FriedrichII
Neues Mitglied
Hallo,
hier schreibt noch mal der Autor des Beitrags "War Friedrich II. wirklich der "Große"?, erst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge durch die ich ich erst einmal "durcharbeiten" muss. :fs:
Ich bin gerade auf der Suche nach Gedichten, Soldatenliedern, Liedern zum Stichwort "Verklärung Friedrich II.", da ich denke, dass die Staatsexamensklausur in diese Richtung gehen wird.
Hier habe ich zwei Gedichte gefunden, vielleicht kennt der/die eine von euch auch noch weitere.
Erst einmal ein sehr verklärendes Gedicht, von dem ich leider nicht die Entstehungszeit kenne. Es ist aus: Krockow, Christian Graf von: Friedrich II., König in Preussen. Die Wandlungen eines Geschichtsbildes"
"Ein Königswort" von Hugo von Blomberg
" Sie stiegen die Terrassen,
empor nach Sanssouci,
sie suchten sich zu fassen
und wußten doch nicht wie!
Zu eng dem vollen Herzen
war eines jede Brust:
doch war es nicht vor Schmerzen,
es war vor Dank und Lust.
Jüngst hatten Feuerflammen
ihr Städtlein ausgeraubt,
und alle Not zusammen
schlug um ihr armes Haupt!
Er hätt' es bald vernommen -
was wüßt er nicht im Land!
Und Hilfe war gekommen von seiner milden Hand.
Gewichen war das Übel,
wie Nacht von Sonnenglanz;
im Stätdchen jeden Giebel stand schmuck mit seinem Kranz!
Sie kamen reich beladen
mit Dank und Gotteslohn:
das nenn' ich Ambassaden ( = Botschafter; Gesandter?)
zu einem Königsthron!
Es führt zum alten König
sie ein Leibhusar; ( = Angehöriger einer leichten Reitertruppe)
sie neigen untertänig
ihr Haupt und herz fürwahr:
'Staub, der wird sind, wir mögen
nur danken mit Gebet!
Gött schütte seinen Segen
auf Eure Majestät'
Da stand er mit der Krücke,
so hager und gebückt;
was hat in seinem Blicke
so dermanthell ( = ?) gezückt?
Er sprach - es klang wie Zanken
das kurze Wort beinah:
'Ihr habt mir nicht zu danken,
denn davor bin ich da!'"
Im zweiten Gedicht wird sich über Friedrich II. lustig gemacht, leider fehlt mir auch bisher hier die Entstehungszeit:
"Gesandtenbrief" von Alice von Gaudy
"'...Auch unterbreite ich ehrfürchtigst Eure Majestät,
daß es mit solchener Sparsamkeit nicht weiter geht.
Die Gelder zur Repräsentation -
gehorsamst zu melden - sind allzu knapp.
Erhalte ich keine Subvention,
ich schaffe - gehorsamst - die Pferde ab,
ingleichen die Equipage*.
Soll man am Londoner Hofe sehn
Preußens Gesandten zu Fuße gehn,
wegen - sumissest ( = gekürzt?) - zu pauvrer (= (frz.) arm) Gage?...
Der König liest es und lächelt fein.
Dann taucht er den spitzen Gänselkiel ein,
und schreibt an den Rand des Gesantenberichts:
'Subvention - jetzt und künftig - nichts.
Er möge sans gêne (= (frz.) ungeniert) zu Fuße spazieren
und Leuten, die Ihn gering estimieren ( = Wert schätzen ?),
deutet Er submisset an,
daß hinter Ihm dreihunderttausend Mann,
volle dreihunderttausend - marschieren!'"
Vielleicht kennt jemande diese Gedichte und kann mir bei der zeitlichen Zuordnung bzw, Analyse weiterhelfen.
*Equipage:
Der Ausdruck Equipage bezeichnet die Ausstattung und Aufmachung eines Gespannes (Kutsche) als Ganzes. Diese umfasst neben dem verwendeten Wagentyp und seiner Ausstattung selbst auch die Kleidung (Livree), des Fahrers, der Diener und die Anzahl, Anspannung Ausstattung und Rasse der Pferde.
Die Equipage zeigt somit auch den Status eines Besitzers an.
Auch kleine Details an der Equipage können wichtig sein. Z.B. zeigt die Ausführung der Aufhalter an, ob das Gespann von einem Kutscher oder dem Herrn selbst gefahren wird. Als Kette ausgeführt (laut scheppernd!) zeigen diese (optisch wie akustisch) an, dass hier der Herr selbst fährt, während lederne Aufhalter auf einen normalen Kutscher hinweisen.
Der Begriff "Equipage" wird auch bei Reitjagden verwendet. Hier bezeichnet er die Jagdbegleiter, sprich die Meute- und Feldpiqueure und die Bläser --> aus: Equipage - Wikipedia (11.01.2007)
hier schreibt noch mal der Autor des Beitrags "War Friedrich II. wirklich der "Große"?, erst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge durch die ich ich erst einmal "durcharbeiten" muss. :fs:
Ich bin gerade auf der Suche nach Gedichten, Soldatenliedern, Liedern zum Stichwort "Verklärung Friedrich II.", da ich denke, dass die Staatsexamensklausur in diese Richtung gehen wird.
Hier habe ich zwei Gedichte gefunden, vielleicht kennt der/die eine von euch auch noch weitere.
Erst einmal ein sehr verklärendes Gedicht, von dem ich leider nicht die Entstehungszeit kenne. Es ist aus: Krockow, Christian Graf von: Friedrich II., König in Preussen. Die Wandlungen eines Geschichtsbildes"
"Ein Königswort" von Hugo von Blomberg
" Sie stiegen die Terrassen,
empor nach Sanssouci,
sie suchten sich zu fassen
und wußten doch nicht wie!
Zu eng dem vollen Herzen
war eines jede Brust:
doch war es nicht vor Schmerzen,
es war vor Dank und Lust.
Jüngst hatten Feuerflammen
ihr Städtlein ausgeraubt,
und alle Not zusammen
schlug um ihr armes Haupt!
Er hätt' es bald vernommen -
was wüßt er nicht im Land!
Und Hilfe war gekommen von seiner milden Hand.
Gewichen war das Übel,
wie Nacht von Sonnenglanz;
im Stätdchen jeden Giebel stand schmuck mit seinem Kranz!
Sie kamen reich beladen
mit Dank und Gotteslohn:
das nenn' ich Ambassaden ( = Botschafter; Gesandter?)
zu einem Königsthron!
Es führt zum alten König
sie ein Leibhusar; ( = Angehöriger einer leichten Reitertruppe)
sie neigen untertänig
ihr Haupt und herz fürwahr:
'Staub, der wird sind, wir mögen
nur danken mit Gebet!
Gött schütte seinen Segen
auf Eure Majestät'
Da stand er mit der Krücke,
so hager und gebückt;
was hat in seinem Blicke
so dermanthell ( = ?) gezückt?
Er sprach - es klang wie Zanken
das kurze Wort beinah:
'Ihr habt mir nicht zu danken,
denn davor bin ich da!'"
Im zweiten Gedicht wird sich über Friedrich II. lustig gemacht, leider fehlt mir auch bisher hier die Entstehungszeit:
"Gesandtenbrief" von Alice von Gaudy
"'...Auch unterbreite ich ehrfürchtigst Eure Majestät,
daß es mit solchener Sparsamkeit nicht weiter geht.
Die Gelder zur Repräsentation -
gehorsamst zu melden - sind allzu knapp.
Erhalte ich keine Subvention,
ich schaffe - gehorsamst - die Pferde ab,
ingleichen die Equipage*.
Soll man am Londoner Hofe sehn
Preußens Gesandten zu Fuße gehn,
wegen - sumissest ( = gekürzt?) - zu pauvrer (= (frz.) arm) Gage?...
Der König liest es und lächelt fein.
Dann taucht er den spitzen Gänselkiel ein,
und schreibt an den Rand des Gesantenberichts:
'Subvention - jetzt und künftig - nichts.
Er möge sans gêne (= (frz.) ungeniert) zu Fuße spazieren
und Leuten, die Ihn gering estimieren ( = Wert schätzen ?),
deutet Er submisset an,
daß hinter Ihm dreihunderttausend Mann,
volle dreihunderttausend - marschieren!'"
Vielleicht kennt jemande diese Gedichte und kann mir bei der zeitlichen Zuordnung bzw, Analyse weiterhelfen.
*Equipage:
Der Ausdruck Equipage bezeichnet die Ausstattung und Aufmachung eines Gespannes (Kutsche) als Ganzes. Diese umfasst neben dem verwendeten Wagentyp und seiner Ausstattung selbst auch die Kleidung (Livree), des Fahrers, der Diener und die Anzahl, Anspannung Ausstattung und Rasse der Pferde.
Die Equipage zeigt somit auch den Status eines Besitzers an.
Auch kleine Details an der Equipage können wichtig sein. Z.B. zeigt die Ausführung der Aufhalter an, ob das Gespann von einem Kutscher oder dem Herrn selbst gefahren wird. Als Kette ausgeführt (laut scheppernd!) zeigen diese (optisch wie akustisch) an, dass hier der Herr selbst fährt, während lederne Aufhalter auf einen normalen Kutscher hinweisen.
Der Begriff "Equipage" wird auch bei Reitjagden verwendet. Hier bezeichnet er die Jagdbegleiter, sprich die Meute- und Feldpiqueure und die Bläser --> aus: Equipage - Wikipedia (11.01.2007)