(Ich habe im Zwischenzeit in mehrere Wörterbuch nachgeschlagen, und jetzt ist es für mich bewusst, dass ich Dich mißverstanden habe, sorry...)

Aber ich möchte sehr gern meine "These" weiterhin aufrechthalten , dass wegen Verailles.......

((Anm.: ich möchte der "Punkt", genau diese "Punkt" (!)- Situation , wo Hitler auf dem Macht kommt, gern weiterhin ausarbeiten. Hoffe, kann ich mit eine --------------nach mir logisch erscheinende , Ereignisse, Geschehnisse, und .. weiteren historischen Tatsachen, durch eine (nach mir)------------ " Lauf der unvermeidlichen Tun, oder manchmal mit eine "Zwangsschritt"-wie es in dem Schach es gibt", zu vorzeigen und damit begründen zu können meine ursprüngliche Behauptung.))
 
Alleine schon die Tatsache das Hitler erst 1932 eingebürgert worden ist, sollte eigentlich für sich sprechen.
Seit 1925 war der gebürtige Österreicher Staatenlos, d.h. er war kein Bürger eines Staates mehr.
Und um im Deutschen Reich (auch die Weimarer Republik firmierte als Deutsches Reich) als Reichskanzler ernannt zu werden oder Reichspräsident zu werden musste man deutscher Staatsbürger sein.

Apvar

:) Sehr gute Argument (mit dem nicht deusche Staatsbürgerschaft bei Hitlers zu argumentieren), aber eine, der damals auch schon eine schnell zu lösbare Problematik war. Oder?

(Leider kenne ich mich in dem damaligen deutschen Einbürgerungsgesetz nicht sehr gut - hmmm... überhaupt nicht leider..- aus. Wie war damals diese Probleme mit Hitlers Staatsbürgerschaft gelöst? )
 
Wie kann das wirtschaftlich stärkste Land in Europa einen Krieg verlieren und dies auch noch devot akzeptieren? Das funktioniert nie und nimmer. Da wird immer ein -ismus draus.
Zumal in diesem Land Luther und Marx geboren wurden.
 
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Alleine schon die Tatsache das Hitler erst 1932 eingebürgert worden ist, sollte eigentlich für sich sprechen.
Seit 1925 war der gebürtige Österreicher Staatenlos, d.h. er war kein Bürger eines Staates mehr.
Und um im Deutschen Reich (auch die Weimarer Republik firmierte als Deutsches Reich) als Reichskanzler ernannt zu werden oder Reichspräsident zu werden musste man deutscher Staatsbürger sein.

Apvar

Die Einbürgerung erfolgte dann auch noch auch nur auf Grund der Kandidatur zur Wahl des Reichspräsidenten.


Rurick schrieb:
Wie kann das wirtschaftlich stärkste Land in Europa einen Krieg verlieren und dies auch noch devot akzeptieren? Das funktioniert nie und nimmer. Da wird immer ein -ismus draus.
Zumal in diesem Land Luther und Marx geboren wurden.


Du vertrittst also die These, da das Deutsche Reich die wirtschaftlich stärkste Macht auf dem europäischen Kontinent war und dem Diktatfrieden von Versailles zwangsweise, mangels Alternativen, unterzeichnet hatte, war der Weg zum nächsten großen Krieg vorgezeichnet. Habe ich das so korrekt verstanden?

silesia schrieb:
Du hast mich missverstanden.

Unter dem Diktator Hitler war der Krieg durch die von ihm betriebene Politik unvermeidlich.

Ob der Diktator Hitler vermeidbar war? Davon gehe ich aus.

Es gibt nach meiner Auffassung (denk-logisch) keine zwingende Kausalität zwischen dem Versailler Vertrag und Hitler, hier sind weitere notwendige Bedingungen hinzugetreten.

Das sehe ich ganz genau so.
 
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Dass das Deutsche Reich die wirtschaftlich stärkste europäische Macht 1914 war, würde ich pauschal so nicht sehen, bzw. käme es darauf an, was man betrachtet. Das ist in den Details aber schon mehrfach im Forum sehr differenziert diskutiert worden. Und diese Differenzierung ist notwenig, wenn man sich nicht mit den flachen wirtschaftshistorischen Betrachtungen etwa bei Ferguson zufrieden geben will.

Die Einbürgerung Hitlers sehe ich als kleinen "Problemwert" am Rande des Zerfalls der Weimarer Republik, sozusagen umgekehrt proportional zu der Beachtung, die das natürlich gefunden hat. Das war nur eine Frage der Zeit und der NS-Beteiligung an einer Länderregierung.

Btw: war die deutsche Staatsbürgerschaft eigentlich auch für die Reichskanzlerschaft notwendig?
 
Dass das Deutsche Reich die wirtschaftlich stärkste europäische Macht 1914 war, würde ich pauschal so nicht sehen, bzw. käme es darauf an, was man betrachtet.
Wer wäre denn vor Deutschland einzusortieren? Wenn ich mir die Produktionszahlen, die Breite der abgedeckten Güter und Dienstleistungen, die vorhandene Infrastruktur und das soziale Umfeld (Anzahl und Auswirkungen von Streiks, soziale Konflikte mit Auswirkungen auf die Wirtschaft) ansehe, so halte ich die deutsche Wirtschaft schon für die leistungsfähigste in Europa.

Wenn überhaupt, dann könnte die britische konkurrieren, aber auch nur mit Hilfe der außereuropäischen Regionen.
 
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